Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition)
zustimmte.
»Die meisten unserer Treffen führen zu Sex«, gestand ich. »Einschließlich der Streits.«
»Bevor oder nachdem sie beide den Streit für geklärt halten?«
Ich seufzte. »Davor.«
Er legte den Stylus aus der Hand und begann zu tippen. Er würde wohl einen ganzen Roman zusammenbekommen, dachte ich bei mir.
»War Ihre Beziehung von Beginn an so stark sexualisiert?«, fragte er.
Ich nickte, obwohl er mich gar nicht ansah. »Wir fühlen uns extrem zueinander hingezogen.«
»Ganz offensichtlich.« Er hob seinen Blick und schenkte uns ein freundliches Lächeln. »Allerdings würde ich gerne über die Möglichkeit einer Abstinenz sprechen für die Zeit, die wir …«
»Eine solche Möglichkeit existiert nicht«, unterbrach Gideon ihn. »Keine Chance. Ich schlage vor, wir konzentrieren uns auf das, was nicht funktioniert, ohne ausgerechnet eines der wenigen Dinge zu streichen, die funktionieren.«
»Ich bin mir nicht so sicher, dass es tatsächlich funktioniert, Gideon«, erklärte Dr. Petersen ruhig. »Jedenfalls nicht so, wie es sein sollte.«
»Herr Doktor.« Gideon lehnte sich zurück und legte seinen Fußknöchel auf dem anderen Knie ab. Er bot ein Bild absoluter Entschlossenheit. »Außer meinem Tod wüsste ich nichts, was mich dazu bringen könnte, die Finger von dieser Frau zu lassen. Einstweilen müssen Sie also einen anderen Weg finden, uns zu helfen.«
»Ich hab keine Erfahrung mit diesem Therapiekram«, sagte Gideon wenig später, als wir im Bentley saßen und nach Hause fuhren. »Daher weiß ich es nicht genau: Lief das jetzt wirklich so beschissen, wie es sich angefühlt hat?«
»Es hätte besser laufen können«, antwortete ich erschöpft, ließ meinen Kopf nach hinten sinken und schloss die Augen. Ich war hundemüde. Zu müde, um über einen Besuch meines Krav-Maga-Kurses um acht auch nur nachzudenken. »Ich will nur noch kurz unter die Dusche und dann ab ins Bett.«
»Ich muss noch ein paar Dinge erledigen, bevor ich für heute Feierabend machen kann.«
»Schon in Ordnung.« Ich gähnte. »Warum legen wir nicht eine Nacht Pause ein und sehen uns morgen wieder?«
Mein Vorschlag stieß auf eisiges Schweigen. Nach einer Weile war die Atmosphäre so aufgeladen, dass ich den Kopf und meine schweren Augenlider hob, um ihn anzusehen.
Die Lippen schmal vor Wut sah er mich unverwandt an. »Jetzt schließt du mich aus.«
»Nein, ich bin …«
»Von wegen nein! Erst hast du mich angeklagt, dann verurteilt, und jetzt schmeißt du mich aus deinem Bett.«
»Ich bin völlig fertig, Gideon! Ab einem gewissen Punkt übersteigt der ganze Scheiß einfach meine Kräfte. Ich brauche Schlaf und …«
» Ich brauche dich «, fuhr er dazwischen. »Was um alles in der Welt muss ich tun, dass du mir glaubst?«
»Ich glaube nicht, dass du untreu warst. Okay? Auch wenn alles darauf hindeutet, will es mir nicht in den Kopf, dass du so etwas tun würdest. Aber diese ständige Geheimniskrämerei wird mir einfach zu viel. Ich stecke alles, was ich hab, in diese Sache, und du …«
»Denkst du etwa, ich nicht?« Er drehte sich so weit zu mir hin, dass sein angezogenes Bein zwischen uns lag und er mir direkt in die Augen sehen konnte. »Noch nie in meinem Leben habe ich so hart um etwas gekämpft wie um dich.«
»Hier geht es nicht darum, etwas für mich zu tun. Du musst das für dich selbst wollen.«
»Ach, komm mir nicht mit diesem Quatsch! Für jede andere bräuchte ich nicht an meiner Beziehungsfähigkeit zu arbeiten.«
Mit einem leisen Seufzer legte ich die Wange auf die Rückenlehne und schloss erneut die Augen. »Ich hab keine Lust mehr zu streiten, Gideon. Ich möchte nur eine Nacht lang in Ruhe entspannen und schlafen. Ich fühle mich schon den ganzen Tag nicht gut.«
»Bist du krank?« Er beugte sich vor, griff behutsam in meinen Nacken und legte seine Lippen an meine Stirn. »Du fühlst dich nicht heiß an. Ist dir schlecht?«
Ich atmete den betörenden Duft seiner Haut ein. Der Drang, mein Gesicht an seinen Hals zu schmiegen, war nahezu überwältigend.
»Nein.« Und dann wurde es mir plötzlich klar. Ich stöhnte.
»Was ist?« Er zog mich auf seinen Schoß und hielt mich fest. »Wo tut es weh? Brauchst du einen Arzt?«
»Es ist meine Periode«, flüsterte ich, damit Angus mich nicht hören konnte. »Sie müsste jetzt irgendwann kommen. Ich versteh auch nicht, warum mir das nicht eher eingefallen ist. Kein Wunder, dass ich so müde und reizbar bin. Alles hormonell.«
Er verharrte
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