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Crossfire 1: Kontakt

Crossfire 1: Kontakt

Titel: Crossfire 1: Kontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
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nicht
von hier. Sie wurden hierher gebracht, vor höchstens
zwölfhundert Erdjahren, um eine Zahl zu nennen. Sie wurden hierher gebracht.«
    »Von wem denn, Lucy?«, fragte George sanft. »Wir
haben niemals einen Hinweis auf vernunftbegabtes Leben
außerhalb des Sonnensystems gefunden. Geschweige denn auf
irgendwelche raumfahrende Zivilisationen. Ganz gewiss hätten wir
sie inzwischen entdeckt – oder, noch wahrscheinlicher, sie
hätten sich mit uns in Verbindung gesetzt. Denk daran, nach
galaktischen Maßstäben sind wir nicht weit von zu Hause
fort.«
    »Das alles ist mir bekannt«, sagte Lucy.
    Plötzlich erinnerte sich Shipley an das Objekt, das mit
achtundneunzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit an der Ariel vorübergeflogen war, damals, Lichtjahre von Greentrees
entfernt. Ein jeder hatte sich schließlich überzeugen
lassen, dass es sich entweder um einen Computerfehler oder um ein
natürliches Objekt handelte, vor allem, weil es anscheinend
nicht dazu fähig gewesen war, die Ariel zuorten. Nur Erik
Halberg behauptete weiterhin das Gegenteil.
    Lucy fuhr fort: »Aber alles auf Greentrees deuten dennoch
darauf hin, dass die Pelzlinge hierher gebracht wurden.«
    »Du meinst das Fehlen von Belegen für ihre
Entwicklung«, sagte Ingrid. »Du hast uns bisher nur gesagt,
was nicht hier ist. Was wir bis jetzt noch nicht
entdeckt haben.«
    »Hauptmann Scherer«, sagte Gail auffordernd.
    Mit seinem deutschen Akzent berichtete Scherer: »Die
Satellitenaufnahmen zeigen keine weiteren Siedlungen der Pelzlinge
auf Greentrees. Aber ich rate zur Vorsicht. Unsere Auflösung ist
gut, bis auf einen viertel Meter, aber die Computer werten die Daten
immer noch aus. Und der Planet ist groß. Kleine Siedlungen, die
unter Bäumen liegen, entdecken wir auf diese Weise vielleicht
nie. Wir suchen aber weiter. Nichts deutet auf eine Bedrohung
für uns hin.«
    Säuerlich stellte Ingrid fest: »Sie können nicht
wissen, ob es nicht eine biologische Bedrohung gibt. Eine Ansteckung
durch Parasiten, beispielsweise. Deshalb benötigen Todd und
ich…«
    George Fox unterbrach sie. »Es kann nicht nur diese eine
Ansammlung von Dörfern geben, Hauptmann Scherer. Das wäre
wirklich ungewöhnlich.«
    Steif stellte Scherer fest: »Mehr haben wir nicht.«
    Lucy schien den Tränen nahe. Taktvoll sagte Jake:
»Nehmen wir einmal an, es könnten Verbannte sein, die hier
von ihrem eigenen Volk ausgesetzt wurden. Meinetwegen eine
Strafkolonie oder politische Dissidenten, oder sie stehen unter
ärztlicher Quarantäne.«
    »Ärztliche Quarantäne?«, wiederholte Shipley
überrascht.
    Georges Augen leuchteten auf. »Das erklärt vielleicht,
warum sie sich wie Zombies verhalten.«
    »Wenn das stimmt«, sagte Gail, »könnte ihre
Krankheit uns dann möglicherweise gefährlich werden?
Doktor?«
    »Schon auf der Erde ist es selten, dass eine Krankheit die
Artengrenze überwindet, vor allem bei Arten, die
evolutionär weit auseinander liegen. Und jeder Mikroorganismus
bräuchte Zeit, um sich an uns anzupassen. Nein, ich glaube
nicht, dass wir in Gefahr sind.«
    Gail wirkte erleichtert.
    Ungeduldig sagte Ingrid: »Ein ganzer Planet als
Quarantänestation oder als Strafkolonie? Das kommt mir ein wenig
extrem vor. Ich bin immer noch nicht davon überzeugt, dass diese
Pelztiere nicht einfach hierher gehören.«
    »Es sind keine Tiere«, mahnte Shipley sanft an.
    Gail mischte sich wieder ein. »Nun, wo auch immer sie
herkommen oder weshalb auch immer – die Pelzlinge sind nun mal
hier. Wissenschaftlich mögen sie ja von Interesse sein, aber ich
wüsste nicht, was für einen Einfluss sie auf Mira City
haben könnten. Es gibt nur eine Hand voll davon, sie leben
über hundert Kilometer entfernt und belästigen uns nicht.
Wenn sie erkennen lassen, dass sie uns nicht bei ihren Dörfern
haben wollen, dann werden auch wir sie in Ruhe lassen. Aber unsere
Vorhaben hier in Mira City berührt das alles nicht, so weit ich
erkennen kann. Jemand anderer Meinung?«
    Jeder starrte sie an. »Gail…«, sagte Shipley
erschüttert. »Sie können sie nicht einfach ignorieren.
Die einzigen vernunftbegabten Außerirdischen, denen die
Menschheit jemals begegnet ist.«
    Faisal bin Saud war bisher still geblieben, jetzt aber stellte er
fest: »Auf mich wirken sie nicht besonders vernunftbegabt. Ich
stimme Gail zu, diese Pelzlinge sind für unser weiteres
Vorankommen hier unerheblich.«
    »Was sollen wir Ihrer Meinung nach tun, Doktor?«, fragte
Gail. »Wir haben über QVV einen Bericht an die

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