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Cromwell, Bernard

Cromwell, Bernard

Titel: Cromwell, Bernard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stonehenge
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befiederte Pfeile. Die Krieger von Cathallo
mischten ihre rabenschwarzen Federn mit den blauen von Eichelhähern, während
die Krieger von Drewenna ihre Pfeile mit einer Mischung aus schwarzen und
weißen Federn versahen.
    »Du weißt es nicht«, höhnte Lengar, »weil du nicht gegen
sie gekämpft hast, stimmt's?« Er hob den Saum von Sabans Gewand hoch. »Nur zwei
Tätowierungen, Saban? Immer noch ein Feigling?«
    »Eine Tätowierung ist für Jegar«, erwiderte Saban trotzig,
»und er hat mich nicht als Feigling erlebt.«
    Aber Lengar biss nicht an. Stattdessen hatte er die
Nussschale an ihrer Lederschnur entdeckt, und bevor Saban ihn davon abhalten
konnte, hatte er den Talisman unter dem Hemd hervorgezogen. »Cathallo verpackt
seine Zaubermittel in Haselnussschalen«, sagte er mit gefährlich sanfter
Stimme. Er hob den Blick, um Saban in die Augen zu starren. »Was ist das für
ein Zauberding?«
    »Er enthält ein Leben.«
    »Wessen?«
    »Es ist der Knochen von jemandes Knochen«, gab Saban
Auskunft, »und Fleisch von seinem Fleische.«
    Lengar hielt einen Moment inne, während er sich diese
Antwort durch den Kopf gehen ließ; dann zog er mit einem harten Ruck an der
Lederschnur, um Saban vorwärts zu zerren, wobei jedoch die Nuss von der Schnur
abriss. »Ich habe gefragt, wessen Leben es ist?«
    »Deines, Bruder«, sagte Saban.
    Lengar lächelte wölfisch. »Hast du dir etwa eingebildet,
kleiner Bruder, dass diese Nussschale deine Frau beschützen würde?«
    »Slaol wird Aurenna beschützen.«
    »Aber dieser Talisman hier, kleiner Bruder«, zischte
Lengar, während er Saban die Nuss vors Gesicht hielt, »ist nicht von Slaol. Er
ist von Lahanna. Bist du zu Derrewyn zurückgekrochen?«
    »Ich bin nicht zu ihr gekrochen«, erwiderte Saban. »Ich
bin mit einem Geschenk zu ihr gegangen.«
    »Ein Geschenk für meine Feindin?«
    »Ich habe ihr Jegars Kopf gebracht«, bekannte Saban. Er
wusste, es war äußerst gefährlich, Lengar herauszufordern, besonders da er
keine Waffe bei sich hatte - aber er konnte einfach nicht anders.
    Lengar trat zurück und brüllte nach Neel, dem Hohepriester.
»Neel! Komm sofort her! Neel!«
    Der Priester trat aus seiner Hütte. Er hinkte wegen des
Pfeils, der seinen Schenkel durchbohrt hatte in jener Nacht, als Lengar Hengall
tötete. Sein Haar war von getrocknetem Schlamm verkrustet, um seinen Hals lag
eine Kette aus Knochen, und an seinem Gürtel hingen zahlreiche Beutel, in denen
er Kräuter und Amulette aufbewahrte. Er verneigte sich vor Lengar, der ihm die
Nussschale reichte. »Dies ist ein Talisman, um mich zu vernichten«, knurrte
Lengar, »ein Zaubermittel, das Derrewyn fabriziert hat. Sag mir, woraus es
besteht.«
    Neel warf einen nervösen Blick auf Saban, dann holte er
ein kleines Feuersteinmesser aus einem seiner Beutel und schnitt die Sehnen
durch, die die Schalen zusammenhielten. Er zog die beiden Nusshälften
auseinander, dann schnüffelte er an dem Inhalt. Er schnitt eine Grimasse
angesichts des Gestanks, dann berührte er den winzigen Knochen mit einem
Finger. »Es muss ein Knochen von Derrewyns Kind sein«, entschied er.
    »Es war auch mein Kind«, begehrte Lengar auf.
    »Sie hat es getötet«, erklärte Neel, »und seine Knochen
und sein Fleisch benutzt, um dich mit einem Fluch zu belegen.«
    »Ein Fluch von Lahanna?«
    »Derrewyn würde keinen anderen Gott anrufen«, bestätigte
Neel.
    Lengar nahm ihm die Nussschalen aus der Hand und setzte
die beiden Hälften sorgfältig wieder zusammen. »Wird es funktionieren?«, fragte
er.
    Neel zögerte. »Lahanna hat hier keine Macht .«
    »Das versicherst du mir andauernd«, schimpfte Lengar.
»Jetzt können wir deinen Glauben ja mal auf die Probe stellen.« Er blickte
Saban an. »Um mich zu töten, kleiner Bruder, was solltest du da tun? Den
Talisman zerquetschen?«
    Saban schwieg. Lengar lachte. »Eines Tages werde ich dein
Fleisch an die Schweine verfüttern und deinen Schädel als Pinkeltopf benutzen.«
Seine Worte waren herausfordernd, aber seine Miene verriet Nervosität, als er
die Nuss zwischen beide Handflächen nahm und langsam zuzudrücken begann. Er
hielt einen Moment inne, fragte sich offensichtlich, ob es klug war, die Göttin
herauszufordern; aber Lengar hatte Ratharryn nicht zu einem gefürchteten Gegner
gemacht, indem er Vorsicht hatte walten lassen. Ein Mann musste Risiken eingehen,
wenn er Macht und Ansehen erringen wollte, und Lengar war bereit, sein Leben zu
verpfänden, wenn er damit sein Ziel erreichte -

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