Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition)
ihren Körper mit einem hautengen Kleid aus Goldlamé zu bedecken, das sie vom Boden aufhob. Und weil ich gerade in der Stimmung war, sagte ich: »Nimm es nicht persönlich. Er bevorzugt Brünette.«
Gideon warf mir einen absolut vernichtenden Blick zu. Ich hatte ihn noch nie so zornig gesehen. Er zitterte buchstäblich vor unterdrückter Gewalt.
Sein Aussehen ängstigte mich, und ich wich unwillkürlich einen Schritt zurück. Er fluchte heftig und fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar.
Plötzlich war ich erschöpft bis auf die Knochen und absolut enttäuscht von den Männern in meinem Leben. Ich wandte mich ab. »Schaff diese Leute aus meinem Apartment, Cary.«
Dann ging ich den Flur hinab und in mein Badezimmer. Ich legte mein Kleid ab, und in weniger als einer Minute stand ich unter der Dusche. Ich hielt mich vom Wasserstrahl fern, bis er warm war, dann stellte ich mich direkt darunter. Aber ich war zu erschöpft, um lange stehen bleiben zu können, schließlich sank ich zu Boden und saß einfach nur unter dem Wasserstrahl – die Augen geschlossen und die Arme um meine Knie geschlungen.
»Eva.«
Ich zuckte zusammen, als ich Gideons Stimme hörte, dann rollte ich mich zu einem noch festeren Ball zusammen.
»Verdammt noch mal«, rief er scharf. »Du bringst mich zur Weißglut. Schlimmer als jeder andere Mensch.«
Ich betrachtete ihn durch den Schleier meiner feuchten Haa re. Er schritt im Badezimmer auf und ab, sein Jackett hatte er irgendwo abgelegt und sein Hemd aus der Hose gezogen. »Geh nach Hause, Gideon.«
Er blieb stehen und sah mich ungläubig an. »Ich lass dich doch verdammt noch mal nicht allein hier. Cary hat seinen verdammten Verstand verloren! Dieses zugedröhnte Arschloch hätte beinahe Hand an dich gelegt, als ich reinkam.«
»Cary hätte das niemals zugelassen. Jedenfalls kann ich mich nicht gleichzeitig mit ihm und dir auseinandersetzen.« Ich wollte mich eigentlich mit keinem von beiden auseinandersetzen. Ich wollte einfach nur allein sein.
»Dann hast du es eben nur mit mir zu tun.«
Mit einer ungeduldigen Handbewegung schob ich das Haar aus dem Gesicht. »Oh? Ich soll also jetzt dir den Vorrang geben?«
Er zuckte zusammen, als ob ich ihn geohrfeigt hätte. »Bislang hatte ich eigentlich gedacht, dass wir beide füreinander Vorrang haben.«
»Ja, das dachte ich auch. Bis heute Abend.«
»Du lieber Gott. Willst du uns wegen Corinne schon aufgeben?« Er breitete die Arme aus. »Ich bin hier bei dir, oder etwa nicht? Ich habe mich kaum von ihr verabschiedet, weil ich dir folgen wollte. Schon wieder.«
»Fick dich. Und tu mir bitte keinen Gefallen.«
Gideon streckte den Arm nach mir aus, obwohl ich unter der Dusche saß und er komplett angezogen war. Er zerrte mich auf die Füße und küsste mich. Hart. Sein Mund schien meinen zu verschlingen, seine Hände packten meine Oberarme, sodass ich mich nicht rühren konnte.
Aber diesmal wurde ich nicht weich. Ich gab nicht nach. Auch nicht, als er versuchte, mich mit seiner wunderbaren, verheißungsvollen Zunge zu betören.
»Warum?«, murmelte er, und seine Lippen glitten meine Kehle hinab. »Warum treibst du mich zum Wahnsinn?«
»Ich weiß nicht, was für ein Problem du mit Dr. Lucas hast, und es schert mich ehrlich gesagt auch einen Dreck. Jedenfalls hatte er recht. Du hast Corinne heute Abend viel zu viel Aufmerksamkeit geschenkt. Du hast mich während des Abendessens wirklich geradezu ignoriert.«
»Ich kann dich gar nicht ignorieren, Eva.« Sein Gesicht war hart und angespannt. »Wenn du im gleichen Zimmer bist wie ich, dann habe ich nur Augen für dich.«
»Witzig. Jedes Mal, wenn ich dich angesehen habe, konntest du den Blick nicht von ihr wenden.«
»Das ist doch Quatsch.« Er ließ mich los und strich sich das nasse Haar aus dem Gesicht. »Du weißt ganz genau, wie ich für dich empfinde.«
»Ach, tue ich das? Du willst mich. Du brauchst mich. Aber liebst du nicht Corinne?«
»Ach du heilige Scheiße. Nein! « Er drehte das Wasser ab und versperrte mir mit den Armen den Weg. »Ich soll dir also sagen, dass ich dich liebe, Eva? Geht es darum?«
Mein Magen verkrampfte sich, als ob Gideon mir mit aller Macht eine Faust hineingerammt hätte. Diese Art von Schmerz hatte ich noch nie empfunden, hatte nicht gewusst, dass sie überhaupt möglich war. Meine Augen brannten, und ich tauchte unter seinem Arm hindurch, bevor ich mich durch Tränen blamierte. »Bitte geh nach Hause, Gideon.«
»Ich bin zu Hause.« Er packte mich
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