Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition)
Kleid doch besser nicht in der Öffentlichkeit tragen.«
»Dafür haben wir jetzt keine Zeit mehr.«
»Ich hatte gedacht, es wäre ein bisschen mehr Stoff dran.«
Ich zuckte die Achseln und grinste. »Was soll ich dazu sagen? Du hast es schließlich gekauft.«
»Ich habe es mir anders überlegt. Wie lang dauert es wohl, es auszuziehen?«
Ich fuhr mir mit der Zunge über die Unterlippe und antwortete: »Keine Ahnung. Warum findest du es nicht heraus?«
Seine Augen wurden ganz dunkel. »Wir würden niemals von hier wegkommen.«
»Ich hätte nichts dagegen.« Er sah so verdammt heiß aus, und wie immer verspürte ich heftiges Verlangen.
»Kannst du nicht irgendeine Jacke darüberziehen? Einen Parka vielleicht? Oder einen Trenchcoat?
Lachend nahm ich meine Handtasche von der Kommode und hakte mich bei ihm unter. »Mach dir keine Sorgen. Die Leute werden viel zu sehr damit beschäftigt sein, dich zu bewundern, um mich überhaupt zu registrieren.«
Er runzelte die Stirn, als ich ihn aus dem Schlafzimmer zog. »Ernsthaft. Sind deine Titten größer geworden? Sie quellen einfach oben aus diesem Ding raus.«
»Ich bin vierundzwanzig Jahre alt, Gideon«, erwiderte ich trocken. »Ich habe vor Jahren aufgehört, mich weiterzuentwickeln. Was du siehst, ist das, was du bekommst.«
»Ja, aber nur ich sollte es sehen, denn nur mir ist es erlaubt, es auch zu bekommen.«
Wir gingen durchs Wohnzimmer. In der kurzen Zeit, die wir benötigten, um ins Foyer zu gelangen, genoss ich die ruhige Schönheit von Gideons Apartment. Ich fand es herrlich, wie warm und einladend es wirkte. Der altehrwürdige Charme der Einrichtung war sehr elegant, aber dennoch bemerkenswert bequem. Der herrliche Ausblick aus den Bogenfenstern vervollständigte den Gesamteindruck, lenkte aber nicht davon ab.
Die Mischung aus dunklem Holz, Stein, warmen Farben und lebhaften, juwelengeschmückten Akzenten war eindeutig kostspielig, ebenso wie die Kunstwerke, die an den Wänden hingen. Aber es war eine geschmackvolle Zurschaustellung von Wohl stand. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sich jemand in diesem Ambiente nicht wohlfühlte und sich nicht traute, etwas anzufassen oder sich irgendwo hinzusetzen. Dazu war diese Wohnung viel zu behaglich.
Wir stiegen in den Privataufzug, und nachdem die Türen sich geschlossen hatten, versuchte Gideon, mein Mieder nach oben zu ziehen.
»Wenn du nicht achtgibst«, sagte ich warnend, »enthüllst du stattdessen noch meinen Schritt.«
»Verdammt.«
»Wir könnten uns doch einen Spaß daraus machen. Ich spiele die Rolle der hohlköpfigen Blondine, die nur hinter deinem Schwanz und deinen Millionen her ist, und du darfst ganz du selbst sein – der millionenschwere Playboy mit seinem neuesten Spielzeug. Du musst einfach nur gelangweilt dreinblicken, während ich mich ständig an dich schmiege und dir ins Ohr gurre, wie brillant du bist.«
»Das ist nicht witzig.« Dann hellte sich sein Gesicht auf. »Wie wäre es mit einem Schal?«
Auf dem Wohltätigkeits-Dinner, das einem neuen Frauen- und Kinderhaus zugutekommen sollte, mussten wir uns zunächst der Presse stellen. Wieder einmal fürchtete ich mich davor, der Öffentlichkeit preisgegeben zu sein. Ich konzentrierte mich auf Gideon, denn nichts vermochte mich so gründlich abzulenken wie er. So konnte ich genau beobachten, wie er sich vom Privatmenschen in eine öffentliche Person verwandelte.
Ganz selbstverständlich setzte er die Maske auf. Die Iris nahm ein eisiges Blau an, und der sinnliche Mund bildete eine gerade Linie. Sein eiserner Wille war fast körperlich spürbar und umgab uns wie ein Kraftfeld. Es existierte ein Schild zwischen uns und der Welt, und zwar einfach nur, weil er es so wollte. Ich stand neben ihm und wusste, dass keiner versuchen würde, sich uns zu nähern oder mit mir zu reden, solange Gideon kein Zeichen gab.
Doch die »Rühr sie nicht an«-Botschaft konnte nicht verhindern, dass die Menschen uns angafften. Alle Köpfe wandten sich nach Gideon um. Und als wir in den Ballsaal schritten, folgten ihm ebenfalls viele Augenpaare. Mich machte diese ganze Aufmerksamkeit nervös, aber er schien sie kaum zu bemerken.
Hätte ich Gideon jetzt tatsächlich anschmachten wollen, so hätte ich mich hinten anstellen müssen. Sobald er stehen blieb, war er von Menschen umringt, die um seine Gunst buhlten. Ich ließ ihnen den Vortritt und machte mich auf die Suche nach einem Glas Champagner. Waters Field & Leaman hatte die kostenlose Werbekampagne
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