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Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition)

Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition)

Titel: Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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hier der Grund.«
    Ich hob den Kopf vom Kissen und sah, dass Cary auf etwas auf seinem Nachttisch zeigte. Ich stand auf und sah nach, was er meinte. Es war eine New Yorker Schwulenzeitschrift.
    »Trey hat die heute mitgebracht«, erklärte er.
    Auf der Titelseite sah man ein Foto von Cary und darunter einen Artikel über den Überfall, in dem gemutmaßt wurde, das Motiv des Täters wäre Hass. Des Weiteren wurde erwähnt, dass er mit mir zusammenwohnte und ich wiederum mit Gideon Cross liiert war – Letzteres wahrscheinlich einzig, um der Sache noch mehr Würze zu verleihen.
    »Auf ihrer Webseite steht es auch«, fügte Cary leise hinzu. »Ich schätze, irgendwer in der Agentur konnte nicht dichthalten, und plötzlich hat sich das Ganze zu einem Politikum ausgeweitet. Jedenfalls kann ich mir kaum vorstellen, dass es Cross egal ist …«
    »Du meinst deine sexuelle Orientierung? Natürlich ist ihm das egal. Er ist nicht so.«
    »Aber seine PR-Leute denken vielleicht anders darüber. Das könnte der Grund sein, warum er dich unter ständiger Beobachtung halten will. Und wenn er befürchtet, jemand könnte dir was antun, um mich zu treffen, erklärt das auch, warum er dich von der Straße fernhalten will.«
    »Warum kann er mir das dann nicht sagen?« Ich ließ die Zeitschrift sinken. »Warum benimmt er sich so beschissen? Als wir über das Wochenende weg waren, war alles einfach nur toll. Er war toll. Ich dachte, wir hätten eine weitere Hürde genommen. Ich dachte, er wäre gar nicht so, wie ich ihn anfangs eingeschätzt hatte, aber jetzt ist er noch schlimmer. Es ist irgendwie … ich weiß nicht, als wäre er Meilen von mir entfernt. Ich versteh’s einfach nicht.«
    »Ich bin da nicht der richtige Ansprechpartner, Eva.« Cary nahm meine Hand und drückte sie. »Das kann nur er dir erklären.«
    »Du hast recht.« Ich ging zu meiner Tasche und holte das Handy heraus. »Ich bin gleich wieder da.«
    Ich ging hinaus auf den kleinen überdachten Balkon des Wartebereichs und rief Gideon an. Es klingelte und klingelte, bis seine Mailbox ansprang. Daraufhin versuchte ich es bei ihm zu Hause. Beim dritten Klingeln meldete er sich.
    »Cross«, sagte er knapp.
    »Hi.«
    Er zögerte eine Sekunde, dann sagte er: »Warte mal kurz.«
    Ich hörte, wie eine Tür aufging. Dann änderte sich die Geräuschkulisse – offenbar wechselte er in ein anderes Zimmer.
    »Ist alles in Ordnung?«, fragte er.
    »Nein.« Ich rieb mir über die müden Augen. »Du fehlst mir.«
    Er seufzte. »Ich kann jetzt nicht reden, Eva.«
    »Wieso nicht? Ich versteh nicht, warum du mir gegenüber so kalt bist. Hab ich was falsch gemacht?« Daraufhin hörte ich Gemurmel und erkannte, dass er den Hörer zuhielt, um mit jemandem zu reden. Eine schreckliche Ahnung von Verrat legte sich schwer auf meine Brust. Ich hatte Mühe zu atmen. »Gideon. Wer ist da bei dir?«
    »Ich muss jetzt Schluss machen.«
    »Sag mir, wer da bei dir ist!«
    »Angus ist morgen um sieben am Krankenhaus. Versuch zu schlafen, mein Engel.«
    Dann war die Leitung tot.
    Ich ließ die Hand sinken und starrte auf mein Handy, als könnte es mir sagen, was zum Teufel da gerade passiert war.
    Ich ging langsam zu Carys Zimmer zurück. Als ich die Tür aufstieß, fühlte ich mich elend und tonnenschwer.
    Cary warf mir nur einen Blick zu und seufzte. »Du siehst aus, als wäre gerade dein kleiner Hund gestorben, Baby.«
    Da brachen alle Dämme, und ich fing an zu schluchzen.

14
    Die ganze Nacht konnte ich kaum schlafen. Ich warf mich unruhig im Bett hin und her und hatte im Halbschlaf wirre Träume. Ständig wurde ich durch die Nachtschwester geweckt, die regelmäßig nach Cary sah. Die Aufnahmen von seinem Schädel und die Laborwerte sahen gut aus. Nichts gab Anlass zur Besorgnis, aber als er verprügelt ins Krankenhaus eingeliefert wurde, war ich nicht für ihn da gewesen. Also hatte ich das Gefühl, ich müsste jetzt für ihn da sein, ob ich nun schlafen konnte oder nicht.
    Kurz vor sechs kapitulierte ich und stand auf.
    Mit meinem Tablet und der dazugehörigen Funktastatur ging ich in die Cafeteria, um mir einen Kaffee zu besorgen. Ich setzte mich an einen der Tische, um Gideon einen Brief zu schreiben. In den wenigen kurzen Augenblicken, die ich ihn in den vergangenen Tagen hatte erwischen können, war es mir nicht gelungen, zu ihm durchzudringen. Also würde ich alles niederschreiben, denn nur durch den ständigen und offenen Gedankenaustausch konnten wir als Paar überleben.
    Ich nippte an

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