Cruel World
ziemlich warm ist, ganz normal. Mir war weder übel, noch bekam ich Heißhungerattacken oder hatte irgendwelche Stimmungsschwankungen und Bauchschmerzen. Alles schien in Ordnung zu sein. Trotzdem wurde ich aus irgendeinem Grund jedoch das Gefühl nicht los, dass der Traum eine Bedeutung gehabt haben muss. Alle meine Träume haben bisher immer auf etwas hingedeutet. Und dieser Traum war mehr als nur leicht zu durchschauen gewesen. Das Kind hatte eine solche Ähnlichkeit mit Aaran und mir gehabt, dass es nur
unser
kleines Mädchen sein konnte.
War es vielleicht möglich, dass ich... Mein Atem beschleunigte sich augenblicklich, ehe ich meine Hand schnell wegzog. Ich hatte Angst. Angst vor der Wahrheit. Ich wollte es gar nicht wissen. Es sollte mir egal sein. Irgendwie war es das jedoch nicht. Wenn ich wirklich schwanger war, was tatsächlich möglich sein könnte, weil Aaran und ich beim Sex noch nie Verhütungsmittel verwendet haben, und ich glaute wirklich, dass gar keine mehr existierten, dann musste ich schließlich anfangen deutlich mehr zu essen, musste anfangen mein Verhalten zu ändern, wozu auch gehörte keine ruckartigen Bewegungen mehr zu machen, und es wäre dann auch besser, wenn ich hier im Regierungsgebäude blieb, um keine Kämpfe mehr ausfechten zu müssen. Das Schlimmste jedoch war, dass ich mich noch gar nicht bereit fühlte, Mutter zu werden. Ich war doch noch so jung! Auch, wenn es nicht mehr so viele Möglichkeiten gab, etwas zu unternehmen, so wollte ich eigentlich schon noch ein bisschen erleben, bevor ich mich dem Ernst des Lebens stellte, meine Pflichten als Königin ernst nehme und den Platz an Aarans Seite einahm. Dazu würde es erst kommen, wenn ich ihm eines Tages vollständig verziehen hatte. Also, was sollte ich machen?
Zuerst müsste ich wohl oder übel irgendwie herausfinden, ob ich überhaupt mein kleines Mädchen in mir trug. Vielleicht täuschte sich mein Verstand ja und nahm das alles viel zu ernst.
Auf die ersten gewöhnlichen Anzeichen einer Schwangerschaft konnte ich nicht mehr warten. Ich wollte sofort Gewissheit bekommen! Deshalb kam nur eine Person in Frage, die mir helfen könnte: Emma.
Eilig zog ich mich wieder an und lugte ein paar mal vorsichtig aus der Tür hinaus, um auch sicherzustellen, dass Aaran mich nicht sehen konnte, ehe ich eilig auf ihr Zimmer zulief und einfach hineinrannte.
Allerdings war dies wohl ein Fehler gewesen, denn sie kreischte plötzlich erschrocken auf. Oh mein Gott! Chalina, kannst du nicht anklopfen?
Ich hielt mit geweiteten Augen inne, als ich sah, dass sie vollkommen nackt im Zimmer stand und sich jetzt ganz schnell die Bettdecke um den schlanken, makellosen Körper band.
Für einen kurzen Moment konnte ich mich nicht regen. Diese Situation war wirklich peinlich. Ganz vorsichtig ließ ich meinen Blick umhergleiten, um vielleicht eine männliche Person irgendwo zu entdecken, doch als dies nicht geschah, atmete ich erleichtert auf.
Entschuldigung. Ich hätte ja nicht wissen können, dass du...gerade keine Klamotten trägst.
Ich wollte mich anziehen. sagte sie, während ihre Augenbrauen sich hoben. Möchtest du irgendetwas Bestimmtes, oder hast du einfach nur so nicht angeklopft?
Na ja... Ich kratzte mich mit einem Zeigefinger am Hinterkopf, weil ich auf einmal total nervös wurde. Konnte ich ihr wirklich anvertrauen, was ich im Verdacht hatte? Würde sie es ganz sicher für sich behalten oder doch Aaran erzählen?
Kopfschüttelnd trat ich noch einen kleinen Schritt vor. Es gibt da etwas, wofür ich deine Zauberkräfte brauche.
Was wäre das?
Ich rank kurz mit mir selbst. Ein Teil in mir hätte es wirklich viel lieber für sich behalten, aber der andere Teil wollte es sofort wissen. Also blieb mir keine Wahl. Emma, ich glaube, ich bin schwanger.
Ihre hübschen Augen weiteten sich. Ich konnte ganz genau wahrnehmen, wie sie beinahe die Decke losgelassen hätte vor Verblüffung. Ihre Miene zeigte zuerst nur einen leeren Ausdruck, ehe ich darin auf einmal sowohl Freude, als auch Aufregung erkannte.
Sie legte sich eine Hand aufs Herz, weil ihr Atem sich beschleunigte. Ach du meine Güte! Ist das dein Ernst oder veräppelst du mich nur?
Ich mache keine Scherze. versuchte ich ihr zu versichern und ließ mich langsam auf dem knarrenden Holzbett nieder, um ihr dann von meinem Traum zu erzählen, den sie gespannt anhörte, während sie sich anzog. Ich sollte ihr einmal helfen, die Fäden hinten am Kleid festzuziehen und es schockierte mich, wie fest sie die
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