Cruel World
er mich zu beruhigen, Zerbrich dir nicht den Kopf darüber.
Du hast wohl recht.
Solange es dir und auch ihr gut geht, ist alles wunderbar und ich brauche mir kein bisschen Sorgen zu machen.
Ich kratzte mich am Hinterkopf. Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, wie es ihr geht. Ich habe sie schon seit ein paar Monaten nicht mehr gesehen. Hoffentlich ist sie wohlauf. Ach, das ist sie bestimmt., sagte er schnell in einem merkwürdigen Ton und drehte, als ich ihn blinzelnd ansehen wollte, sein Gesicht weg, was mich ein bisschen wunderte. Sofort legte ich eine Hand auf seine Wange und wollte es wieder zurückziehen, was er jedoch nur wider Willen zuließ.
Mein Herz verkrampfte sich beim Anblick in sein schmerzverzerrtes Gesicht. Die Hautfarbe wurde plötzlich unnatürlich blass und eine einzige Träne lief über seine Wange, die ich mit meinem Fingerrücken wegwischte und dann die Arme um ihn schlang.
Beruhige dich. Es ist alles gut, Cooper.
Nein, das ist es nicht., schluchzte er und hielt sich krampfhaft an mir fest Du weißt gar nicht, wie es sich anfühlt, von ihr getrennt zu sein, Chalina. Ich habe seit über elf Monaten jeden Tag, jede Nacht das Gefühl, dass mir ein Teil meiner Seele abgeschnitten worden sei.
So dermaßen schmerzt es?
Ich bekam einen dicken Kloß im Hals, weil es mich unglaublich traurig machte, ihn leiden zu sehen. Das wollte ich nicht. Ich hätte dieses Thema niemals ansprechen sollen - hätte niemals ihren Namen erwähnen sollen!
Wenn Teresha spürte, wie Cooper sich momentan fühlt, brachte es sie dann auch zum Weinen? Meine arme beste Freundin. Ich hatte sie jetzt höchstwahrscheinlich auch verletzt.
Warum war ich nur solch ein schlechter Mensch?
Das musste ich auf der Stelle wieder gutmachen! Doch wie? Was könnte Cooper aufheitern? Ein Witz würde bestimmt nicht helfen, genauso wenig, wie wenn ich ihm mein Blut zur Stärkung und Ablenkung geben würde... genau in diesem Moment bekam ich einen Geistesblitz.
Ich... ich weiß, wo sie sich befindet.
Cooper hörte plötzlich auf zu schluchzen und löste sich ganz langsam von mir, bis unsere Gesichter wenige Zentimeter voneinander entfernt waren.
W-Woher?
Hast du es bereits vergessen? Ich bin ihr begegnet.
In dem Wald, der in der Nähe von Sydney liegt?
Ich setzte ein aufrichtiges Lächeln auf. So ist es.
Woher willst du wissen, dass sie nicht umgesiedelt sind?
Ach was., schüttelte ich ab, Wohin denn? Es gibt nur einen einzigen Bach im Wald. Sie müssen dort bleiben, weil es sonst kein Trinkwasser gibt.
Bist du dir sicher? Zweifelnd betrachtete er mich und hob schließlich eine Augenbraue. Was, wenn sie sich dazu entschieden haben, den Wald zu verlassen?
Das würden sie nicht tun., sagte ich fest entschlossen, Wollen wir versuchen sie aufzufinden?
Cooper verschluckte sich zu meiner großen Überraschung an seiner eigenen Spucke. Er schien das, was ich gerade vorgeschlagen habe, womöglich noch weniger als ich zu glauben. Zuerst starrte er mich verständnislos an, ehe sich auf seinem Gesicht ein Strahlen breitmachte, das ich so sehr an ihm vermisst hatte. Selbst seine Augen, in denen sich keine Pupille befand, fingen auf eine Art an zu leuchten, die ich nicht erklären konnte. Es war, als würde darin ein riesiges Feuerwerk stattfinden. Ich sah ihn tanzen, lachen und vor allem an der Seite von Teresha. Das war alles, was ich momentan wollte. Ich musste meine beiden besten Freunde wieder zusammenbringen.
Sein Atem beschleunigte sich augenblicklich. I-Ist das dein Ernst? Du würdest mir den Weg beschreiben?
Äh... Ich hielt inne. Ich kann den Weg nicht beschreiben. Es war schließlich dunkel, als Luzifer mich zu ihr gebracht hatte.
Das ist überhaupt kein Problem, meine liebe Freundin. Grinsend hob er mich mit beiden Armen hoch. Zeige mir einfach nur, wo du den Wald betreten hast. Dann werde ich deine Fährte riechen, die uns zu ihnen führen wird.
Es ist schon viele Monate her, seit ich-
Na und? Dein Geruch bleibt an einem Ort bis zu mehreren Jahrhunderten.
Ich kam nicht einmal dazu mich zu wundern, denn er schoss kaum eine Sekunde später, nachdem er mir meinen Rucksack und meinen Flammenwerfer in die Hände gedrückt hatte, wie ein Blitz los.
Kapitel 26
Es war wirklich bewundernswert, was für einen guten Geruchssinn Cooper hatte. Er spürte nicht nur wenige Meter im Wald sofort meine Fährte auf,
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