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Crisis

Titel: Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Zug zu kapern. Er wollte ihn keinesfalls zum Entgleisen bringen, aber er würde ihn anhalten und auf ein anderes Gleis umleiten. Er erreichte die Absperrung und blieb stehen. Die Blicke der Geschworenen schwenkten mit ihrer üblichen Ausdruckslosigkeit zu ihm herüber. Randolph sprach immer noch mit seiner kultivierten, sanften Stimme. Seine Worte waren golden wie die Strahlen der Spätfrühlingssonne, die an den Rändern der Rollos vorbei durch die hohen Fenster hereinfielen und die von feinem Staub erfüllte Luft durchschnitten.
    »Entschuldigen Sie!«, sagte Jack. »Entschuldigen Sie!«, wiederholte er lauter, als Randolph weitersprach. Der Anwalt schaute in die andere Richtung, drehte sich jedoch zu Jack um, als dieser das zweite Mal rief. In seinen eisblauen Augen spiegelte sich eine Mischung aus Verwirrung und Gekränktheit. Der Gerichtsdiener hatte Jacks erste Äußerung ebenfalls nicht bemerkt, doch die zweite entging ihm nicht. Er sprang auf. Die Sicherheit im Gerichtssaal fiel in seine Zuständigkeit.
    »Ich muss unverzüglich mit Ihnen reden«, sagte Jack laut genug, dass alle im ansonsten völlig stillen Gerichtssaal ihn hören konnten. »Ich weiß, es ist ein ziemlich unpassender Moment, aber es ist von größter Wichtigkeit, wenn Sie ein Fehlurteil verhindern möchten.«
    »Mr Bingham, was zum Teufel ist da los?«, wollte Richter Davidson wissen. Er hatte den Kopf nach vorne gebeugt und sah über den Rand seiner Halbbrille hinweg. Er bedeutete dem Gerichtsdiener mit einem Wink, an seinem Platz zu bleiben.
    Randolph war immer noch verwirrt, aber dank seiner jahrelangen Prozesserfahrung fand er sofort wieder zu seiner typischen kultivierten Beherrschtheit zurück. Er schaute kurz zum Richter hinüber, ehe er seine Aufmerksamkeit erneut auf Jack richtete.
    »Ich würde das hier nicht tun, wenn es nicht wirklich wichtig wäre«, fügte Jack mit leiserer Stimme hinzu. Er sah, dass sich sowohl Craig und Randolphs Assistent als auch Jordan mit seinen beiden Rechtsvertretern umgedreht hatten. Jack interessierten nur zwei von ihnen: Craig und Jordan. Von den beiden war Jordan überraschter und wirkte beunruhigter über Jacks plötzliches Auftauchen.
    Randolph wandte sich an den Richter. »Euer Ehren, dürfte ich das Gericht um ein wenig Geduld bitten?«
    »Zwei Minuten!«, versetzte Richter Davidson gereizt. Er würde Randolph erlauben, mit Jack zu reden, aber nur, um ihn wieder loszuwerden. Es war mehr als offensichtlich, dass der Richter über Jacks Eindringen in seinen Gerichtssaal verärgert war.
    Randolph kam an die Absperrung und musterte Jack mit herrischem Blick. »Das verstößt gegen alle Regeln«, sagte er leise.
    »Das passiert mir immer wieder«, flüsterte Jack, dessen sarkastisches Ich die Oberhand gewann. »Sie müssen mich in den Zeugenstand rufen!«
    »Ich kann Sie nicht in den Zeugenstand rufen. Ich habe Ihnen schon einmal erklärt, warum das nicht geht, außerdem halte ich gerade mein Schlussplädoyer, in Gottes Namen.«
    »Ich habe die Autopsie durchgeführt, und ich habe durch eidesstattliche Erklärungen einer Rechtsmedizinerin und eines Toxikologen des Staates Massachusetts untermauerte Beweise dafür, dass Dr. Bowman seine ärztliche Sorgfaltspflicht nicht verletzt hat.«
    Zum ersten Mal bemerkte Jack einen winzigen Riss in dem gleichmütigen Panzer, mit dem Randolph sich umgab. Seine Augen verrieten ihn, als sein Blick nervös zwischen dem Richter und Jack hin- und herhuschte. Es gab wenig Zeit zum Überlegen und noch weniger zum Diskutieren.
    »Mr Bingham!«, rief Richter Davidson ungeduldig. »Ihre zwei Minuten sind um.«
    »Ich sehe zu, was ich tun kann«, flüsterte Randolph Jack zu, bevor er ans Rednerpult zurückkehrte. »Euer Ehren, darf ich an den Richtertisch treten?«
    »Wenn es sein muss«, entgegnete Richter Davidson nicht allzu erfreut.
    Tony sprang auf und gesellte sich zu Randolph an die Seite der Richterbank.
    »Was in drei Teufels Namen ist hier los?«, zischte Richter Davidson. »Wer ist dieser Mann?« Sein Blick schoss kurz zu Jack hinüber, der wie ein Bittsteller an der Pforte stand. Zwar hatte er seine Tasche abgestellt, den Umschlag aber hielt er immer noch in der Hand.
    »Sein Name ist Dr. Jack Stapleton«, sagte Randolph. »Er ist ein zugelassener Rechtsmediziner aus dem rechtsmedizinischen Institut von New York. Mir wurde berichtet, dass er in beruflicher Hinsicht sehr hohes Ansehen genießt.«
    Richter Davidson sah Tony an. »Kennen Sie ihn?«
    »Ich bin ihm

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