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Cruel World

Cruel World

Titel: Cruel World Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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nicht, ihm in die Augen zu sehen. Natürlich.
Misstrauisch beäugte er mich einen Moment lang, ehe er plötzlich die Elfen fortschickte, indem er behauptete, ihre Arbeit wäre getan.
Ich bekam aus irgendeinem Grund total Panik, was ganz und gar nicht gut war, denn er könnte mich nun unter Druck setzen und mich danach so lange ausquetschen, bis ich es ihm erzählte. Irgendwie musste ich das jedoch verhindern.
Chalina, ich will jetzt wissen, was mit dir los ist. Du benimmst dich seit vier Tagen wirklich merkwürdig.
Ich stellte mich dumm. Tu ich das?
Ja! rief er aufgebracht Du verheimlichst mir doch etwas. Na los, spuck es aus.
Verdammt! Er hatte mich ertappt. Anscheinend war ich tatsächlich die mieseste Schauspielerin aller Zeiten. Nicht einmal so etwas konnte ich geheim halten!
Aaran, es gibt nichts zu erzählen. erwiderte ich ahnungslos und setzte ein aufrichtiges Lächeln auf Nun, da die Elfen jetzt weg sind wirst du wohl meine Fäden binden müssen.
Fest. sagte er bloß und fing an zu ziehen, woraufhin ich erschrocken einen Schritt zur Seite trat.
Nein! Ich will es locker haben, um mich wohl zu fühlen!
Er wollte gerade seinen Mund öffnen, um wieder etwas zu sagen, aber da hielt er auch schon inne. Ach, daran liegt es also? Sag das doch gleich, Liebste!
Mit diesen Worten erfüllte er mir kopfschüttelnd meinen Wunsch, sodass ich kein bisschen Angst um unser Kind bekommen musste.
Kaum waren wir beide fertig, da hakte ich mich auch schon bei ihm ein, während wir das Zimmer verließen.
Zuerst dachte ich, wir würden hinunter in das Restaurant gehen, wo sich die Adeligen aufhielten, doch ich irrte mich gewaltig, denn stattdessen bogen wir, nachdem wir die Treppen hinaufgestiegen sind, sofort in die linke Richtung ab, ehe wir ein paar hübsch eingerichtete Räume durchquerten und letztendlich über einen dieses mal viel kleineren Korridor entlang liefen, um dann vor der hintersten, gelben Wand stehenzubleiben.
Aaran flüsterte irgendetwas mit seiner rauen Stimme und genau in dem Augenblick wackelte kurz alles um uns herum.
Ich klammerte mich verblüfft an ihm fest, während sich die Wand plötzlich von alleine zur Seite schob und eine kleine Holztür hinter der zweiten Wand, die allerdings alt und grau aussah, zum Vorschein kam.
Ich kam nicht mehr aus dem Staunen heraus. Wow! Wie... wie hast du das gemacht?
Magie. war das Einzige, das er sagte, ehe seine Hand die Türklinke nach unten drückte und die Tür dann öffnete, um mich mit sich hineinzuziehen.
Eigentlich hatte ich einen wundervollen Raum mit nagelneuen Möbeln oder vielleicht sogar eine andere Dimension erwartet, in der wir landen würden, aber stattdessen befanden wir uns plötzlich in einem Zimmer wie jedes andere in diesem Gebäude.
Die Wände waren über dem Holz hellrot gestrichen worden und in der Ecke stand ein brennender Kamin, der die Hitze hier ausstrahlte. Es war bloß gut, dass ich nichts allzu Langes trug, denn das hätte zu erheblichem Schwitzen geführt.
Dieser Raum war sehr klein und abgesehen von einem weißen Bett aus Leder mit zwei Matratzen, einem viertürigen Kleiderschrank, einem breiten Sofa und einem laufenden Fernseher war hier nichts weiter zu sehen. Hier gab es nicht einmal ein Fenster und trotzdem konnte ich keinen verheerenden Geruch in der Luft wahrnehmen, der mich hätte sagen können, dass es stinkt. Im Gegenteil - es duftete hier nach Zimt und Räucherstäbchen. Wie erwartet, fand ich sie neben dem Kamin in einer kleinen blauen, verzierten Vase.
Ich glaube das einfach nicht! rief plötzlich eine hohe Stimme, woraufhin mein Blick zu der wunderschönen Frau mit den glatten Haaren, die ihr weit über die Taille reichten, glitt. Sie hatten dieselbe Farbe wie Aarans Haare und auch ihre orangen farbenen Augen mit den dicht umrundeten Wimpern ähnelten ihm sehr. Sie war schlank, groß gewachsen und ihre hohen Wangeknochen ließen sie wie eine klassische Schönheit erscheinen. Ihr enges, dunkelblaues Cocktailkleid lag bis zu den Knien offen, was dem noch größeren Mann, dessen pechschwarze, lockige Haare ihm unordentlich über das Gesicht fielen, gar nicht zu gefallen schien, denn er warf ein paar unerfreute Blicke auf ihre Haut, während er, wie ich erkannte, aus dem schneeweißen Badezimmer trat.
Der Anblick in seine großen Augen ließ mich leicht zusammenzucken, weil sie tatsächlich so rot wie reines Blut waren und mich gierig anschauten. Er trug, genauso wie Aaran, einen schwarzen Anzug, der wie für ihn geschaffen aussah.

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