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Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition)

Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition)

Titel: Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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wie ›Ich glaube, ich bin noch nicht bereit, darüber zu reden‹, wäre in Ordnung gewesen. Aber du besitzt tatsächlich die Frechheit, so zu tun, als ob du nicht wüsstest, wovon ich rede, und mich zu behandeln, als ob ich nicht ganz bei Trost sei.«
    »Liebste …«
    »Nicht.« Ich schlang mir die Arme um die Taille. »Glaubst du, es ist mir leichtgefallen, dir von meiner Vergangenheit zu erzählen? Glaubst du, es hat nicht wehgetan, mich mit Gewalt zu öffnen, sodass all das Hässliche und Gemeine aus mir hervorquellen konnte? Es wäre leichter gewesen, mich von dir zu trennen und mir jemanden als Freund zu suchen, der weniger prominent ist. Aber ich bin dieses Risiko eingegangen, weil ich mit dir zusammen sein will. Vielleicht empfindest du eines Tages im Hinblick auf mich ja ähnlich.«
    Und damit verließ ich das Zimmer.
    »Eva! Eva, verdammt, komm zurück! Was ist nur los mit dir?«
    Ich ging schneller. Ich wusste, wie er sich fühlte. Ich kannte die Übelkeit tief in den Eingeweiden, die sich wie ein Krebsgeschwür immer weiter ausbreitete, den hilflosen Zorn und das Bedürfnis, sich zurückzuziehen, um die Kraft zu finden, die Erinnerungen wieder zurück in ihre tiefe, dunkle Höhle zu verbannen, in der sie normalerweise lebten.
    Trotzdem war das keine Entschuldigung dafür, dass er log und mir die Schuld zuwies.
    Ich schnappte meine Handtasche von dem Stuhl, auf dem ich sie nach dem Abendessen liegen gelassen hatte und eilte zur Vordertür hinaus und durchs Foyer zum Lift. Die Türen des Aufzugs schlossen sich hinter mir, als ich durch die offene Apartmenttür sah, wie Gideon ins Wohnzimmer kam. Er war nackt, weshalb klar war, dass er mir nicht folgen würde. Und so, wie er mich anblickte, war auch klar, dass ich nicht bleiben würde. Er hatte wieder seine Maske aufgesetzt, jenes auf verblüffende Weise undurchdringliche Gesicht, das die Welt auf Sicherheitsabstand hielt.
    Ich zitterte und stützte mich schwer auf den Handlauf aus Messing, um nicht zusammenzubrechen. Ich war hin- und hergerissen zwischen meiner Sorge um ihn, die mich eigentlich bleiben lassen wollte, und der auf die harte Tour gewonnenen Gewissheit, dass seine Strategie, mit diesen Problemen umzugehen, für mich kein gangbarer Weg war. Der Pfad der Heilung war aus meiner Sicht gepflastert mit knallharten Fakten und Wahrheiten, nicht mit Verleugnung und Lügen.
    In Höhe des dritten Stockwerks wischte ich mir über die feuchten Wangen und tat ein paar tiefe Atemzüge, bevor sich die Türen zur Lobby öffneten.
    Der Portier pfiff ein Taxi für mich herbei und verhielt sich so formvollendet professionell, als ob ich gerade im Business-Outfit an ihm vorbeigegangen wäre und nicht auf nackten Füßen in einem schwarzen Morgenmantel. Ich war ihm wirklich von Herzen dankbar.
    Und ich war so froh, dass das Taxi mich schnell nach Hause brachte, dass ich den Fahrer mit einem großzügigen Trinkgeld bedachte und mich nicht um die verstohlenen Blicke scherte, die mein eigener Pförtner und die Empfangsdame mir zuwarfen. Sogar der Blick, mit dem mich die auffällig hübsche, statuenhafte Blondine bedachte, die aus dem Aufzug stieg, war mir gleichgültig, zumindest bis ich Carys Duftwasser an ihr wahrnahm und erkannte, dass das T-Shirt, das sie trug, ihm gehörte.
    Mit amüsierter Miene musterte sie mich. »Hübscher Morgenmantel.«
    »Hübsches T-Shirt.«
    Dann machte sie sich mit süffisantem Lächeln aus dem Staub.
    Als ich mein Stockwerk erreicht hatte, lehnte Cary – ebenfalls mit einem Morgenmantel bekleidet – in der Eingangstür.
    Er richtete sich auf und breitete die Arme aus. »Komm her, meine Kleine.«
    Ich lief zu ihm und umarmte ihn fest. Er roch nach Frauenparfüm und nach heftigem, hartem Sex. »Wer ist die Trulla, die gerade gegangen ist?«
    »Wieder so ein Model. Nichts Wichtiges.« Er zog mich mit sich ins Apartment. Dann machte er die Tür zu und schloss sie ab. »Cross hat angerufen. Er sagte, dass du auf dem Rückweg wärst und er deine Schlüssel hätte. Er wollte sichergehen, dass ich hier bin und wach und dich reinlassen kann. Wenn du mich fragst, klang der ganz schön fertig und besorgt. Willst du darüber reden?«
    Ich legte meine Tasche auf die Frühstücksbar und ging in die Küche. »Er hatte wieder einen Albtraum. Es war richtig schlimm. Aber als ich ihn danach fragte, hat er so getan, als sei nichts gewesen und ich nicht ganz richtig im Kopf.«
    »Ah, der Klassiker.«
    Das Telefon läutete. Ich schaltete den Klingelton

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