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Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition)

Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition)

Titel: Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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Seite, ich unterstütze dich und – verdammt noch mal, ja – mitunter muss ich auch einfach nur gut aussehen als dein Begleiter. Das ist mein Recht, meine Pflicht und mein Privileg, Eva, und genauso ist es umgekehrt für dich.«
    »Ich dachte, ich tue dir einen Gefallen, wenn ich euch in Ruhe lasse.«
    Seine gehobene Augenbraue gab eine stumme, ironische Antwort.
    Ich verschränkte trotzig die Arme. »Bist du deshalb mit Corinne losgezogen? Um mich zu bestrafen?«
    »Wenn ich dich bestrafen wollte, Eva, würde ich dich übers Knie legen.«
    Meine Augen verengten sich zu Schlitzen. Dazu würde es ganz sicher nie kommen.
    »Ich weiß doch, wie du reagierst«, sagte er knapp. »Ich wollte vermeiden, dass du eifersüchtig auf Corinne wirst, bevor ich die Sache klären konnte. Ich brauchte nur ein paar Minuten, um ihr vor Augen zu führen, wie ernst die Sache zwischen dir und mir ist und wie viel es mir bedeutet, dass dir der Abend Spaß macht. Nur deshalb bin ich kurz mit ihr rausgegangen.«
    »Du hast ihr gesagt, sie soll keine Geschichten über euch beide verbreiten, hab ich recht? Du wolltest, dass sie nicht verrät, was sie dir tatsächlich bedeutet. Leider hat Magdalene dann aber die ganze Sache auffliegen lassen.«
    Und womöglich hatten Corinne und Magdalene das alles so geplant. Corinne kannte Gideon gut genug, um sein Verhalten genau einschätzen zu können. Für sie wäre es ein Leichtes gewesen, seine Reaktion auf ihr überraschendes Auftauchen in New York mit eiskalter Berechnung auszunutzen.
    Das Ganze ließ den heutigen Anruf von Magdalene plötzlich in einem völlig anderen Licht erscheinen. Sie war in eine Unterhaltung mit Corinne vertieft gewesen, als Gideon und ich die beiden bemerkt hatten. Zwei Frauen, die einen Mann wollten, der mit einer anderen zusammen war. Solange ich nicht von der Bildfläche verschwand, tendierten ihre Chancen gegen null, und aus diesem Grund durfte ich die Möglichkeit nicht ausschließen, dass sie ein gemeinsames Spiel trieben.
    »Ich wollte, dass du es von mir erfährst«, erklärte er knapp.
    Mich interessierte vor allem, was eben in diesem Büro geschehen war, und so tat ich seine Bemerkung mit einer barschen Handbewegung ab. »Ich habe gesehen, wie Corinne in den Bentley stieg, Gideon. Unmittelbar bevor ich hier hochkam.«
    Nun hob er auch die andere Braue. »Hast du das?«
    »Ja, das habe ich. Kannst du mir das erklären?«
    »Nein, kann ich nicht.«
    Lodernder Zorn erfüllte mein Innerstes wie eine zerstörerische Feuersbrunst. Plötzlich konnte ich seinen bloßen Anblick nicht länger ertragen. »Dann geh mir aus dem Weg, ich muss zurück zur Arbeit.«
    Er rührte sich nicht vom Fleck. »Einen Punkt möchte ich noch klären, bevor du gehst: Glaubst du, ich hätte sie gevögelt?«
    Ich zuckte zusammen, als er es laut aussprach. »Ich weiß nicht, was ich glauben soll. Alle Anzeichen deuten unmissverständlich …«
    »Und wenn zu den Anzeichen gehörte, dass du mich mit ihr nackt im Bett erwischt hättest – das ist mir doch scheißegal.« Plötzlich löste er sich in einer geschmeidigen Bewegung von der Tür. Ich wich überrascht zurück. Langsam kam er näher. »Ich möchte wissen, ob du glaubst, dass ich sie gevögelt habe. Ob du glaubst, dass ich das tun würde. Oder tun könnte. Glaubst du das?«
    Mein Fuß tippte nervös auf den Boden, aber ich wich nicht weiter zurück. »Erklär den Lippenstift auf deinem Hemd, Gideon.«
    Seine Kiefermuskeln arbeiteten. »Nein.«
    »Was?« Die blanke Weigerung machte mich fassungslos.
    »Beantworte meine Frage.«
    Ich musterte seine Züge und sah die Maske, die er in Gegenwart anderer Leute trug, aber gewöhnlich nie, wenn wir alleine waren. Er streckte seine Hand aus, als wollte er mir mit den Fingerspitzen über die Wange fahren, zog sie jedoch in letzter Sekunde zurück. In diesem winzigen Moment hörte ich seine Zähne knirschen, so als wäre es eine unmenschliche Anstrengung für ihn, mich nicht zu berühren. In meinem desolaten Zustand war ich froh, dass er es nicht tat.
    »Ich brauche eine Erklärung«, flüsterte ich und fragte mich, ob ich mir das leichte Zucken in seinem Gesicht nur eingebildet hatte. Manchmal wollte ich so unbedingt an etwas glauben, dass ich mir Erklärungen konstruierte und die quälende Wirklichkeit lieber ignorierte.
    »Ich habe dir keinen Anlass gegeben, an mir zu zweifeln.«
    »Du gibst mir jetzt einen, Gideon.« Ich atmete aus, bis ich vollkommen leer war. Alles raus, neu beginnen. Obwohl er

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