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Crossfire 2: Feuerprobe

Crossfire 2: Feuerprobe

Titel: Crossfire 2: Feuerprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
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werden noch mehr von dem zerstören, für
das Sie alle so hart gearbeitet haben. Keine Pelzlinge werden uns das
nehmen, was wir uns verdient haben – durch Anstrengung,
Leidenschaft, sorgfältige Planung und durch die Liebe, die in
den Bauwerken von Greentrees, den landwirtschaftlichen Betrieben und
Forschungsstationen und Siedlungen eine greifbare Form angenommen
hat.
    Wir werden das Andenken von Alex Cutler ehren, indem wir wieder
aufbauen, was sie liebte. Wir werden an unsere Kinder und
Kindeskinder weitergeben, wofür wir mit Alex’ Leben bezahlt
haben und mit dem Leben ihrer Techniker, Natalie Bernstein und
Benjamin Stoller, und wir werden gemeinsam kämpfen gegen den
außerirdischen Feind. Wir werden aufGreentrees siegreich
bleiben! Ich, der ich als Fremder zu Ihnen kam, bin davon
überzeugt. Dieser Planet gehört uns, und wir werden ihn
behalten, mit Glauben, mit Schläue, mit Opfern und durch die
Liebe zu unserer Heimat. Wir werden nicht zulassen, dass Greentrees
uns entrissen wird. Und der Tag wird kommen, an dem unsere Kinder auf unserem Planeten in Frieden und Sicherheit leben können.
Etwas anderes werden wir nicht zulassen.«
    Alex hätte kotzen können.
    Julian hatte genau den richtigen Ton getroffen. Die Liebe für
Greentrees, für die Kinder, die Furcht zu verlieren, was sie
alle sich erarbeitet hatten. Er tat so, als gehöre er dazu, und
er tat dies mit größter Bescheidenheit.
    Unnötigerweise stellte Ben Stoller fest: »Martin will,
dass jeder Alex für tot hält.« Er wirkte
schockiert.
    »Er hat einen… einen taktischen Fehler gemacht«,
sagte Alex. »Ich bin noch nicht tot.«
    »Nein«, stimmte Jake zu, »und du wirst es auch
nicht sein. Aber es ist nur dann ein taktischer Fehler, wenn du jetzt
das Richtige tust.«
    »Ich mache eine eigene Durchsage«, verkündete Alex,
»und ich werde nicht nur klarstellen, dass ich noch lebe,
sondern den Menschen auch sagen, wer und was Julian ist!«
    »Das erwartet er von dir, Alex«, wandte Jake ein.
»Das ist das Ziel dieser Durchsage. Tu es nicht.«
    »Soll ich ihm Greentrees einfach überlassen?«, rief
Alex. »Soll ich ihn hier die Dinge tun lassen, die er auf der
Erde getan hat? Foltern und morden und unterdrücken
und…«
    »Nein. Hör auf, so zu schreien, Alex. Davon kriege ich
Kopfschmerzen.«
    Sie schaute Jake an, alt und müde und schlammbespritzt wie er
war. Wirkte er plötzlich so gebrechlich, weil er es wirklich
war, oder wollte er sie manipulieren? Sie wusste es nicht. Vermutlich
hatte sie es nie gewusst. Er war schlauer als sie und viel erfahrener
darin, jemanden zu täuschen – oh, so viel erfahrener!
    Genau wie Julian. Einen schrecklichen Augenblick lang warf sie
Jake und Julian in einen Topf und hasste sie beide, diese
Erdenmenschen, die ihr das Herz zerrissen.
    Mit unvermuteter Sanftheit sagte Jake: »Du brauchst einen
Plan, Alex. Jetzt. Wir alle müssen einen Plan entwerfen. Setzt
euch. Bitte.« Er wies mit dem Arm auf den Boden neben seinem
Stuhl.
    Ben und Natalie, die in seiner schwachen Geste mit eingeschlossen
waren, setzten sich bereitwillig auf den matschigen Boden. Alex
zögerte, dann tat sie es ihnen gleich.
    »Hier sind unsere Aktiva«, begann Jake, und seine Stimme
klang plötzlich kräftiger. »Martin weiß nicht,
wo du bist. Er kann sich nicht einmal sicher sein, dass du immer noch
lebst. Er weiß nicht, was du als Nächstes tun
wirst.«
    Nichts davon klang für Alex nach einem besonders großen
Vorteil. Sie wusste selbst nicht, was sie als Nächstes tun
würde.
    Jake fuhr fort: »Du hast die Möglichkeit, dich bei der
Bevölkerung von Greentrees zu melden, wann immer du willst. Du
hast die raumfahrenden Pelzlinge und…«
    »Ich habe was?«, unterbrach ihn Alex.
    »Die Pelzlinge. Martin muss gegen sie kämpfen, und das
bald. Wenn er es nicht tut, wird ihm die Macht auf Greentrees aus den
Händen gleiten. Die Menschen haben sich ihm zugewandt, weil sie
in ihm einen starken militärischen Anführer sehen. Starke
militärische Anführer müssen militärisch handeln,
sonst beginnen die Menschen, an ihnen zu zweifeln. Julian Martin ist
nun ein Gefangener seiner eigenen Legende. Das kannst du
ausnutzen.«
    Alex verstand, was Jake damit meinte. Zugleich fragte sie sich,
wie jemand derart hinterlistig zu denken in der Lage sein konnte. Wie
mochte es wohl auf der Erde gewesen sein?
    »Und du hast noch einen Vorteil, Alex: Martins irdische
Streitmacht zählt nur etwa fünfzig Soldaten.
Er…«
    »Er hat hier auf Greentrees eine

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