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Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition)

Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition)

Titel: Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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vor, wobei ihm seine langen Stirnfransen in die lebhaften grünen Augen fielen. »Und was ist passiert, nachdem er dir auf die Beine geholfen hat?«
    Ich zuckte die Achseln. »Nichts.«
    »Nichts?«
    »Ich bin rausgegangen.«
    »Was? Hast du nicht mit ihm geflirtet?«
    Ich schob mir noch einen Löffel Nudeln in den Mund. So schlimm schmeckte es gar nicht. Oder vielleicht war ich auch einfach nur am Verhungern. »Mit so einem Typen flirtet man nicht, Cary.«
    »Einen Typen, mit dem man nicht flirten kann, gibt es nicht. Sogar glücklich verheiratete Männer genießen hin und wieder einen harmlosen Flirt.«
    »An diesem Mann war nichts harmlos«, bemerkte ich trocken.
    »Ah, also einer von der Sorte.« Cary nickte wissend. »Mit bösen Jungs kann man seinen Spaß haben – wenn man sie nicht zu nah an sich ranlässt.«
    Cary wusste, wovon er redete; Männer und Frauen jeden Alters lagen ihm zu Füßen. Trotzdem schaffte er es irgendwie immer wieder, an die Falschen zu geraten. Er hatte sich bereits mit Stalkern eingelassen, mit Frauen und Männern, die entweder nur ihre Partner betrogen oder auch gleichzeitig ihm ihre anderen Affären verheimlichten, und mit solchen, die drohten, sich seinetwegen umzubringen … Er hatte wirklich schon alles erlebt.
    » Spaß zu haben kann ich mir mit dem eigentlich nicht vorstellen«, erwiderte ich. »Dafür ist er viel zu intensiv. Aber ich wette, gerade deshalb ist er der absolute Wahnsinn im Bett.«
    »Da siehst du’s! Vergiss den Kerl. Benutz ihn einfach nur für deine Fantasien und mach ihn da perfekt.«
    Da ich den Mann lieber komplett vergessen wollte, wechselte ich das Thema. »Hast du morgen irgendwelche Shootings?«
    »Jede Menge.« Cary zählte mir seine Termine im Einzelnen auf – er posierte für eine Jeans-Marke, Werbung für Selbstbräuner, Unterwäsche und ein Eau de Cologne.
    Entschlossen verdrängte ich alles andere und konzentrierte mich auf Carys wachsenden Ruhm. Mit jedem Tag stieg die Nachfrage nach Cary Taylor. Dank seiner Professionalität und Pünktlichkeit erwarb er sich allmählich einen ausgezeichneten Ruf bei Fotografen und Kunden. Ich freute mich für ihn, denn auf seinem langen Weg zum Erfolg hatte er schon so einiges durchgemacht. Er konnte wirklich stolz auf sich sein.
    Erst nach dem Abendessen entdeckte ich die beiden großen Geschenkkartons, die an der Couchgarnitur lehnten. »Was ist das?«
    Cary folgte mir ins Wohnzimmer. »Was ganz Ultimatives.«
    Von Stanton und meiner Mom, das erriet ich sofort. Meine Mutter brauchte Geld, um glücklich zu sein, und ich war froh, dass Stanton, Ehemann Nummer drei, ihr dieses Bedürfnis erfüllen konnte. Ich wünschte mir oft, dass es damit genug wäre, aber meiner Mom fiel es schwer zu akzeptieren, dass mir Geld nicht so wichtig war wie ihr. »Schon wieder?«
    Er schlang mir einen Arm um die Schultern, was nicht besonders schwer war, denn er war zwölf Zentimeter größer als ich. »Sei nicht undankbar. Er liebt deine Mom. Er liebt es, sie zu verwöhnen, und sie liebt es, dich zu verwöhnen. Auch wenn es dir nicht passt – aber er tut’s nicht für dich, sondern für sie.«
    Seufzend gab ich ihm recht. »Also – was ist da drin?«
    »Gala-Fummel für das Benefizdinner vom Kinderschutzbund am Samstag. Ein sensationelles Kleid für dich, ein Brioni-Smoking für mich. Und wenn er mich beschenkt, tut er’s für dich. Du bist toleranter, wenn ich in deiner Nähe bin und mir deine Nörgeleien anhöre.«
    »Stimmt genau. Zum Glück weiß er das.«
    »Natürlich weiß er’s. Wenn Stanton nicht alles wüsste, wäre er kein Mega-Milliardär.« Cary griff nach meiner Hand und zog mich zu den Kartons. »Na los, sieh es dir an.«
    Am nächsten Morgen ging ich um zehn vor neun durch die Drehtür des Crossfire Buildings. Da ich an meinem ersten Arbeitstag einen möglichst guten Eindruck machen wollte, hatte ich ein schlichtes Etuikleid und schwarze Pumps gewählt, die ich im Fahrstuhl gegen meine Laufschuhe tauschen würde. Mein blondes Haar war zu einem kunstvollen Chignon in Form einer Acht geschlungen, was ich allein Cary zu verdanken hatte. Was Frisuren betraf, war ich ein hoffnungsloser Fall, während er kreative Meisterwerke stylen konnte. An meinen Ohren funkelten die kleinen Perlenstecker, die mein Dad mir zum Studienabschluss geschenkt hatte. Außerdem trug ich die Rolex von Stanton und meiner Mom.
    Ich hatte schon gedacht, ich würde zu viel Getue um mein Aussehen machen, aber als ich die Eingangshalle betrat,

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