Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition)
meine Website und die Nummer vom Studio.«
Seine direkte Art, die zu seinem offenherzigen Blick passte, gefiel mir, und sein Lächeln wirkte echt. Wollte er mich abschleppen? Er war auf jeden Fall cool genug, es sich nicht anmerken zu lassen.
Parker verschränkte die Arme, was seinen trainierten Bizeps betonte. Er trug ein ärmelloses schwarzes Shirt, lange Shorts und bequem aussehende, abgenutzte Converses. Aus dem T-Shirt-Kragen ragte ein Tribal-Tattoo. »Die Trainingszeiten stehen auf der Website. Komm doch mal vorbei und schau’s dir an. Vielleicht ist es ja was für dich.«
»Okay, ich überleg’s mir.«
»Tu das.« Er gab mir wieder die Hand – ein fester Händedruck, der auf ein gesundes Selbstvertrauen schließen ließ. »Dann hoffentlich bis bald.«
Als ich heimkam, duftete es bereits nach Essen, und aus den Surround-Lautsprechern erklang Chasing Pavements von Adele. Ich spähte in die offene Wohnküche, wo Cary im Takt der Musik wippend gerade etwas auf dem Herd umrührte. Auf der Theke standen eine offene Weinflasche und zwei Gläser, eines zur Hälfte mit Rotwein gefüllt.
»Hey!«, rief ich und trat näher. »Was kochst du? Kann ich noch schnell duschen?«
Cary schenkte mir ein Glas Wein ein und schob es mit geübten, geschmeidigen Bewegungen über die Frühstückstheke zu mir herüber. Wenn man ihn so sah, konnte man kaum glauben, dass er seine Kindheit zwischen einer drogensüchtigen Mutter und diversen Pflegeeltern verbracht hatte, gefolgt von einigen Jahren in Jugendstrafanstalten und staatlichen Entziehungskliniken. »Pasta mit Hackfleischsoße. Die Dusche muss leider warten, das Essen ist fertig. War’s nett?«
»Im Fitnessstudio – ja.« Ich zog einen der Teakholzbarhocker hervor und setzte mich. Dann erzählte ich vom Kickboxen und Parker Smith. »Kommst du mit?«
»Zum Krav Maga?« Cary schüttelte den Kopf. »Zu brutal. Da hole ich mir nur blaue Flecken, und das würde mich den Job kosten. Aber ich begleite dich und check den Typen – nur zur Sicherheit.« Er schüttete die Nudeln in ein bereitgestelltes Sieb.
»Nur zur Sicherheit, ja?« Mein Dad hatte mir beigebracht, Kerle richtig einzuschätzen. Deshalb wusste ich auch, dass ich mir mit dem Gott im schwarzen Anzug nur Probleme einhandeln würde. Normale Leute lächelten, wenn sie einem halfen – ein kleines symbolisches Lächeln, das die Atmosphäre lockerte.
Andererseits – ich hatte ihn auch nicht angelächelt.
»Süße … » Cary holte zwei tiefe Teller aus dem Schrank. »So sexy und umwerfend wie du bist, misstraue ich jedem Mann, der nicht die Eier hat, dich direkt um ein Date zu bitten.«
Ich zog die Nase kraus und warf ihm einen bösen Blick zu.
Cary stellte einen Teller mit winzigen Hörnchennudeln und einem Klecks Tomatensoße mit Hackfleischklumpen und Erbsen vor mich. »Irgendwas hast du auf dem Herzen«, erriet er. »Was ist los?«
Hm … Ich griff nach dem Löffel, der unter einem Haufen Nudeln begraben war, und verkniff mir einen Kommentar über das Essen. »Ich bin heute dem wahrscheinlich geilsten Mann auf der Welt begegnet. Vielleicht dem geilsten Mann der Weltgeschichte.«
»Oh? Und ich dachte, das wäre ich . Erzähl mir mehr.« Weil Cary lieber im Stehen aß, blieb er auf der anderen Seite der Theke.
Ich sah ihm zu, wie er ein paar Löffel des Ergebnisses seiner Kochkunst verspeiste, bevor ich selbst einen Versuch wagte. »Da gibt’s nicht viel zu erzählen. Ich bin im Foyer des Crossfire Buildings auf den Hintern gefallen, und er hat mir wieder hochgeholfen.«
»Groß oder klein? Blond oder dunkelhaarig? Schlank oder muskulös? Augenfarbe?«
Den zweiten Löffel Nudeln spülte ich mit einem Schluck Wein hinunter. »Groß. Schwarzes Haar. Schlank und muskulös. Blaue Augen. Stinkreich, nach der Kleidung und den Accessoires zu schließen. Und wahnsinnig sexy. Und du weißt ja, wie es normalerweise ist – es gibt Typen, die sehen gut aus und haben aber überhaupt keine Ausstrahlung, und dann gibt es die unattraktiven Kerle, die die Pheromone nur so versprühen. Dieser Typ hat einfach alles .«
Die Schmetterlinge in meinem Bauch flatterten schon wieder so heftig wie bei der Berührung von Mr. Dunkel und Gefährlich . Ich sah sein atemberaubendes Gesicht ganz klar vor mir. Ein dermaßen umwerfender Mann sollte eigentlich nicht frei herumlaufen dürfen. Ich hatte mich immer noch nicht von der Lähmung meiner Gehirnzellen erholt.
Cary stützte einen Ellbogen auf die Theke und beugte sich zu mir
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