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Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition)

Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition)

Titel: Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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heiß.
    Ich ließ mein Bein über seine Hüften gleiten und stieg auf ihn, meine Hände ruhten auf seinem muskulösen Bauch. Es war dunkel. Ich konnte ihn nicht sehen, aber das war auch nicht nötig. Sosehr ich sein Gesicht auch liebte – jenes Gesicht, über das er sich zuweilen zu ärgern schien –, es war die Art, wie er mich berührte und leise mit mir sprach, die mir absolut den Verstand raubte. Als ob es niemanden sonst auf der Welt für ihn gäbe, als ob ich die Erfüllung all seiner Wünsche sei.
    »Gideon.« Mehr musste ich nicht sagen.
    Er setzte sich auf, schlang die Arme um mich und küsste mich innig. Dann rollte er mich auf den Rücken und liebte mich so besitzergreifend und zärtlich, dass es mich bis in die Tiefe meiner Seele erschütterte.
    Überrascht schreckte ich aus dem Schlaf. Ein schweres Gewicht drückte mich nieder und eine grobe Stimme stieß hässliche, gemeine Worte hervor. Vor lauter Panik konnte ich kaum mehr atmen.
    Nicht schon wieder. Nein … Bitte, nein …
    Die Hand meines Stiefbruders bedeckte meinen Mund, und er spreizte gewaltsam meine Oberschenkel. Ich spürte das harte Ding zwischen meinen Beinen, das blindlings zustieß und versuchte, in meinen Körper einzudringen. Mein Schrei wurde durch die Hand auf meinem Mund gedämpft, und ich krümmte mich, mein Herz pochte so heftig gegen die Rippen, dass es zu zerspringen schien. Nathan war so schwer. So schwer und so stark. Ich konnte ihn nicht abschütteln. Ich konnte ihn nicht wegschieben.
    Hör auf! Geh runter. Rühr mich nicht an. O Gott … bitte nicht … nicht auch noch das … nicht schon wieder …
    Wo war Mama? Mama!
    Ich schrie, aber immer noch lag Nathans Hand auf meinem Mund. Sie drückte mich hinunter, schien meinen Kopf auf dem Kissen zerquetschen zu wollen. Je mehr ich mich wehrte, umso erregter wurde er. Er keuchte wie ein Hund und rieb sich an mir … immer wieder … versuchte in mich einzudringen …
    »Du sollst wissen, wie es sich anfühlt.«
    Ich erstarrte. Ich kannte diese Stimme. Ich wusste, dass sie nicht Nathan gehörte.
    Das war kein Traum. Und trotzdem ein absoluter Albtraum.
    O Gott, nein. Wild versuchte ich, mich in der Dunkelheit zu orientieren. Etwas zu sehen. Das Blut rauschte in meinen Ohren. Ich konnte nichts hören.
    Aber ich erkannte den Geruch seiner Haut. Ich erkannte seine Berührung, auch wenn sie grausam war. Ich erkannte das Gefühl seines Körpers auf meinem, auch wenn er versuchte, mich gewaltsam zu penetrieren.
    Gideons Erektion stieß zwischen meine Schenkel. Panisch versuchte ich mit aller Macht, mich aufzurichten. Da löste sich seine Hand von meinem Mund.
    Ich holte tief Luft und schrie.
    Seine Brust hob sich, als er knurrte: »Jetzt, wo ich derjenige bin, der dich fickt, ist es auf einmal was ganz anderes, nicht wahr?«
    »Crossfire«, keuchte ich.
    Ein Lichtstrahl vom Flur blendete mich, als die Tür aufging. Dann war ich auf einmal zu meiner großen Erleichterung von Gideons erstickendem Gewicht befreit. Ich rollte mich auf die Seite und schluchzte. Die Tränen trübten meinen Blick, dennoch konnte ich erkennen, wie Cary Gideon durchs Zimmer und gegen die Wand stieß, so heftig, dass etwas Putz abbröckelte.
    »Eva! Ist alles in Ordnung?« Cary schaltete die Nachttischlampe an und fluchte, als er mich sah: zusammengerollt wie ein Fötus und wild hin und her schaukelnd.
    Als Gideon sich aufrichtete, stürzte Cary sich auf ihn. »Beweg einen verdammten Muskel, bevor die Polizei hier ist, und ich schlage dich zu Brei!«
    Meine Kehle brannte. Ich schluckte und setzte mich auf. Ich fixierte Gideon und beobachtete, wie langsam der Schleier des Schlafs aus seinem Blick wich und dem Erkennen und dem Schrecken Platz machte.
    »Es war ein Traum«, krächzte ich und packte Carys Arm, der schon nach dem Telefon griff. »Er t-träumt.«
    Cary blickte zu Gideon hinüber, der wie ein wildes Tier nackt auf dem Boden hockte. Cary ließ den Arm sinken. »Ach du Scheiße«, keuchte er. »Und ich dachte immer, ich wäre gestört!«
    Ich rutschte vom Bett und versuchte, mich aufzurichten. Doch meine Beine zitterten, und mir war übel vor Angst. Meine Knie gaben nach, und Cary fing mich auf, hockte sich mit mir auf den Boden und hielt mich fest, während ich weinte.
    »Ich penne auf der Couch.« Cary fuhr sich mit der Hand durch das vom Schlaf zerzauste Haar. Wir standen auf dem Flur. Durch meine offene Schlafzimmertür sah ich Gideon. Er war gespenstisch blass. »Ich hole ein paar Decken und Kissen

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