Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition)
fiel.
Die plötzliche Erschütterung, als ich auf dem Boden aufschlug, weckte mich endgültig, und ein grauenvoller Laut, eine Mischung aus Angst und Schmerz, entfuhr meiner Kehle.
»Herrgott! Eva, verflucht noch mal. Tu dir doch nicht weh!«
Ich japste hektisch nach Luft und krabbelte auf allen vieren in Richtung Badezimmer.
Gideon hob mich auf und drückte mich an seine Brust. » Eva .«
»Kotzen«, keuchte ich und schlug mir eine Hand vor den Mund.
»Ich hab dich«, sagte er bestimmt und trug mich mit raschen, kraftvollen Schritten zur Toilette. Dort warf er die Klobrille zurück, kniete sich neben mich und hielt meine Haare zurück, während ich mich übergab. Seine warme Hand rieb mir beruhigend über den Rücken.
»Schhh … mein Engel, murmelte er immer wieder. »Alles in Ordnung. Du bist in Sicherheit.«
Als mein Magen leer war, drückte ich die Wasserspülung. Ich ließ das schweißnasse Gesicht auf den Unterarm sinken und versuchte an irgendetwas anderes zu denken als an die Bilder meines Traums.
»Baby.«
Ich drehte mich um und sah Cary in der Badezimmertür stehen, die hübschen Züge von Sorgenfalten gezeichnet. Er war komplett bekleidet, trug weite Jeans und ein Henley-Shirt. In dem Moment wurde mir erst bewusst, dass auch Gideon Straßenkleidung anhatte. Seinen Dreiteiler hatte er abgelegt, als wir vor einiger Zeit in meine Wohnung gekommen waren, aber jetzt trug er nicht mehr die Trainingsklamotten, die er danach übergestreift hatte, sondern Jeans und ein schwarzes T-Shirt.
Verwirrt von ihrem Äußeren warf ich einen Blick auf die Uhr und sah, dass es kurz nach Mitternacht war. »Was macht ihr beiden denn?«
»Ich bin gerade nach Hause gekommen«, sagte Cary, »und habe Cross beim Hochfahren getroffen.«
Ich sah zu Gideon, dessen bestürzte Miene der meines Mitbewohners ähnelte. »Du warst weg?«
Gideon half mir aufzustehen. »Ich hab dir doch erzählt, dass ich noch ein paar Dinge zu erledigen habe.«
Bis um Mitternacht? »Was für Dinge?«
»Nichts Wichtiges.«
Ich schüttelte seinen Arm ab und ging zum Waschbecken, um mir die Zähne zu putzen. Ein weiteres Geheimnis. Wie viele er wohl noch hatte?
Cary trat neben mich. Im Spiegel begegneten sich unsere Blicke. »Du hattest schon lange keinen Albtraum mehr.«
Als ich den sorgenvollen Ausdruck in seinen grünen Augen sah, ließ ich ihn wortlos wissen, dass ich am Ende meiner Kräfte war.
Aufmunternd drückte er meine Schulter. »Wir werden am Wochenende mal so richtig ausspannen. Die Batterien wieder aufladen. Das haben wir beide nötig. Kommst du heute Nacht zurecht?«
»Ich bin ja bei ihr.« Gideon erhob sich vom Rand der Badewanne, auf den er sich gesetzt hatte, um seine Stiefel auszuziehen.
»Was nicht heißt, dass ich nicht auch für dich da bin.« Cary gab mir einen flüchtigen Kuss auf die Schläfe. »Ruf mich, wenn du mich brauchst.«
Der Blick, den er mir beim Rausgehen zuwarf, sprach Bände. Ihm gefiel nicht, dass Gideon über Nacht blieb. Und um ehrlich zu sein, hatte ich ebenfalls Bedenken. Gideons Schlafstörung versetzte mich in eine beständige Unruhe, was meiner Meinung nach erheblich zu meinem chaotischen Gemütszustand beitrug. Oder wie Cary es kürzlich formuliert hatte: Der Mann, den ich liebte, war eine tickende Zeitbombe, und ich teilte mein Bett mit ihm.
Ich spülte den Mund aus und stellte die Zahnbürste in ihren Halter zurück. »Ich muss duschen.«
Ich hatte schon vor dem Schlafengehen geduscht, aber jetzt fühlte ich mich erneut schmutzig. Kalter Schweiß klebte an meiner Haut, und wenn ich die Augen schloss, konnte ich ihn – Nathan – auf meiner Haut riechen.
Gideon drehte das Wasser auf und begann sich auszuziehen. Der Anblick seines wundervoll festen Körpers bot eine willkommene Ablenkung. Starke Muskelstränge zeichneten sich wohldefiniert auf seinem schlanken und dennoch kräftigen und geschmeidigen Leib ab.
Ich ließ meine Sachen liegen, wo sie hinfielen, und stieg mit einem Seufzer unter den dampfenden Strahl. Gideon trat hinter mir in die Kabine, strich meine Haare zur Seite und küsste mich auf die Schulter. »Wie geht’s dir?«
»Besser.« Weil du bei mir bist .
Vorsichtig schlang er seine Arme um meine Taille und atmete bebend aus. »Ich … mein Gott, Eva. Hast du von Nathan geträumt?«
Ich holte tief Luft. »Vielleicht werden wir ja beide eines Tages über unsere Träume reden, mh?«
Er atmete tief ein, und seine Fingerkuppen drückten auf meine Hüften. »So sieht’s
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