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Cromwell, Bernard

Cromwell, Bernard

Titel: Cromwell, Bernard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stonehenge
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Trommelschlag erfüllte die Luft; auch
die Frauen, die von den Hügeln aus zuschauten, drängten ihre Männer mit lauten
Rufen, vorwärts zu marschieren und zu töten. Der Lärm war ohrenbetäubend,
eine Mischung aus Gebrüll und Schreien, Trommeldröhnen und Sprechchören, Singen
und Füßestampfen. Rallins Heerführer hatten sich entlang der Linie verteilt
und zerrten immer wieder Männer vorwärts; dank ihrem Beispiel und Rallins
blumigen Versprechungen gelang es schließlich, die ganze aufgeregte
Truppenansammlung in Bewegung zu setzen.
    »Bleibt einfach stehen und wartet!«, schrie Camaban.
»Bleibt ruhig stehen und lasst sie kommen!«
    »Mögen die Götter uns beistehen«, murmelte Mereth und
berührte seine Lenden.
    Der Feind rückte nur langsam vor. Keiner war bereit, der
Erste vor Ratharryns Speerträgern zu sein, und so bewegten sie sich nur
zögerlich Schritt um Schritt, während sie sich gegenseitig Ermutigungen
zuriefen. Die Bogenschützen waren die Einzigen, die wirklich losrannten, aber
selbst sie achteten sorgfältig darauf, sich nicht zu weit vorzuwagen. Rallin
war in der Mitte seiner Linie, wo es ihm tatsächlich gelang, seine besten
Krieger dazu zu bewegen, sich in Trab zu setzen. Er wollte, dass der Rest
seines Heeres sah, wie diese Helden im Sturmangriff durch die Mitte von
Ratharryns Linie brachen und mit dem Abschlachten begannen — das sich in ein
Massaker verwandeln würde, wenn Camabans Linie zusammenbrach und floh. Die Krieger
brüllten ihre Schlachtrufe, schüttelten drohend ihre Speere, und noch immer
trat keiner von Ratharryns Männern vor, um sich dem Angriff des Gegners zu
stellen.
    »Bleibt stehen und wartet!«, brüllte Camaban abermals.
»Slaol wird uns zum Sieg verhelfen!«
    Die feindlichen Bogenschützen hatten jetzt das jenseitige
Ufer des Baches erreicht, und abermals zögerten sie inmitten der dicht
wachsenden Weidenröschen, bevor sie ins Wasser sprangen. »Hütet euch vor den
Pfeilen!«, rief ein Mann in Sabans Nähe.
    Die ersten Geschosse wurden sichtbar — Saban beobachtete,
wie sie einen Bogen am Himmel beschrieben und dann im Sturzflug herabzischten.
Keiner flog in seine Richtung, obwohl an anderen Stellen Männer hastig zur
Seite sprangen, wenn sie einen Pfeil geradewegs auf sich zuschwirren sahen.
Cathallos Bogenschützen waren entlang der gesamten Gefechtslinie verteilt,
sodass an jeder Stelle nur vereinzelte Pfeile herabflogen; dennoch gelang es
ihnen, eine Hand voll von Ratharryns Männern zu treffen, und dieser Umstand ermutigte
die cathallischen Speerkämpfer, hinter den Bogenschützen vorzurücken. Sie
plantschten durch den Bach, wobei sie einen Bogen um die Priester machten, die
sich noch immer Wortgefechte lieferten. »Willst du diesen Bogen da benutzen?«,
fragte Mereth Saban; der nahm einen Pfeil aus seinem Köcher und spannte ihn
ein, aber er zog nicht die Bogensehne zurück. Es hatte einmal eine Zeit
gegeben, als er sich nichts sehnlicher gewünscht hatte, als in den Liedern
seines Stammes als Held besungen zu werden — doch heute empfand er keinerlei
Blutgier mehr. Er konnte Derrewyn oder ihr Volk nicht hassen; daher starrte er
nur auf den vorrückenden Feind und fragte sich, wie Camaban einen solchen
Massenansturm wohl abzuwehren gedachte.
    »Lasst sie kommen!«, rief Camaban erneut. Keiner von
Ratharryns Bogenschützen hatte den Beschuss durch die feindlichen Pfeile
erwidert, was Rallins Bogenschützen veranlasste, noch näher heranzukommen,
sodass ihre Pfeile jetzt flach und sehr schnell flogen, zu schnell, um ihnen
auszuweichen — Männer schrien auf, als sie getroffen wurden, taumelten und
rückwärts fielen; und der Anblick der Verwundeten spornte Rallins Gruppe von
erfahrenen Kriegern an, endgültig im Laufschritt loszustürmen und ihre
Kampfansage herauszubrüllen, während sie den sanften Abhang vom Bachufer
hinaufrannten.
    »Jetzt!«, schrie Camaban, und seine führenden Speerkämpfer
traten zur Seite, um die dahinter stehenden versammelten Bogenschützen eine
rasende Wolke von Pfeilen abschießen zu lassen, die Rallins angreifende Truppe
direkt und von vorn traf. Ein Dutzend der Feinde ging zu Boden, einer mit einem
Pfeil im Auge; der Rest von Cathallos Speerkämpfern blieb abrupt stehen,
erstaunt und überrascht über den plötzlichen Hagel von mit scharfen
Feuersteinspitzen bewehrten Pfeilschäften; dann pfiff ein weiteres schwarz
befiedertes Geschoss daher und ein drittes. In diesem Moment stieß Gundur
Ratharryns Schlachtruf aus, und

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