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Crisis

Titel: Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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ist unterzeichnet von einem vom Staat Massachusetts zugelassenen Bestatter, und darin bestätigt er, dass es sich bei der obduzierten Leiche tatsächlich um die verstorbene Patience Stanhope handelte.« Jack schob das zweite Papier über den Tisch. »Diese eidesstattliche Erklärung besagt, dass Dr. Latasha Wylie, im Staat Massachusetts zugelassene Rechtsmedizinerin, an der Autopsie beteiligt war, mitgeholfen hat, die Proben zu entnehmen, und diese Proben ins toxikologische Labor der Universität gebracht hat, wo sie ordnungsgemäß an Dr. Allan Smitham übergeben wurden.«
    Richter Davidson hatte die beiden eidesstattlichen Erklärungen in die Hand genommen und überflog sie. »Ich würde sagen, das ist ein vorbildlicher Nachweis über den Weg der Beweismittel«, sagte er. Er sah auf. »Und was ist mit der letzten eidesstattlichen Erklärung?«
    »Das sind die Ergebnisse von Dr. Smithams Untersuchungen«, antwortete Jack. »Sagt Ihnen der Begriff Fugu-Vergiftung etwas?«
    Richter Davidson bedachte seine Gäste mit einem kurzen, trockenen Lachen. »Ich denke, Sie sollten jetzt allmählich zur Sache kommen, mein Sohn«, sagte er gönnerhaft. »Da draußen sitzt ein Haufen Däumchen drehender Geschworener, die endlich in die Gänge kommen wollen.«
    »Das ist eine häufig tödliche Vergiftung, die sich Menschen durch den Verzehr von Sushi zuziehen, welches aus Kugelfisch zubereitet wird. Verständlicherweise tritt sie fast ausschließlich in Japan auf.«
    »Jetzt behaupten Sie bloß nicht, dass Patience Stanhope an Sushi gestorben sei«, entgegnete Richter Davidson.
    »Ich wünschte, das wäre der Fall«, antwortete Jack. »Das dafür verantwortliche Gift nennt sich Tetrodotoxin und ist eine höchst interessante Verbindung. Es ist außerordentlich toxisch. Um Ihnen eine ungefähre Vorstellung zu geben, es ist bis zu hundertmal tödlicher als das Gift einer Schwarzen Witwe und zehnmal tödlicher als das Gift des Vielbindenbungars, einer der giftigsten Schlangen Südostasiens. Eine mikroskopische Menge davon oral aufgenommen führt innerhalb kürzester Zeit zum Tod.« Jack beugte sich vor und schob dem Richter das letzte Papier hinüber. »Diese dritte, von Dr. Allan Smitham unterzeichnete eidesstattliche Erklärung bestätigt, dass in allen Gewebeproben, die er von Patience Stanhope untersucht hat, Tetrodotoxin gefunden wurde, und zwar in einer Menge, die darauf schließen lässt, dass die ursprüngliche Dosis hundertmal größer war, als nötig gewesen wäre, um sie zu töten.«
    Richter Davidson überflog das Dokument und reichte es dann an Randolph weiter.
    »Sie könnten nun fragen: Wie verlässlich sind die Tests auf Tetrodotoxin?«, fuhr Jack fort. »Und die Antwort ist: sehr verlässlich. Die Wahrscheinlichkeit eines falschen positiven Ergebnisses ist so gut wie null, vor allem da Dr. Smitham zwei vollkommen voneinander unabhängige Methoden angewandt hat. Bei der einen handelte es sich um Hochdruckflüssigkeitschromatographie, gefolgt von Massenspektrometrie. Und bei der anderen um ein Radioimmunoassay, bei dem ein spezifischer Antikörper gegen das Tetrodotoxin-Molekül verwendet wurde. Die Ergebnisse sind schlüssig und reproduzierbar.«
    Randolph reichte die eidesstattliche Erklärung an Tony weiter, der ihm das Papier wütend aus der Hand riss. Er war sich sehr wohl darüber im Klaren, was das bedeutete.
    »Dann wollen Sie also damit sagen, dass Patience Stanhope nicht an einem Herzinfarkt gestorben ist?«, sagte Richter Davidson.
    »Sie ist nicht an einem Herzinfarkt gestorben. Sie ist an einer gewaltigen Tetrodotoxinvergiftung gestorben. Da es dagegen keine Behandlungsmöglichkeit gibt, ist es vollkommen unerheblich, zu welchem Zeitpunkt sie ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Von dem Moment an, in dem sie das Gift schluckte, gab es für sie keine Rettung mehr.«
    Ein lautes Klopfen ertönte an der Tür des Richterzimmers. Richter Davidson rief den Anklopfenden unwirsch herein. Daraufhin steckte der Gerichtsdiener den Kopf durch den Spalt und sagte: »Die Geschworenen bitten um eine Kaffeepause. Was soll ich ihnen sagen?«
    »Geben Sie ihnen ihre Kaffeepause«, entgegnete der Richter und scheuchte ihn mit einem Wink hinaus. Er durchbohrte Jack mit seinen wie Gewehrläufe anmutenden Augen. »Das ist also der entlastende Teil. Wie lautet der belastende?«
    Jack lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Das war der Teil seiner Aussage, der ihm am schwersten fiel. »Auf Grund seiner Toxizität unterliegt der

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