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Cruel World

Cruel World

Titel: Cruel World Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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durchströmte, war mehr als nur überwältigend und berauschend. Ich fühlte mich plötzlich wie in einer anderen Dimension! Als ob ich für diesen Platz geschaffen wäre.
Aaran hatte über meinen Gesichtsausdruck bloß gelacht und dann behauptet, dies wäre sein Platz, meiner war daneben. Daraufhin hatte ich nur dumm dreingeschaut, denn ich hatte mich ein bisschen blamiert. Trotzdem fand ich es irgendwie ganz und gar nicht fair, dass auf der Rückenlehne seines Throns ein großer, roter Kristall befestigt worden war, in dem ich mich selbst sehen konnte, während sich auf meinem Thron nichts befand. Aaran meinte, dass ich ihn natürlich verschönern könnte, wenn ich den Platz an seiner Seite annahm, woraufhin ich ihm nur die Zunge herausgestreckt habe. Er dachte doch wohl nicht wirklich, ich würde ihm so leicht vergeben. Das konnte er sich gleich wieder aus dem Kopf schlagen. Das einzig Gute an meinem Thron war, dass ich aufgrund des gelben Kissens einen viel weicheren Sitz hatte als er. Natürlich machte es ihm nichts aus, weil er schließlich keine Schmerzen am Po bekommen könnte. Solche Fähigkeiten waren schon zu beneiden. Ich wollte so gerne meine Kräfte und vor allem meine Unsterblichkeit wiederhaben. Allerdings traute ich mich erst Aaran darauf anzusprechen, als von irgendwoher plötzlich Musik zu spielen begann und ich ein paar mal herumgewirbelt wurde.
Er hatte mit einer Hand die meine umschlossen, die andere lag besitzergreifend auf meiner Taille. Um mich herum drehte sich alles.
>> Aaran!<< rief ich lachend und legte meinen Kopf in den Nacken, ehe er plötzlich ruckartig stehenblieb, mich aber noch viermal unter seinen Arm hindurch drehte und danach fest an sich zog.
>> Du bist eine ausgezeichnete Tänzerin, weißt du das?<<
>> Ehrlich gesagt, lasse ich mich nur von dir leiten.<< gab ich geschmeichelt zu, um ihm gleich darauf einen Kuss auf die Wange zu geben. Er machte einen Schmollmund. >> Meine Lippen sehnen sich nach dir, Schönheit.<<
Grinsend erfüllte ich sofort seinen Wunsch, doch zum dritten mal innerhalb zwei Tagen bekam ich schon wieder Bilder meines Traumes aus der vorgestrigen Nacht vor Augen.
Aaran lag auf der Wiese, das kleine Mädchen saß auf seinem Bauch und ich gesellte mich lächelnd zu ihnen...
Keuchend löste ich mich von ihm und trat ein paar Schritte zurück. >> Oh mein Gott.<<
Aaran zog enttäuscht und gleichzeitig besorgt die Augenbrauen zusammen, ehe er mich wieder in seine Arme schloss.
>> Chalina, das war jetzt schon das zweite mal heute, dass du dich mitten beim Küssen auf einmal von mir entfernst.<<
>> Bitte, entschuldige, ich-<<
>> Geht es dir gut?<< unterbrach er mich besorgt
Mit einer Hand fasste ich mir an die Stirn und zog sie aber gleich wieder weg. >> Ich bin ziemlich heiß. Vielleicht habe ich ja Fieber.<<
>> Du solltest dich hinlegen.<< meinte er schnell, nahm mich auf seine Arme und lief dann blitzschnell zurück in sein Zimmer, wo ich vorsichtig auf das Bett gelegt wurde. Ich dachte jedoch gar nicht daran liegen zu bleiben, denn ich musste vorher wegen irgendetwas Gewissheit bekommen.
Aaran sagte ich, dass ich dringend die Toilette müsse, denn dies war der einzige Ort, an dem ich von ihm alleine gelassen wurde.
Dass er mich bis zum Flur begleitete war akzeptabel, doch ich flehte innerlich, dass er nicht lauschen würde. Schon die Vorstellung daran ließ mich erröten. Und ich war mir ganz sicher, dass jeder Person so etwas furchtbar peinlich wäre. Allerdings hatte ich überhaupt nicht vor pinkeln zu gehen oder sonst etwas zu machen, das man normalerweise auf der Toilette tut.
Mit einem aufgesetzten Lächeln trat ich in das hübsch eingerichtete Badezimmer und drehte den Schlüssel, kaum als ich drin war, so lange um, bis es nicht mehr weiter ging und ich mir somit sicher sein konnte, dass auch niemand hereinkommen kann. Irgendwie hatte ich nämlich totale Angst vor dem, was ich gleich tun würde.
Vorsichtig zog ich meine Klamotten aus, ließ sie einfach zu Boden fallen und stellte mich vor den großen Wandspiegel, um meinen Körper zu betrachten.
Ich war dünn. Viel zu dünn. Meine Knochen ragten bereits heraus. Wieso also bekam ich diesen einen Traum nicht mehr aus dem Kopf? Wieso hatte ich überhaupt über so etwas geträumt? War der Traum eine gewisse Vorahnung gewesen? Oder eine Warnung, damit ich vorsichtiger wurde?
Langsam legte ich meine zitternde Hand auf meinen Bauch. Es war keine Wölbung zu spüren. Ich fühlte mich, abgesehen davon, dass mir

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