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Cruel World

Cruel World

Titel: Cruel World Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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schlafen?
Oh, ja. hauchte ich und schlang meine Arme um seinen Hals. Undzwar mit dir.
Augenblicklich erstarrte er. W-Wie bitte?
Einerseits überraschte es mich, dass seine Stimme so unsicher klang, doch andererseits wusste ich somit, dass er sich womöglich nicht wehren würde und ich gewinnen könnte.
Ich schloss meine Augen und schob meine Lippen vor. Als er mich nach wenigen Minuten jedoch immer noch nicht geküsst hatte, sah ich ihn verwirrt an und bemerkte nebenbei, wie ihm der Mund aufgeklappt war. Warum war er denn so verwundert?
Was hast du, Alex? Willst du mich etwa nicht?
Äh...
Gefalle ich dir nicht?
Allein der Gedanke, dass er mich doch nicht so begehrte wie ich ihn, trieb mir unzählige Tränen in die Augen. Gerade als ich beschließen wollte sie fließen zu lassen, da ergriff er plötzlich mit beiden Händen mein Gesicht.
Chalina-Anastasia. Du bist betrunken und solltest wirklich schlafen.
Ich will doch nur mit
dir
schlafen. flüsterte ich und schluchzte leise. Es muss niemand davon erfahren. Ich schwöre, dass es unser Geheimnis bleiben wird. Bitte, Alex. Bitte!
Gequält verzog er das Gesicht. Ich kann nicht.
Wegen deinem Gewissen? fragte ich gereizt und rümpfte die Nase, aber er schüttelte seinen Kopf.
Nein, das ist nicht das wahre Problem. Ich will nicht, dass du es bereust. Es gibt da nämlich etwas, dass ich dir erzählen sollte und trotzdem kann ich es einfach nicht. Es würde dich zu sehr verletzen. Also, tu mir das bitte nicht an. Du hast mich doch gern, nicht wahr?
Wovon redete er? Was musste er mir erzählen? Warum war es etwas so Schlimmes? Wieso sprach er es nicht aus? War es ein Geheimnis, dass er nicht mir teilen will? Vertraute er mir nicht genug?
Natürlich.
Und du willst doch nicht, dass ich leide, oder, Chalina-Anastasia?
Schnell schüttelte ich meinen Kopf. Nein.
Dann musst du damit aufhören, ja? Mit seinem Zeigefinger hob er mein Kinn an. Du weißt tief in deinem Inneren ganz genau, dass ich dich noch viel mehr will als du mich. Es ist eine unglaubliche Qual sich zurückzuhalten. Also bereite mir bitte keine noch größeren Schmerzen, okay?
Als ich nickte zog er mich sanft in seine Arme, sodass ich mich an diese göttliche, warme Brust schmiegen und mit einem kleinen Lächeln einschlafen konnte.
Mir fiel am nächsten Morgen besonders auf, dass ich in der letzten Zeit ziemlich lange schlief. Gestern zum Beispiel war ich gedanklich tatsächlich beinahe vierundzwanzig Stunden weg gewesen.
Zuerst fragte ich mich, weshalb das so war, doch dann bemerkte ich, dass Alex gar nicht am Feuer stand und mir etwas zum Essen vorbereitete.
Verwirrt schaute ich mich um, ehe mir einfiel, dass er auf meinen Wunsch hin auf die Jagd gehen wollte. Anscheinend hatte er es wirklich getan.
Ich entdeckte aber einen roten Apfel, der neben meinem Kissen lag und in den ich sofort meine Zähne bohrte, um ihn zu essen. Er war ziemlich süß, was mir sehr gefiel. Alex wusste, dass ich saure Äpfel nicht so gern hatte.
Allerdings hatte er noch kein bisschen aufgeräumt. Sowohl die Decke, wo das ganze Geschirr noch drauf lag, als auch die Lichterketten und der Weihnachtsbaum waren noch immer da, wo sie auch gestern waren. Also beschloss ich ihm eine kleine Freude zu bereiten, wenn er wieder da war und machte mich vor mich hin summend an die Arbeit. Da die Lichterketten jedoch in der Höhlenwand drinnensteckten hatte ich ein paar Schwierigkeiten, sie daraus zu bekommen. Letztendlich gelang es mir trotzdem. Ordentlich faltete ich sie ineinander, gut darauf bedacht, dass sie sich nicht verknoten. Das würde ihn ganz bestimmt nicht erfreuen.
Nachdem ich die Lichterketten in die hinterste Ecke der Höhle gelegt hatte, machte ich mich daran, alles von dem Weihnachtsbaum abzuhängen, wobei ich bei den Zuckerstangen nicht ganz widerstehen konnte. Sie schmeckten einfach nur köstlich, während sie mir einzelnd und nacheinander auf der Zunge entlangglitten. Ich liebte alles, was süß war. Wenn ich die Möglichkeit hätte nur noch Süßigkeiten zu essen, würde ich, so glaube ich, nur bei einer Person Nein sagen. Von jeder Person würde ich etwas Süßes annehmen, nur von Aaran Grant nicht! Selbst, wenn er mir einhundert Schokoladentafeln anbot, würde ich sie nicht annehmen oder ich würde ablehen und sie, bevor ich fliehe von ihm klauen.
Ich entdeckte einen leeren, kleinen Karton, in den ich alle Kugeln und die restlichen Zuckerstangen hineinpackte. Danach ging ich zu der Decke und brachte alle Schalen zum Bachrand, um

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