Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition)

Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition)

Titel: Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
Vom Netzwerk:
bei Männern eben so üblich ist. Diese Seite hatte ich an Gideon bislang noch nicht kennengelernt, und sie gefiel mir.
    Während ich einen kompletten Flügel des Ecksofas für mich beanspruchte, saßen die beiden im Schneidersitz auf dem Boden und nutzten den Sofatisch als Esstisch. Beide trugen lockere Jogginghosen und eng anliegende T-Shirts, und ich genoss diesen Anblick. Was hatte ich doch für ein Glück!
    Cary ließ die Fingerknochen knacken und bereitete sich mit dramatischer Geste darauf vor, seinen Glückskeks zu öffnen. »Schauen wir doch mal nach. Was meint ihr? Ob ich reich werde? Oder berühmt? Oder treffe ich schon bald Mr. oder Ms. Groß, Dunkelhaarig und Attraktiv? Oder werde ich in ferne Länder reisen? Wie sieht es denn mit euren Keksen aus?«
    »Meiner ist langweilig«, maulte ich. » Letztlich kommt alles heraus . So was! Für diese Erkenntnis brauche ich nun echt keinen Glückskeks.«
    Gideon öffnete seinen und las: »Schon bald klopft der Erfolg an deine Tür . «
    Ich schnaubte.
    Cary warf mir einen Blick zu. »Wahrscheinlich hast du jemand anders den Keks weggeschnappt, Cross.«
    »Er sollte besser die Finger von anderer Leute Kekse lassen«, kommentierte ich trocken.
    Gideon streckte den Arm aus und schnappte mir eine Kekshälfte aus den Fingern. »Keine Sorge, mein Engel. Die Einzige, die ich vernaschen will, bist du.« Augenzwinkernd warf er sich den halben Glückskeks in den Mund.
    »Mir wird schlecht«, murmelte Cary. »Geht ins Schlafzimmer.« Er öffnete seinen Glückskeks mit einer ausholenden Bewegung und runzelte dann ungläubig die Stirn: »Ich fasse es nicht.«
    Ich beugte mich vor. »Was steht denn drin?«
    »Schon der alte Konfuzius sagt: …«, und dann dachte er sich offenkundig den Rest aus: »… Den Mann mit der Hand in der Tasche stets und ständig sein Schwanz plagt.«
    Cary warf Gideon die Hälfte des Kekses an den Kopf, und Gideon fing ihn geschickt auf und grinste.
    »Gib ihn mir.« Ich schnappte mir den Schnipsel aus Carys Fingern und las ihn. Dann lachte ich.
    »Fick dich, Eva«, lachte auch Cary.
    »Nun?«, wollte Gideon wissen.
    »Leisten Sie sich ruhig mal einen Fehltritt.«
    Gideon grinste. »Was für ein Glückskeks.«
    Ich warf ihm meine zweite Kekshälfte an den Kopf.
    Ich erinnerte mich an ähnliche Abende, die ich mit Cary an der Uni verbracht hatte, und versuchte, mir vorzustellen, wie Gideon wohl auf dem College gewesen war. Aus den Artikeln über ihn wusste ich, dass er sein Grundstudium an der Columbia absolviert hatte, danach hatte er das Studium aufgegeben und sich auf seine expandierenden Geschäfte konzentriert.
    War er mit anderen Studenten befreundet gewesen? War er auf viele Partys gegangen, hatte er mit Mädels rumgemacht oder zu viel getrunken? Heute wirkte er dermaßen kontrolliert, dass ich ihn mir kaum als sorglosen Studenten vorstellen konnte, und doch war er in diesem Augenblick mit Cary und mir genau das: sorglos.
    Da warf er mir einen Blick zu, immer noch lächelnd, und mir drehte sich das Herz in der Brust. Ausnahmsweise sah er einmal so jung aus, wie er auch war, jung und wirklich attraktiv und so ungeheuer normal. In diesem Augenblick waren wir einfach nur ein junges Paar, das einen entspannten Abend mit dem Mitbewohner vor dem Fernseher verbrachte. Er war einfach nur mein Freund, der mit mir abhing. Es war alles so schön und unkompliziert, und die Illusion rührte mich zutiefst.
    Da klingelte es, und Cary sprang auf und strahlte mich an. »Vielleicht ist es ja Trey.«
    Ich hielt die gekreuzten Finger hoch.
    Doch als Cary ein paar Minuten später wiederkam, schritt neben ihm die langbeinige Blondine von neulich Abend herein.
    »Hey«, sagte sie und betrachtete die Reste des Abendessens auf dem Tisch. Sie taxierte Gideon, der sich höflich auf die ihm eigene, kraftvolle und graziöse Art erhob. Sie grinste mir zu, dann schoss sie ein strahlendes Supermodel-Lächeln auf Gideon ab und streckte die Hand aus: »Tatiana Cherlin.«
    Er gab ihr die Hand. »Evas Freund.«
    Bei diesen Worten zog ich unwillkürlich die Augenbrauen hoch. Wollte er seinen Ruf schützen? Oder seine Privatsphäre? Jedenfalls gefiel mir seine Antwort.
    Cary kam mit einer Flasche Wein und zwei Gläsern in den Händen aus der Küche.
    »Komm«, sagte er und deutete den Flur entlang auf seine Schlafzimmertür.
    Tatjana winkte uns zu und ging voran. Ich bewegte nur die Lippen, als ich Cary fragte: Was machst du?
    Er zwinkerte mir zu und flüsterte: »Ich leiste mir

Weitere Kostenlose Bücher