Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Crossfire 1: Kontakt

Crossfire 1: Kontakt

Titel: Crossfire 1: Kontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
Vom Netzwerk:
werden,
wenn wir nicht mitspielen. Ihre Drohung, die Erde zu zerstören,
ist vielleicht nur ein Bluff. Aber Mira City liegt in ihrer
Reichweite.«
    Düster sagte George: »Sie werden die Stadt
zerstören.«
    »So sehe ich das auch«, stimmte Karim zu.
    »Dann liegt unsere Entscheidung auf der Hand«, befand
Gail. Sie sah Nan nicht an. »Wir müssen tun, was die
Pelzlinge von uns verlangen. Vielleicht finden wir einen Weg, den
Schutzschirm von innen zu zerstören, vielleicht nicht. Aber wenn
wir es nicht wenigstens versuchen, werden fünftausend Menschen
sterben. Und noch mehr, wenn sie auch Larrys Cheyenne
töten.«
    »Oder ein ganzer Planet voller Ranken!«, warf George
ein.
    »Das sind nicht unsere Leute!«, stellte Gail
entschieden fest Sie war sich in dieser Sache sehr sicher.
»Unsere Loyalität gilt der Menschheit.«
    Franz Müller stimmte zu. »Ja« , sagte er auf
Deutsch und sprach dann auf Englisch weiter. »Das finde ich
auch.« Seine Wortmeidung verblüffte jeden. Er sagte selten
überhaupt etwas.
    Ingrid wirkte verärgert. »Ich sehe nicht die geringste
Möglichkeit dafür, dass wir den Abwehrschirm
zerstören. Wir wissen ja nicht mal ansatzweise, wie er
funktioniert. Selbst wenn wir auf den Heimatplaneten der Ranken
gelangen, können wir nichts ausrichten, und die Pelzlinge werden
Mira City trotzdem vernichten. Wenn nicht gar die Erde.«
    »Aber wenn wir nicht wenigstens versuchen, den
Abwehrschild zu zerstören, werden sie Mira City mit absoluter
Gewissheit auslöschen!«, hielt Jake dagegen.
    Nan warf ein: »Wir werden es nicht schaffen, und deshalb
werden wir die Auslöschung von Mira City so oder so nicht
verhindern können! Wir können jedoch diese armen
Geschöpfe hier davor bewahren, getötet oder für
weitere Experimente missbraucht zu werden! Wenn wir in der Wildnis
untertauchen und Kontakt zu ihnen halten, können wir sie im
Laufe der Zeit an unsere Anwesenheit gewöhnen. Wir können
ihnen etwas beibringen. Gemeinsam können wir
überleben!«
    »Nein«, widersprach Gail. »Mira City kommt zuerst,
selbst wenn die Chancen noch so gering sind. Meine Güte, Jake
und ich und George und Dr. Shipley gehören alle dem
Verwaltungsrat an! Glaubst, wir könnten einfach unsere Leute
verraten, selbst wenn wir unsere eigenen Leben damit
retten?«
    »Unsere eigenen Leben retten wir am besten, wenn wir
mitfliegen zum Heimatplaneten der Ranken«, sagte Ingrid.
»Wenn wir den Abwehrschirm dort nicht ausschalten können,
wären wir darunter zumindest sicher.«
    »Unsere Loyalität gehört zuallererst Mira
City«, beharrte Gail.
    »Das ist rassistisch, Gail!«, sagte Nan hitzig.
»Die Pelzlinge hier auf diesem Planeten sind ebenfalls
vernunftbegabte Wesen! Wenn wir unsere Spezies über die ihre
stellen, dann ist das wie damals auf der Erde, als die eine Gruppe
Menschen eine andere Gruppe zu Untermenschen erklärte, die man
nach Gutdünken für Experimente missbrauchen oder ausrotten
konnte!«
    »Beruhige dich, Nan«, forderte Jake. »Und alle
anderen auch. Wir müssen uns in aller Ruhe darüber
unterhalten, um rasch die beste und vernünftigste Entscheidung
zu treffen.«
    »Es ist nicht nur eine Frage der Vernunft!«, entgegnete
Nan scharf. »Hier geht es um Leben!«
    »Ja«, sagte Ingrid, »unsere Leben.«
    »Ist dein Ehemann nicht noch in Mira City, Ingrid?«,
erinnerte Gail. Ingrid ballte die Hände zu Fäusten und
funkelte sie an.
    »Der Schild…«, setzte Karim an und wurde von
Stimmengewirr unterbrochen.
    »Mira City…«
    »Die Pelzlinge…«
    »… die beste Chance zu überleben…«
    »Die Ranken…«
    »Loyalität…«
    »Ruhe!«, rief Shipley. Er versuchte aufzustehen,
taumelte und kippte um. Lucy versuchte, ihn aufzufangen, war aber
viel zu zierlich dafür, und so fielen sie beide zu Boden.
Shipley setzte sich auf, und die Decke rutschte ihm von den
Schultern, ein fetter, alter Mann, der zitterte, aber fest
entschlossen war, das Wort zu ergreifen.
    »Ruhe. Bitte. Hört zu.«
    »Sprechen Sie«, sagte Jake. Und zu den anderen:
»Lasst ihn reden.«
    Gail sah Jake direkt an. Er hasste es, Shipley das Wort zu
erteilen. Er hatte immer noch eine Abneigung gegen den Neuen
Quäker und misstraute ihm. Aber Jake war fair. Gail wusste, dass
ihm dieses Eingeständnis nicht leicht fiel, und sie nickte ihm
zu. Shipley sollte sprechen.
    Aber sie bezweifelte, dass es ihnen etwas bringen würde. Sie
brauchten einen realistischen Plan, der sich auch in die Tat umsetzen
ließ, keine religiös motivierte, moralische

Weitere Kostenlose Bücher