Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition)
aufgeben.« Er ließ mich los. »Ich mag Fehler machen, aber ich lerne aus ihnen.«
Ich beugte mich zu ihm vor und sagte entschieden: »Du hast keine Chance – nicht die geringste.«
Brett spießte seine Gabel in ein Stück Fleisch. »Das wollen wir doch mal sehen.«
Als ich das Restaurant verließ, wartete davor schon der Bentley auf mich. Angus stieg aus und öffnete mir die rückwärtige Tür.
»Woher wussten Sie, wo ich bin?«, fragte ich, nervös wegen seines unerwarteten Auftauchens.
Daraufhin lächelte er nur und tippte sich kurz an seine Chauffeursmütze.
»Das ist gruselig, Angus«, beschwerte ich mich, bevor ich auf den Rücksitz rutschte.
»Dem will ich nicht widersprechen, Miss Tramell. Aber ich mache nur meine Arbeit.«
Auf der Rückfahrt zum Crossfire schickte ich eine SMS an Cary. War mit Brett essen. Er will eine 2. Chance.
Cary antwortete: Wenn, dann kommt’s dicke.
So ein Scheißtag , schrieb ich. Will noch mal von vorn anfangen.
Mein Handy klingelte. Es war Cary.
»Baby«, sagte er gedehnt, »ich hätte ja wirklich gern Mitleid, aber so ein Liebesdreieck ist einfach zu faszinierend. Ein zu allem entschlossener Rockstar und einbesitzergreifender Multimillionär. Grrrrr. «
»O Gott. Ich lege jetzt auf.«
»Sehe ich dich heute Abend?«
»Ja. Und sorg dafür, dass ich es nicht bereue.« Ich hörte ihn lachen, als ich das Gespräch beendete, und freute mich insgeheim, dass er so munter klang. Treys Besuch hatte wohl Wunder bewirkt.
Angus setzte mich vor dem Crossfire Building ab, und ich eilte aus der Hitze in die kühle Eingangshalle. Dort erwischte ich gerade noch einen Aufzug, bevor die Türen schlossen. Ein halbes Dutzend Fahrgäste, aufgeteilt in zwei miteinander plaudernde Grüppchen, befanden sich bereits darin. Ich stellte mich in die vordere Ecke und versuchte, meine privaten Probleme zu verdrängen. Bei der Arbeit konnte ich sie einfach nicht gebrauchen.
»Hey, wir sind an unserem Stockwerk vorbeigefahren«, sagte die junge Frau neben mir.
Ich blickte zur Anzeige über der Tür.
Der Typ an der Schalttafel drückte immer wieder auf alle Knöpfe, aber keiner von ihnen leuchtete auf … außer dem für den obersten Stock. »Die Knöpfe funktionieren nicht.«
Mein Puls beschleunigte sich.
»Versuchen Sie’s mit dem Notruf«, sagte eine der anderen Frauen.
Der Aufzug raste in die Höhe, und mit jeder Etage, die wir passierten, flatterten die Schmetterlinge in meinem Bauch stärker. Als wir oben ankamen, machte der Aufzug langsam halt, und die Türen gingen auf.
Davor stand Gideon, sein markantes Gesicht eine undurchdringliche Maske. Seine Augen waren leuchtend blau … und kalt wie Eis. Bei seinem Anblick stockte mir der Atem.
Niemand im Aufzug sagte etwas. Ich rührte mich nicht, sondern betete nur, dass die Türen sich schnell wieder schließen würden. Aber Gideon streckte die Hand aus, packte mich am Ellbogen und zerrte mich hinaus. Ich wehrte mich, weil ich so wütend war, dass ich mich jetzt nicht mit ihm auseinandersetzen wollte. Als die Aufzugtüren hinter mir zuglitten, ließ er mich los.
»Dein Verhalten lässt heute schwer zu wünschen übrig«, knurrte er.
»Ach, mein Verhalten? Und was ist mit deinem?«
Ich machte einen Schritt zu den Rufknöpfen und drückte auf Abwärts . Doch auch dieser leuchtete nicht auf.
»Ich rede mit dir, Eva.«
Ich warf einen Blick durch die Sicherheitstüren und sah zu meiner Erleichterung, dass die rothaarige Empfangsdame von Cross Industries nicht an ihrem Platz saß.
»Ach wirklich?« Ich sah ihn an und stellte verbittert fest, dass ich ihn immer noch unwiderstehlich fand, obwohl er so hässlich zu mir war. »Komisch, dass ich trotzdem nichts Wichtiges erfahre – zum Beispiel, dass du gestern Abend mit Corinne aus warst.«
»Du solltest mir nicht übers Internet hinterherspionieren«, fauchte er. »Du suchst doch geradezu nach etwas, über das du dich aufregen kannst.«
»Also ist dein Verhalten nicht das Problem?«, schoss ich zurück und spürte wieder den altvertrauten Kloß im Hals. »Sondern nur die Tatsache, dass ich davon erfahren habe?«
Er verschränkte die Arme. »Du musst mir vertrauen, Eva.«
»Das machst du mir unmöglich. Warum hast du mir nicht einfach erzählt, dass du mit Corinne essen gehst?«
»Weil ich wusste, dass dir das nicht gefallen würde.«
»Trotzdem hast du es getan.« Und das tat weh. Nach all dem, worüber wir am Wochenende gesprochen hatten … nachdem er gesagt hatte, er könne
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