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Cromwell, Bernard

Cromwell, Bernard

Titel: Cromwell, Bernard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stonehenge
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auf jeden von uns zwei von
den Kerlen kommen.«
    Von Cathallos Gefechtslinie stieg ein lauter Schlachtruf
auf, und Saban sah, dass eine große Gruppe von Kriegern auf den Bach
zumarschierte. Sie kamen aus der Mitte von Rallins Linie, und sie riefen
Lahannas Namen, als sie vorrückten; aber nach ein paar Schritten blickten sie
nach rechts und links und stellten fest, dass der Rest ihrer Kameraden wie
angewurzelt stehen geblieben war; also hielten sie ebenfalls an und begnügten
sich damit, Camaban Beleidigungen zuzurufen, der zur Mitte von Ratharryns Linie
zurückgekehrt war. Derrewyn war inzwischen von dem heiligen Grabhügel
heruntergekommen, wie Saban sah, und wanderte jetzt an der Linie von Cathallos
zögernden Kriegern entlang. Ihr langes schwarzes Haar wallte offen herab und
wurde wie der helle Umhang, den sie trug, von dem böigen Wind hochgehoben.
Saban konnte sehen, dass sie schrie und schimpfte; bestimmt überhäufte sie ihre
Krieger wegen ihres mangelnden Mutes mit Schmähungen, wetterte gegen Ratharryn
und drängte die Speerkämpfer zum Angriff. Rallins Männern wurden weitere Krüge
mit Schnaps gebracht. Der Trommler schlug mit erneuter Kraft auf sein
Instrument, und die Männer schlurften in einem grotesken Tanz hin und her,
während sie all ihren Mut zusammenzuklauben versuchten. Die Priester beider
Seiten — ihre Kehlen wund von dem vielen Rufen und Schreien — kauerten
gemeinsam am Bachufer, wo sie mit hohlen Händen Wasser schöpften, um zu trinken,
und dann miteinander sprachen.
    »Das ist nicht die Art, wie Lengar gekämpft hätte«, murrte
ein Mann neben Saban.
    »Wie wäre er denn vorgegangen?«, wollte Saban wissen.
    »Dein Bruder war immer für einen direkten Angriff«,
erklärte der Mann. »Von dieser Warterei hier hätte er überhaupt nichts
gehalten. Einfach laut schreien und dann mit Gebrüll vorwärts stürmen und sich
auf den Feind stürzen, das war seine Art!« Er spuckte aus. »Hat den Gegner
immer mürbe gemacht!«
    Saban fragte sich, ob es das war, was Gundur jetzt plante
— denn er hatte seine besten Krieger in der Mitte der Gefechtslinie
zusammengezogen, wo Ratharryns Schädelstange aufragte. Die versammelten Männer
waren Lengars beste Kämpfer gewesen, die Speerkämpfer mit den meisten
Tötungsmalen, die ihr Haar und ihre Speerschäfte mit Fuchsruten geschmückt
hatten. Gundur hielt ihnen eine flammende Rede, obwohl Saban zu weit entfernt
war, um genau zu hören, was er sagte. Vakkal und seine ausgesuchten
fremdländischen Krieger gesellten sich zu ihnen, und gleich hinter diesem
Furcht erregenden Trupp standen Camabans versammelte Bogenschützen.
    Die Sonne stieg höher. Rallin und Derrewyn wanderten ihre
Linie hinauf und hinunter, und noch immer griff keine der beiden Seiten an,
obwohl einige Bogenschützen aus Cathallo plötzlich kühn wurden und ein paar
Pfeile abschossen. Sie verwundeten einen Mann am Bein, und der Feind jubelte
über diese Verwundung; dann schickte Camaban ein halbes Dutzend seiner Bogenschützen
vorwärts, um den Gegner zurückzudrängen —jetzt war Ratharryn mit Jubeln an der
Reihe.
    »Vielleicht wird es gar keine Schlacht geben«, raunte
Mereth. »Vielleicht stehen wir nur den ganzen Tag hier herum, brüllen uns
heiser und gehen dann wieder nach Hause und brüsten uns damit, wie mutig wir
alle gewesen sind. Das würde mir gefallen.«
    »Oder vielleicht hat Rallin auch erwartet, dass wir
angreifen würden, so wie Lengar es immer getan hat«, meinte Saban.
    »Er dachte, wir würden zu einem Sturmangriff übergehen?«
    »Wahrscheinlich«, vermutete Saban, »und da wir jetzt nicht
das tun, was er erwartet hat, muss er wohl oder übel zu uns kommen, wenn er
siegen will.«
    Rallin hatte anscheinend die gleichen Überlegungen
angestellt, denn er und Derrewyn ermahnten ihre Heere jetzt, endlich
vorzurücken; sie behaupteten, dass der Abschaum von Ratharryn zu feige war, um
anzugreifen, und gleichzeitig zu störrisch, um kampflos den Rückzug anzutreten
— deshalb wartete er ja förmlich darauf, von ihnen abgeschlachtet zu werden.
Rallin brüllte, dass Ruhm und Ehre Cathallos Ziel sei und dass jeder Mann, der
an diesem Tag getötet wurde, geradewegs in Lahannas himmlische Herrlichkeit
eingehen würde. Die ersten Männer, die Camabans Linien angriffen, so versprach
Cathallos Clanführer, würden die freie Wahl unter den Frauen und Herden des
Feindes haben, und diese Aussicht ermutigte seine Männer beträchtlich. Der
Schnaps tat ebenfalls seine Wirkung und

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