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Cruel World

Cruel World

Titel: Cruel World Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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sich aber gewaltig.
Wie bitte? fragte er empört, atmete dann jedoch einmal tief durch. Na schön. Largiv, geh zurück an die Arbeit. Du hast noch genug zu tun. Anscheinend muss ich hier jemandem die Regeln, die hier herrschen, erklären.
Als der kleine Kobold hinter mir vortrat und Aarans Anweisungen folgen wollte, da ergriff ich seine raue Hand und hielt sie fest umschlossen. Dass er sich dabei verkrampfte, war mir total egal.
Nein. Er war mit seinem Kunststück noch nicht fertig. Ich will es erst zuende sehen.
Aaran ballte seine Hände zu Fäusten, was mich aus irgendeinem Grund glücklich machte. Es war toll ihn vor den anderen bis zum Ende seiner Geduld zu treiben. Ich wollte wissen, ob er vor allen anderen auf mich zugehen würde, wenn dies geschah.
Largiv, geh, habe ich gesagt.
Dieser versuchte seine Hand von mir wegzuziehen, was ich jedoch nicht zuließ.
Nein! Bist du schwerhörig? Ich sagte-
Largiv, geh! schrie Aaran plötzlich außer sich vor Wut. Seine Stimme war so laut gewesen, dass es mir in den Ohren wehgetan hatte. Als ich zusammenzuckte, löste sich der Kobold ruckartig von mir und rannte schnell hinaus. Aaran schlug die Tür, ohne den Blick von mir abzuwenden, zu.
Enttäuscht setzte ich mich hin und verschränkte ebenfalls die Arme. Du bist so gemein! Wärst du gestorben, wenn wenn er zuendegeführt hätte, was er angefangen hat?
Seine Aufgabe ist es nicht dich zu unterhalten, Chalina!
Warum nicht? Selbst ein Sklave hat das Recht Spaß zu haben! Meine Stimme wurde eine Oktave zu hoch, was mir erst auffiel, als es schon zu spät war.
Nicht in meinem Gebäude! knurrte er und ich spürte, dass er jeden Moment ausrasten könnte, wenn ich nicht aufhörte ihn zu ärgern.
Warum nicht? Du könntest ruhig ein bisschen freundlicher zu ihm und allen anderen sein.
Das habe ich schon einmal versucht. Er massierte sich mit Daumen und Zeigefinger die Schläfe. Weißt du, dass Largivs Eltern meine Familie töten wollten?
Ich erschrak. Wie bitte?
Es ist wahr. Mein Vater jedoch konnte es verhindern und hat sie... ermordet.
Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Benommen schaute ich auf meinen Gips. Oh. Das... das wusste ich nicht. Aber trotzdem musst du deine Wut doch nicht an ihm auslassen. Was kann er denn dafür, wenn seine Eltern so machtgierig waren?
Woher soll ich wissen, dass er nicht genauso wird?
Also, wenn du weiterhin so mit ihm umgehst, dann würde es mich nicht wundern. murmelte ich, woraufhin er die Augen zusammenkniff. In ihnen loderte die Wut.
Und außerdem, was fällt dir ein, mich vor allen als dumm zu bezeichnen!
Es ist nur die Wahrheit. sagte er ruhig Deine Freundlichkeit kann ausgenutzt werden. Die Diener würden dich immer wieder um ihren Finger wickeln und eines Tages sogar morden, weil sie wissen, dass du ihnen vergibst. Hast du eine Ahnung, wie viele das schon in diesem Gebäude versucht haben? Ständig entstehen Raufereien zwischen ihnen und ich bin dejenige, der immer wieder dazwischengehen muss! Glaubst du, es ist leicht für mich, irgendjemanden zum Tode zu verurteilen? Unsere Kerker sind bereits voll. Ich weiß gar nicht mehr, wo ich noch mehr errichten soll!
Jetzt reichte es mir entgültig! Ich stand auf und nahm meinen ganzen Mut zusammen. Wenn irgendjemand sterben soll, dann tut man es schnell und nicht qualvoll, indem man das Blut heraussaugt!
Er erstarrte. W-Wer hat dir das erzählt?
Ich biss mir auf die Zunge, weil ich Largivs Vertrauen nun missbraucht habe. Wenn er erfuhr, dass ich das, was er mir erzählt hatte, Aaran gesagt habe, dann würde er mich hassen!
Unglaubliche Schuldgefühle überkamen mich.
Dieser dreckiger, kleiner-!
Aaran! rief ich sauer Es ist nicht seine Schuld! Ich habe ihn praktisch dazu gezwungen mir zu erzählen, was mit Ungehörsamen passiert.
Seit wann interessiert dich bitteschön irgendetwas, das hier passiert?
Seine Worte verletzten mich aus irgendeinem Grund zutiefst. Ich konnte mir nur mit aller Mühe die Tränen zurückhalten.
Aaran...
Ich passe seit über zehn Monaten auf insgesamt vierhundert Personen auf, Chalina! Weißt du eigentlich, was für eine Last ich auf meinen Schultern trage, indem ich alles gleichzeitig und
alleine
machen muss? Ich muss dafür Sorgen, dass jeder etwas zu Essen bekommt, um nicht zu verhungern, wobei die Adeligen, die sich unterhalb des Gebäudes aufhalten, natürlich ein bisschen mehr als nur rohes Gemüse erwarten, verdammt nochmal! Ich kann nun einmal nicht jedem gerecht werden! Ja, ich gebe zu, ich bin

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