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Cruel World

Cruel World

Titel: Cruel World Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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sein, um es zu genießen. Deshalb sollte ich mir Zeit lassen. Deswegen hatte mir Teresha einen bedeutungvollen zugeworfen, bevor ich gegangen bin! Eigentlich war das alles so offensichtlich gewesen, und trotzdem hatte ich es nicht bemerkt. Wie dumm ich doch war!
Oh. hauchte ich peinlich gerührt und spürte, wie meine Wangen erröteten. Aaran sah das anscheinend, denn er begann plötzlich breit zu grinsen.
Schnell riss ich mich wieder zusammen und räusperte mich leise. Aber wieso hat er mich dann ausgerechnet zu dir geschickt! Er weiß doch, dass ich dich eigentlich nicht sehen wollte.
Er verzog kurz das Gesicht. Ach, komm schon. Sei nicht so gemein.
Auf wiedersehen, Aaran. Ich drehte mich um und wollte gerade die Türklinke ergreifen, doch auf einmal stand er davor und versperrte mir den Weg.
Warte.
Warum?
Wo willst du hingehen? Es ist dunkel und gef-
Das kann dir doch egal sein. Ich versuchte ihn mit aller Kraft wegzudrücken, was jedoch völlig umsonst war. Er blieb wie ein schwerer Steinbrocken auf dem Fleck und grinste bloß weiter.
Du bist stärker geworden, Chalina. Gegen mich reicht es trotzdem nicht aus.
Ohne nachzudenken stieß ich einen wütenden Schrei aus und warf mich auf ihn, sodass wir gemeinsam umkippten und zu Boden fielen. Meine Fäuste versuchten ständig auf sein Gesicht einzuschlagen, weil ich es unbedingt neu polieren wollte, doch er wich immer wieder aus und lachte bloß.
Du elender Hund! Ich hasse dich, Aaran Grant!
Ich hasse dich!

Und ich liebe dich, Chalina-Anastasia. rief er theatralisch
Ich liebe dich über alles!

Er wollte meine Wut tatsächlich bis auf die Spitze treiben. Jetzt reichte es mir. Er hatte sich genug lustig über mich gemacht. Mit einem Ruck setzte ich mich auf und zog den kleinen Dolch aus meinem rechten Stiefel hervor. Dies war seit ein paar Tagen meine geheime Waffe geworden. Teresha hatte gemeint, dass sie sehr nützlich sein konnte, was anscheinend tatsächlich stimmte. Kaum hielt ich es Aaran an die Kehle, da erstarrte er auch schon. Bis vor einigen Sekunden hatte er seine Augen geschlossen gehabt, weil er nicht mit dieser bösen Überraschung gerechnet hätte, doch nun starrte er mit geweiteten Augen abwechselnd von dem Dolch zu mir.
Chalina, lass den Unsinn. Was soll das?
Ich presste es fester an seine Haut, woraufhin er leicht zusammenzuckte. Jetzt hatte ich ihn. Halt die Klappe, du Drecksack. Ich könnte dich jetzt mit einer Leichtigkeit töten.
Er schmunzelte plötzlich und verdrehte dann die Augen. Tu es doch. Na los.
Ich traute meinen Ohren nicht. Was sagte er da? Wollte er mich etwa provozieren? Glaubte er, ich würde es nicht tun? Da irrte er sich aber gewaltig!
Mit einem Zug riss ich den Dolch weg, sodass die Klinke sich in seine Haut schnitt. Unzählige Mengen an Blut spritzten mir entgegen und noch bevor ich es wahrgenommen hatte, war ich erschrocken von ihm heruntergesprungen und hatte mir eine Hand auf den Mund gelegt, um nicht loszuschreien.
Aaran bewegte sich nicht mehr! Er lag bloß mit geöffnetem Mund und großen glasigen Augen da, die direkt ins Nichts schauten und weder seine Finger, noch seine Zehen zuckten noch. Er lag da wie eine tote Leiche.
Mein Herz fühlte sich an, als wäre es stehen geblieben. Ich nahm nichts mehr um mich herum wahr. Ich sah nur noch ihn starr und verblutend auf dem Boden liegen. Sein Körper entleerte sich. Lebte er noch? Schlug sein Herz noch?
Ich stieß ein leises Wimmern aus und fiel auf die Kniee. Aus irgendeinem Grund spürte ich meinen Körper nicht mehr. Mir wurde kalt - schrecklich kalt. War das normal? Ich fühlte mich so leer.
Aaran sollte doch bloß eine kleine Lektion bekommen, und nicht gleich das Leben verlieren! Ich war so wütend auf ihn gewesen, dass ich seine Mörderin geworden bin. Olivias Wunsch hatte sich erfüllt. Ich hatte, ohne es zu wissen, ihr Angebot angenommen und die Bedingung ausgeführt.
Eine einzige Träne fiel von meiner Wange hinab auf seine nackte, mit Blut überströmte Brust, die sofort meinen Blick gefangen nahm. Keuchend legte ich gleich darauf meine Hände übereinander darauf und und begann, so fest ich konnte, immer wieder zu drücken. Vielleicht war er ja doch noch am Leben und ich bemerkte es bloß nicht.
Ich wollte einfach nicht den Glauben verlieren, dass er nicht tot ist. Als er sich jedoch selbst nachdem ich die Mund-zu-Mund-Beatmung durchgeführt hatte, noch immer nicht rührte, da verschwand meine Hoffnung plötzlich. Sie löste sich einfach in Luft auf.
Aaran...

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