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Crisis

Titel: Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Ergebnisse von Sachverständigen überprüft werden könnten. Ich könnte sogar einen vollkommen unbeteiligten zweiten Rechtsmediziner hinzuziehen, um mir zu assistieren.«
    »Warum wurde denn nicht von Anfang an eine Autopsie durchgeführt?«
    »Nicht alle Todesfälle enden mit einer Obduktion. Wenn es irgendwelche Zweifel hinsichtlich der Todesart gegeben hätte, hätte das rechtsmedizinische Institut eine Autopsie anordnen können. Aber zu dem Zeitpunkt gab es keine offenen Fragen. Patience hatte einen dokumentierten Herzinfarkt erlitten und wurde von ihrem Hausarzt betreut. Wenn die Klage vorausgesehen worden wäre, hätte man eine Autopsie vornehmen können!«
    »Ich hatte eigentlich nicht vorgehabt, Klage einzureichen, obwohl ich nicht ehrlich wäre, wenn ich Ihnen verschweigen würde, dass Ihr Schwager mich an jenem Abend verärgert hat. Er war arrogant und beschuldigte mich, ihm Patience’ Zustand nicht angemessen beschrieben zu haben, während ich ihn inständig gebeten hatte, Patience sofort ins Krankenhaus einzuweisen.«
    Jack nickte. Er hatte über diesen Punkt sowohl in Jordans als auch in Craigs Aussageprotokollen gelesen, und er hatte nicht die Absicht, sich in diese Frage einzumischen. Er wusste, dass viele Behandlungsfehler-Prozesse in der mangelhaften Kommunikation zwischen dem Arzt oder seinem Personal und den Patienten begründet lagen.
    »Tatsächlich hatte ich nicht die Absicht, ihn zu verklagen, bis Mr Anthony Fasano an mich herangetreten ist.«
    Jack horchte auf. »Der Anwalt hat Sie aufgesucht und nicht umgekehrt?«
    »Ganz recht. Genau wie Sie. Er stand eines Tages vor der Tür und hat geklingelt.«
    »Und hat Sie dazu überredet, eine Klage anzustrengen.«
    »Das hat er, und zwar hauptsächlich mit der gleichen Begründung wie Sie: Gerechtigkeit. Er sagte, es sei meine Pflicht, dafür zu sorgen, dass die Öffentlichkeit vor Ärzten wie Dr. Bowman und dem, was er die ›Ungerechtigkeiten und Ungleichheiten‹ der Concierge-Medizin nannte, geschützt werde. Er war ausgesprochen hartnäckig und überzeugend.«
    Großer Gott, dachte Jack bei sich. Die Leichtgläubigkeit, mit der Jordan auf die billige Anmache eines Mandanten jagenden Anwalts hereingefallen war, untergrub die Achtung, die Jack für den Mann zu empfinden begonnen hatte. Jack rief sich in Erinnerung, dass Jordan ein Schwindler war: ein wohlhabender Schwindler, aber nichtsdestotrotz ein Schwindler, der über seinem Stand geheiratet hatte. Nachdem er das Fundament gelegt hatte, beschloss er, dass es an der Zeit war, ernsthaft zum Angriff überzugehen und dann zu sehen, dass er fortkam. Er griff in seine Tasche, zog die Exhumierungsgenehmigung heraus und legte sie vor Jordan auf den Tisch. »Damit ich die Autopsie durchführen kann, brauchen Sie lediglich diese Ermächtigung zu unterschreiben. Um alles andere werde ich mich dann schon kümmern.«
    »Was ist das für ein Dokument?«, fragte Jordan, und sein antrainierter Akzent kehrte zurück. Er beugte sich vor und warf einen Blick darauf. »Ich bin kein Anwalt.«
    »Das ist nur ein Standard-Formular«, antwortete Jack. Ihm fielen diverse sarkastische Bemerkungen ein, aber er hielt sich zurück.
    Jordans Reaktion erwischte ihn vollkommen unvorbereitet. Statt jeder weiteren Frage griff er in seine Jackentasche, aber leider nicht nach einem Stift. Stattdessen holte er ein Handy hervor. Er drückte eine Kurzwahltaste und lehnte sich zurück. Während er darauf wartete, dass sein Anruf angenommen wurde, ließ er Jack nicht aus den Augen.
    »Mr Fasano«, sagte Jordan und blickte hinaus auf seinen sattgrünen Rasen. »Gerade hat mir ein Rechtsmediziner aus New York ein Formular ausgehändigt, das möglicherweise Auswirkungen auf den Prozess haben könnte. Damit soll ich die Erlaubnis erteilen, Patience wieder auszugraben, damit an ihr eine Obduktion durchgeführt werden kann. Ich möchte, dass Sie es sich ansehen, bevor ich unterschreibe.«
    Obwohl er über drei Meter entfernt saß, konnte Jack Tony Fasanos Antwort hören. Er verstand zwar nicht, was gesagt wurde, aber der Tonfall war mehr als deutlich.
    »Schon gut, schon gut!«, wiederholte Jordan. »Ich werde nicht unterschreiben, bis Sie es überprüft haben. Sie haben mein Wort.« Er klappte sein Handy zu und sah Jack an. »Er ist unterwegs.«
    Das Letzte, was Jack wollte, war, die Anwälte in die Sache hineinzuziehen. Wie er Alexis am Vortag gesagt hatte, mochte er Anwälte nicht besonders, und schon gar nicht auf Körperverletzung

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