Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition)
rechts«, rief er mir zu.
Versuchte er mich von dem Gedanken an all die Brünetten abzulenken, mit denen er sich hatte fotografieren lassen – einschließlich Magdalene?
Ich legte das Kleid wieder aufs Bett und öffnete die Schublade. Darin lagen in verschiedenen Farben ungefähr ein Dutzend Wäschesets von Carine Gilson, alle in meiner Größe. Außerdem fand ich dort Strumpfbänder und Seidenstrümpfe noch in der Originalverpackung.
Ich blickte zu Gideon empor, als er mit seinen Kleidern in der Hand wieder auftauchte.
»Ich habe eine Schublade?«
»Du hast drei in der Frisierkommode und zwei im Bad.«
»Gideon.« Ich lächelte. »Bevor man sich zu einer Schublade vorgearbeitet hat, vergehen normalerweise Monate.«
»Woher willst du das wissen?« Er legte seine Klamotten aufs Bett. »Hast du je mit einem anderen Mann als Cary zusammengelebt?«
Ich warf ihm einen Blick zu. »Eine Schublade zu haben ist nicht das Gleiche wie zusammenzuleben.«
»Das ist keine Antwort.« Er kam zu mir herüber und schob mich sanft beiseite, um sich Boxershorts aus der Kommode zu holen.
Ich spürte seinen Rückzug und seine düstere Stimmung und antwortete, bevor er wieder weggehen konnte. »Ich habe noch nie mit einem anderen Mann zusammengelebt, nein.«
Gideon beugte sich vor und gab mir einen brüsken Kuss auf die Stirn, bevor er zum Bett zurückkehrte. Am Fußende blieb er mit dem Rücken zu mir stehen. »Ich will, dass dir diese Beziehung mehr bedeutet als alle anderen, die du bisher hattest.«
»Das tut sie doch jetzt schon. Bei Weitem.« Ich verknotete das Handtuch zwischen meinen Brüsten und fügte nach kurzem Zögern hinzu: »Allerdings habe ich mit der ganzen Sache doch etwas zu kämpfen. Es ist so schnell so wichtig geworden. Vielleicht zu schnell. Ich denke immer wieder, dass es zu schön ist, um wahr zu sein.«
Er wandte sich um und sah mich an. »Vielleicht ist es das. Wenn ja, haben wir es verdient.«
Ich ging zu ihm hinüber und ließ es zu, dass er mich in die Arme nahm. Nirgendwo sonst hätte ich lieber sein mögen.
Er küsste meinen Scheitel. »Ich kann den Gedanken nicht ertragen, dass du auf das Ende dieser Beziehung wartest. Denn das tust du, nicht wahr? Zumindest klingst du so.«
»Tut mir leid.«
»Wir müssen einfach nur dafür sorgen, dass du dich sicher fühlst.« Er ließ die Finger durch mein Haar gleiten. »Wie können wir das schaffen?«
Ich zögerte einen Augenblick, dann steuerte ich auf mein Ziel los. »Würdest du mit mir eine Paartherapie machen?«
Seine Finger hörten auf, mich zu streicheln. Er stand einen Augenblick lang schweigend da und atmete tief.
»Denk einfach darüber nach«, schlug ich vor. »Vielleicht schnupperst du ja mal hinein und schaust, worum es dabei überhaupt geht.«
»Mache ich denn so viel falsch?«
Ich trat einen Schritt zurück, um ihn anzusehen. »Nein, Gideon. Du bist perfekt. Zumindest für mich bist du das. Ich bin verrückt nach dir. Ich finde, du bist–«
Er küsste mich. »Ich tue es. Ich komme mit.«
In diesem Augenblick liebte ich ihn. Innig und leidenschaftlich. Und auch im Augenblick danach. Und während der ganzen Fahrt zu einem glanzvollen, intimen Abendessen im Masa . Wir waren eines von nur drei Paaren im ganzen Restaurant, und Gideon wurde sogleich namentlich begrüßt. Das Essen war geradezu überirdisch köstlich und der Wein so teuer, dass ich gar nicht darüber nachdenken wollte, sonst hätte ich keinen Schluck hinuntergebracht. Gideon war auf dunkle Weise charismatisch, von entspanntem, verführerischem Zauber.
In dem Kleid, das er mir geschenkt hatte, fühlte ich mich schön und beschwingt. Er kannte jetzt mein schlimmstes Geheimnis und war immer noch bei mir.
Seine Fingerspitzen streichelten meine Schulter, fuhren in sanften Kreisen über meinen Nacken, glitten meinen Rücken hinab. Er küsste meine Schläfe und fuhr mit der Zunge über die empfindliche Haut hinter meinem Ohr. Unter dem Tisch drückte er meinen Schenkel und umfasste meine Kniekehle. Mein gesamter Körper vibrierte, so bewusst war ich mir seiner Gegenwart. Ich wollte ihn so sehr, dass es wehtat.
»Wie hast du Cary kennengelernt?«, fragte er und beobachtete mich über den Rand seines Weinglases hinweg.
»Durch die Gruppentherapie.« Ich legte meine Hand über die seine, damit sie nicht weiter mein Bein emporwanderte, und lächelte über das boshafte Glitzern seiner Augen. »Mein Vater ist Polizist, und er hatte von diesem Therapeuten gehört, der angeblich
Weitere Kostenlose Bücher