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Cruel World

Cruel World

Titel: Cruel World Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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Sein Gesicht war nicht so makellos wie das der Frau, denn er hatte einen dunkleren Hauttyp und ein paar kleine Narben am Kinn, die man nur erkannte, wenn man näher an ihn heran trat, so wie Aaran und ich jetzt.
Sein Gesichtsausdruck wirkte aus irgendeinem Grund verkrampft, was ich überhaupt nicht verstehen konnte. Ich fühlte mich hier total wohl. Als er seinen Oberkörper plötzlich nach vorne beugte, dabei eine Hand auf seinen Bauch legte und die andere Hand auf den Rücken, da ging ich ohne groß nachzudenken mit den Knien ein wenig runter und senkte meinen Kopf. Eine andere Art mich zu verbeugen fiel mir im Moment nicht ein.
Ich wünsche euch einen wunderschönen guten Morgen. Aaran richtete sich wieder auf und küsste den Handrücken des Mannes und danach der Frau, die sich gegenseitig kurz einen Blick zuwarfen, den ich aus irgendeinem Grund nicht richtig deuten konnte. Es schien, als wären sie sowohl überrascht, als auch sauer auf ihn.
Ich stellte mich wieder aufrecht hin und überlegte kurz mit unsicherem Blick, ob ich auch ihre Hände küssen soll, ehe Aaran auch schon strahlend einen Arm um meine Taille legte, ehe ich nach vorne zu den beiden geschoben wurde.
Ich sah sie mit großen Augen an und wusste plötzlich nicht mehr, was ich machen soll. Ich fühlte mich so hilflos. Irgendetwas sagte mir jedoch, dass sie auf etwas warteten. Also beugte ich mich langsam nach vorne und tat dasselbe, was Aaran gerade gemacht hat. Ich küsste ihre Handrücken.
Chalina, das sind meine Eltern, Scarlett und Terah. stellte mich Aran ihnen danach vor.
Ich nickte und zwang mich zu einem Lächeln. Ich erinnere mich.
Die Frau stieß einen Freudenschrei aus, ehe ich in ihre warmen Arme geschlossen wurde. Chalina, ich habe dich so furchtbar vermisst! Du hättest uns ruhig mal besuchen kommen können.
Sie schien ja doch nicht so ernst und streng zu sein, wie man es normalerweise von Schwiegermüttern erwartete. Aaran hatte mir einmal erzählt, dass seine Eltern mich besonders gern haben, und jetzt glaubte ich ihm das fast auch. Fast.
Äh-
Warum ist das Kleid so kurz? wollte Scarlett auf einmal wissen, was mich völlig aus der Bahn brachte. Er klang eiskalt und ich wusste nicht so recht, ob die Frage an mich gerichtet war oder an Aaran, den er nun ernst anschaute.
Vater, ich bitte dich. sagte er flehend und mir fiel ein, dass die beiden sich nicht besonders mochten. Für Aaran war er immer ein schlechter Vater gewesen und für Scarlett war Aaran immer ein schlechter Sohn gewesen.
Aaran, es ist okay. Ich drückte seine Hand und trat vorsichtig näher an seinen Vater heran. Ich weiß nicht, ob ich Majestät, Vater oder Scarlett sagen soll, weil Aaran meine Erinnerungen an die Vergangenheit gelöscht hatte und ich das Gefühl habe, euch beide zum allerersten mal zu sehen, aber ich fühle noch genauso wie damals. Ihr seit wundervolle Personen mit guten Herzen und deshalb liebe ich euch beide wie meine eigenen verstorbenen Eltern. Ich weiß, Aaran hat viele Fehler gemacht und dem ist er sich auch bewusst, aber wenn ihr ihn ignoriert und keine Gefühle für ihn zeigt, dann kann er sich doch gar nicht ändern. Gebt ihm bitte meinetwillen eine Chance, sich zu bessern und sich zu entschuldigen.
Er hat uns entthront! brüllte Scarlett und stampfte mit einem Fuß auf dem Boden auf, sodass ich beinahe zurückgewichen wäre, aber in der letzten Sekunde riss ich mich wieder zusammen.
Irgendwie musstet ihr doch wieder zu Sinnen kommen!
Jetzt waren die beiden nicht mehr die einzigen, die mich irritiert anstarrten. Aaran zog die Augenbrauen zusammen und stellte sich nun neben seine Mutter. Erst da wurde mir bewusst, dass ich schon viel zu viel gesagt hatte. Heute war wirklich nicht mein Glückstag.
Ich stöhnte leise und bat alle drei, sich mit mir hinzusetzen. Vielleicht war ja doch der Zeitpunkt gekommen, an dem sie die Wahrheit erfahren sollten. Auch, wenn ich kein gutes Gefühl bei der Sache hatte, so wollte ich es dennoch ein für allemal los werden. Ich... ich muss euch etwas beichten.
Was, Chalina? fragte Aaran nun drängender. Es überraschte mich nicht, dass er sich auf die andere Seite gesetzt hat, um bloß nicht mit seinem Vater in Berührung zu kommen. Irgendwie hatten beide Schuld an dem kaputten Verhältnis in der Familie. Aaran war bloß wegen seinem Vater so geworden, wie er heute ist, und sein Vater war nur wegen Aaran so, weil dieser ihn nie stolz gemacht hat, indem er kämpfte und tötete. Die halbe Familie der Grants saß nun

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