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Cruel World

Cruel World

Titel: Cruel World Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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nur einer meiner besten Freunde, sondern auch der Mörder meiner Eltern. Und ich saß, als wäre nie irgendetwas gewesen, seelenruhig neben ihm! Aaran hatte ihm damals den Befehl gegeben und hatte diese grausame Tat einfach ausgeführt, ohne auch nur einen einzigen Gedanken an mich oder Rhys zu verschwenden. An dem Abend, als wir uns das erste mal, nachdem Aaran meine Erinnerungen genommen hatte, wiedergesehen haben, hat er es bereits zugegeben. Ich war furchtbar wütend geworden und wollte ihn umbringen, doch dann war dieses Gefühl verschwunden. Ich hatte ihm all die Monate lang verziehen! Wieso habe ich das getan? Ich müsste ihn doch eigentlich mehr hassen, als Aaran Grant.
     
    Chalina, ist alles in Ordnung?, fragte er mich besorgt und hob eine Hand, aber ich wich augenblicklich zurück.
     
    Fass mich nicht an!
     
    Was ist los? Habe ich etwas Falsches gesagt?
     
    Ich konnte nicht antworten. Ein schmerzender Kloß bildete sich in meinem Hals. Mit aller Kraft versuchte ich die Tränen zu unterdrücken, was mir aber kaum gelang. Langsam flossen sie schon nach einigen Sekunden über meine Wangen und tropften dann hinunter auf meine Jacke.
     
    Widerstrebend hob er auf einmal beide Hände. Okay, okay, von mir aus bist du die Klügere von uns beiden. Einverstanden?
     
    Du bist ein Mörder., ächzte ich heiser und spürte, als ich noch einen Schritt nach hinten gehen wollte, dass dort nichts mehr war. Ich würde hinunter in den Abflusskanal fallen, der mich wie der Fluss, in dem ich beinahe ertrunken wäre, wegspülen wird. Daran bestand kein Zweifel.
     
    Cooper erstarrte und zog die Augenbrauen zusammen. Sein Gesicht wurde schmerzverzerrt. Ich denke, die Sache haben wir bereits vergessen.
     
    Das hättest du wohl gerne, was?
     
    Bitte, ich... ich hatte keine andere Wahl gehabt., versuchte er zu erklären. Ich sah, wie seine Hände anfingen zu zittern. Glaubst du etwa, ich habe deine Eltern freiwillig getötet?
     
    Aaran hat mir alles erzählt., sagte ich mit zusammengebissenen Zähnen, Du hast es auf seinen Wunsch hin getan.
     
    Er ist der König.
     
    Das genügte! Ich versuchte er st gar nicht mehr mich zurückzuhalten oder leise zu sprechen. Ich kann verstehen, wenn sagst, dass du ihn liebst, weil er dein Bruder ist! Aber verehrst du ihn so dermaßen, dass du deine Liebsten dafür umbringen würdest?
     
    Chalina, beruhige dich, bitte., flehte er mich an und ging plötzlich in die Knie. Wenn ich es nicht getan hätte, glaubst du, Aaran hätte mich nicht zu Hackfleisch gemacht? Er hat es geschafft, mich, ausgerechnet den stärksten Krieger unserer Familie, erblinden zu lassen! Du weißt anscheinend gar nichts über seine wahren Kräfte! Alle sagen, dass Kelly, Luzifer und Hades die mächtigsten Wesen nach Gott im ganzen Universum sind, aber das stimmt nicht, verdammt nochmal! Aaran ist es. Wenn er will, kann er uns alle von der einen auf die andere Sekunde vernichten.
     
    Ich habe andere Erfahrungen bei ihm gemacht.
     
    Natürlich. Er nickte. Wenn du bei ihm bist, dann zeigt er sich nicht von seiner wahren Seite. Er kann, wenn er wütend ist, die Erde zum Beben bringen und er ist sogar imstande, die Vampire, die ihren Verstand wegen Kelly verloren haben, wieder auf seine Seite ziehen.
     
    Ich stutzte. Das ist doch nicht dein Ernst, oder?
     
    Doch. Ich habe noch nie gelogen und ich habe es auch in der Zukunft nicht vor.
     
    Wieso benutzt er seine Kräfte dann nicht?
     
    Das weiß ich leider auch nicht.
     
    Er ist unfassbar dumm!, rief ich aufgebracht, Wenn du tatsächlich recht hast, dann könnte das Schlimmste doch verhindert werden.
     
    Ich glaube, Aaran möchte seine Kräfte nicht vor allen anderen Vampiren zum Ausdruck bringen., sagte Cooper daraufhin nachdenklich, Sie sollen nicht wissen, wie mächtig ihr Herrscher wirklich ist, weil er dann nur noch gefürchtet werden würde.
     
    Will er das denn nicht?.
     
    Anscheinend würde ich Aaran Grant wohl tatsächlich niemals ganz verstehen. Er würde mir ein Rätsel bleiben - bis in alle Ewigkeit. Irgendwie hatte ich furchtbare Angst vor der Zukunft. Sie war ungewiss. Nicht einmal die Seher konnten sich also hundertprozentig sicher sein. Es gab einfach keine Person, die die Wahrheit voraussagen könnte. Nur Gott war dazu imstande. Ich glaubte fest daran, dass der Herr das Schicksal des Universums am meisten beeinflussen kann. Alles hing von ihm ab.
     
    Vielleicht sollte ich anfangen, jeden Tag zu beten. Es könnte schließlich möglich sein, dass

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