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Crossfire 1: Kontakt

Crossfire 1: Kontakt

Titel: Crossfire 1: Kontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
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trocken, »dass die
Pelzlinge sehr sorgfältig planen. Gail, wenn es ein
Schiff ist und wenn es die Ranken sind und wenn sie uns
tatsächlich retten, müssen wir uns einig werden, was wir
tun wollen.«
    »Ich weiß«, entgegnete Gail. Es war
tatsächlich eine Art Luxus gewesen, sich ganz auf das
Überleben konzentrieren zu können. Nahrung, Wasser,
Kleidung, Unterkunft – das hatte die größeren
Probleme für eine Weile verdrängt. Völkermord, Verrat,
Sabotage in planetarem Ausmaß, die Vernichtung von Mira
City… niemand sollte derart weit reichende Entscheidungen
treffen müssen.
    Leise stellte sie fest: »Wir können es nicht schaffen,
selbst wenn wir es wollten, Jake. Wir haben nicht die leiseste
Ahnung, wie wir das bewerkstelligen sollen.«
    »Wirklich nicht?«, fragte er bitter. »Nicht einmal
du? Die Hüterin der Namen und Vögel?«
    »Ach, leck mich doch!«, entfuhr es Gail, und sie
fühlte sich danach ein wenig besser. »Gibt es jetzt
Polarlichter da draußen oder nicht?«
    »Und was für welche. Am ganzen Himmel. Ich schlage vor,
du siehst sie dir an, ehe die Sonne ganz aufgegangen ist.«
    »Nein«, sagte Gail, »ich sehe lieber zu, dass jetzt
alle aufstehen und wir ein Frühstück hinkriegen.«
     
    Sie aßen rasch und schweigend. Das Essen war zur
bloßen Notwendigkeit geworden und nicht mehr die alles
beherrschende Gier des gestrigen Abends. Selbst Müller aß
etwas, wenn auch widerstrebend. Erschien zu erschaudern, als die
fremde, außerirdische Nahrung seine Lippen berührte.
Ingrid warf einen neuen Scheit in das heruntergebrannte Feuer. Einige
der Menschen hatten sich in die kratzigen Decken gehüllt. Gail,
George und Lucy hatten bereits einige der Decken zerrissen, um
Kleidung daraus zu machen.
    Gail wartete darauf, dass Jake das Wort ergriff. Er sah besser
aus, als sie erwartet hätte, einigermaßen satt und
ausgeruht. Aber eine mühsam unterdrückte Verzweiflung war
in seiner Miene zu lesen.
    »Also gut, Leute. Hier sind unsere Möglichkeiten, so wie
ich sie sehe: Entweder kommen die Ranken zu uns, wie die Pelzlinge
gesagt haben, oder sie kommen nicht. Darauf haben wir keinen
Einfluss. Was wir tun können, ist, uns für eine von drei
Möglichkeiten entscheiden: Wir können in der Wildnis
untertauchen und uns vor allen Außerirdischen verstecken,
Ranken und Pelzlingen gleichermaßen. Allerdings wäre es
schwierig, hier zu überleben, weil wir über diesen Planeten
absolut nichts wissen und nicht die entsprechenden Gerätschaften
bei uns haben, um etwas über ihn herauszufinden. Aber gerade
weil wir nichts Technisches mit uns führen, könnten uns die
Außerirdischen wahrscheinlich nicht aufspüren, wenn wir
uns schnell genug verkriechen. Immerhin benutzen sie nur einen
kleinen Teil des Planeten für ihre experimentellen Siedlungen.
Nun, das wäre Möglichkeit Nummer eins.«
    »Ich schätze unsere Überlebenschancen nicht sehr
hoch ein«, sagte George daraufhin. »Wir haben keine Ahnung,
was für Raubtiere und Insekten diese Welt bevölkern oder
was für giftige Pflanzen es hier gibt. Und wenn das, was Karim
gesehen hat, tatsächlich ein Schiff war, können die Ranken
schon sehr bald hier eintreffen. Wer weiß, wie viele Siedlungen
sie hier haben oder in welcher Reihenfolge diese hier
überprüft werden.«
    »Das schließt Möglichkeit Nummer eins nicht
aus«, befand Gail.
    »Möglichkeit Nummer zwei: Wir tun, was die Pelzlinge uns
befohlen haben«, fuhr Jake in seiner Aufzählung fort.
»Wir verlassen diese Welt mit den Ranken und sagen ihnen, dass
wir von unseren eigenen Leuten hier ausgesetzt wurden. Wir gelangen
hinter ihren planetaren Abwehrschirm und hoffen, dass wir einen Weg
finden, ihn zu zerstören.«
    Keiner erwiderte darauf etwas.
    »Möglichkeit Nummer drei: Wir sagen den Ranken die
Wahrheit, einschließlich dessen, was die Pelzlinge von uns
verlangen. Und dann hoffen wir, dass sie uns helfen.«
    »Wobei helfen?«,platzte es aus Nan heraus.
»Sie können nicht kämpfen, sonst hätten sie
längst den Heimatplaneten der Pelzlinge angegriffen. Sie werden
rumsitzen und über alles reden. Reden ist alles, was sie
können. Und in der Zwischenzeit werden die raumfahrenden
Pelzlinge die Siedlungen auf diesem Planeten einfach auslöschen,
genau wie auf Greentrees.«
    Oh, Nan, dachte Gail. Wieder ergreifst du Partei
für die Schwächeren, selbst auf Kosten deiner eigenen Art. Laut sagte sie: »Die entscheidende Frage ist doch, ob wir
wirklich glauben, dass die Pelzlinge Mira City vernichten

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