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Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition)

Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition)

Titel: Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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erlesener Schönheit, dass sie fast unwirklich schien. Ihr dichtes, glattes Haar war tintenschwarz und reichte ihr fast bis zur Taille. Das Kleid hatte die gleiche eisblaue Farbe wie ihre Augen, die Sonne hatte ihrer Haut einen Goldton verliehen, und außerdem war sie groß und besaß einen perfekt geformten Körper.
    »Corinne«, begrüßte er sie. Seine Stimme klang noch rauer als sonst. Er ließ mich los und nahm ihre Hände in die seinen. »Du hast mir gar nicht gesagt, dass du zurück bist. Ich hätte dich doch abgeholt.«
    »Ich habe ein paarmal auf deinen heimischen Anrufbeantworter gesprochen«, sagte sie mit kultivierter und ruhiger Stimme.
    »Ach so, ich war in der letzten Zeit nicht allzu häufig zu Hause.« Plötzlich schien ihm wieder einzufallen, dass ich neben ihm stand, und er ließ ihre Hände los und zog mich an seine Seite. »Corinne, das ist Eva Tramell. Eva, Corinne Giroux. Eine alte Freundin.«
    Wir gaben uns die Hand.
    »Gideons Freunde sind auch meine Freunde«, sagte sie mit warmherzigem Lächeln.
    »Ich hoffe, das trifft auch auf seine Freundinnen zu.«
    Sie warf mir einen wissenden Blick zu. »Ganz besonders die Freundinnen. Was meinen Sie: Könnten Sie ein paar Augenblicke auf ihn verzichten? Ich möchte ihn einem Geschäftspartner vorstellen.«
    »Selbstverständlich.« Meine Stimme war ruhig; ich selbst war es nicht.
    Gideon gab mir einen flüchtigen Kuss auf die Schläfe. Dann reichte er Corinne den Arm und ließ mich mit der verlegenen Magdalene stehen.
    Sie tat mir tatsächlich sogar leid, so deprimiert, wie sie aussah. »Die neue Frisur steht Ihnen gut, Magdalene.«
    Sie sah mich mit zusammengekniffenem Mund an, doch dann entspannte sie sich und seufzte offensichtlich resigniert. »Danke. Es war Zeit für eine Veränderung. Zeit für viele Veränderungen, denke ich. Außerdem gab es keinen Grund mehr, die Frau, die gegangen war, zu imitieren, denn jetzt ist sie ja zurück.«
    Verwirrt runzelte ich die Stirn. »Ich kann Ihnen nicht ganz folgen.«
    »Ich spreche von Corinne.« Aufmerksam sah sie mich an. »Sie wissen anscheinend nichts davon. Sie und Gideon waren mehr als ein Jahr lang verlobt. Doch dann hat sie die Verbindung gelöst, einen wohlhabenden Franzosen geheiratet und ist nach Europa gezogen. Aber die Ehe scheiterte. Nun lässt sie sich scheiden und lebt wieder in New York.«
    Verlobt. Ich spürte, wie das Blut aus meinem Gesicht wich. Mein Blick wanderte zu dem Mann, den ich liebte, der mit der Frau zusammenstand, die er einmal geliebt hatte. Seine Hand lag vertraulich auf ihrem Kreuz, als sie sich lachend an ihn lehnte.
    In meinen Eingeweiden rumorten Eifersucht und Angst. Mir wurde klar, dass ich bislang davon ausgegangen war, dass er vor mir keine ernsthafte romantische Beziehung gehabt hatte. Wie dumm von mir. Er war so heiß, ich hätte es besser wissen müssen.
    Magdalene berührte meine Schulter. »Sie sollten sich setzen, Eva. Sie sehen sehr blass aus.«
    Ich atmete zu schnell, und mein Herz raste. »Sie haben recht.«
    Ich ging zum nächstbesten Stuhl und setzte mich. Magdalene setzte sich neben mich.
    »Sie lieben ihn«, sagte sie. »Ich habe es nicht erkannt. Tut mir leid. Und es tut mir leid, was ich bei unserem ersten Zusammentreffen gesagt habe.«
    »Sie lieben ihn doch ebenfalls«, antwortete ich steif. Mein Blick ging ins Leere. »Und zu dem Zeitpunkt liebte ich ihn nicht. Noch nicht.«
    »Das ist doch wohl kaum eine Entschuldigung für mein Verhalten, oder?«
    Dankbar nahm ich noch ein Glas Champagner entgegen und gleich noch ein zweites für Magdalene, bevor der Kellner sich wieder aufrichten und weiterziehen konnte. Wir stießen an, ein klägliches Bild weiblicher Solidarität unter Verschmähten. Ich wollte gehen. Ich wollte aufstehen und den Saal verlassen. Ich wollte, dass Gideon merkte, dass ich gegangen war, damit er gezwungen war, mir zu folgen. Ich wollte, dass er etwas von dem Schmerz fühlte, den ich empfand. Dumme, unreife, stechende Fantasien, durch die ich mich ganz klein fühlte.
    Es war tröstlich, dass Magdalene einfach nur schweigend neben mir saß und mit mir fühlte. Sie wusste, wie es war, Gideon zu lieben und sich nach ihm zu verzehren. Ihr war genauso elend zumute wie mir, was mir zeigte, welch eine Bedrohung Corinne darstellte.
    Hatte er sich die ganze Zeit über nach ihr gesehnt? War sie der Grund, warum er sich von anderen Frauen ferngehalten hatte?
    »Da bist du ja.«
    Ich blickte auf. Gideon hatte mich gefunden. Natürlich hatte

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