Cruel World
brachte. Diese Theorie wäre nicht undenkbar.
Weißt du, ich habe keine Ahnung, ob ich mit diesem... Ding umgehen kann. Verunsichert betrachtete ich das Samureischwert in meiner Hand, das sich plötzlich unglaublich schwer anfühlte. Findest du das nicht ein bisschen unfair?
Ach was.
Du hast wahrscheinlich dein ganzes Leben lang mit solchen Waffen gekämpft. Du bist ein Meister. Ich schluckte wieder einmal laut. Du wirst mich besiegen.
Kaum hatte ich diesen Satz gesatz, da prustete er auch schon los, was ich einfach nicht verstehen konnte.
War das etwa so lustig oder wollte er mich bloß irritieren und somit angreifen?
Ich musste wachsam und auf der Hut bleiben. Warum lachst du?
Na, darüber, dass du klüger zu sein scheinst, als ich immer gedacht habe!, rief er und hielt sich bereits eine Hand an den Bauch, Du hast recht. Ich werde dich zuerst umbringen, dann dein Herz herausschneiden, um es anschließend Hades zu übergeben und dich danach zerstückeln, damit Kelly und die anderen Vampire sich an dir sattessen können.
Mit lief ein kalter Schauer über den Rücken. Dieser junge Krieger schaffte es immer wieder, mich in Panik geraten zu lassen.
Ähm...
Du bist ganz alleine, Chalina., flüsterte er und deutete mit seiner freien Hand um uns herum, Ich sehe weder deine Freunde, noch Aaran Grant in der Nähe.
Mit aller Kraft zwang ich mich selbst dann noch ruhig weiterzuatmen, als er begann mit den Fingerspitzen über meine Wange zu streichen. Er war wirklich ein gnadenloser Killer. Also, ich finde es gar nicht schön, dass unser Bruder uns bereits vergessen hat., meinte plötzlich jemand hinter mir, woraufhin Sota erschrocken nach Luft schnappte und zwei Schritte zurücksprang.
Voller Freude sah ich, wie sich Soo-Jung und Chrion-Lee, die beinahe genauso wie Sota gekleidet waren, neben mich stellten. Ihre Stirnbänder waren jedoch nicht rot, sondern hellblau.
Ich bin auch beleidigt. Soo-Jung verschränkte die Arme und zog sein Schwert aus der Seitentasche, die an dem Gürtel befestigt war. Sota, wieso brichst du uns immer wieder das Herz?
Zuerst dachte ich, er würde bloß scherzen, aber ein einziger Blick in sein verzogenes Gesicht verriet mir, wie ernst er es meinte. Chiron-Lee, in dessen Miene sich sowieso immer etwas Trauriges widerspiegelte, schüttelte nun enttäuscht den Kopf.
Ich muss meine Aufgabe erledigen., verteidigte Sota sich, Verschwindet! Das ist eine Sache zwischen Chalina und mir.
Entschuldige. Soo-Jung setzte ein falsches Lächeln auf und trat direkt vor mich, genauso wie Chiron-Lee. Aaran Grant hat uns nicht nur befohlen sie zu beobachten. Wir sollen sie insbesondere vor einem Angriff von dir schützen.
Ich hielt inne. Wieso hatten mich die beiden nicht vor den zwei Vampiren gerettet, die mich zu Kelly gebracht haben? Waren sie in dem Moment anderweitig beschäftigt gewesen oder sind sie sofort zu Aaran gerannt, um ihm davon zu berichten?
Wenn du ihr etwas antun willst, dann musst du zuerst an uns vorbei. Chiron-Lee reckte das Kinn nach vorne.
Kein Problem., murmelte Sota und lief schreiend auf seine Brüder zu, die mich schnell zur Seite schubsten und geschickt der Klinge seines Schwertes auswichen. Damit gab er sich jedoch nicht zufrieden, denn er begann mit Soo-Jung einen Kampf auszufechten, der nicht gut geendet hätte, hätte Chiron-Lee nicht eingegriffen. Sota war ein sehr kluger Kämpfer mit ziemlich guten Reflexen. Bevor die Schwerter seiner Brüder ihn treffen konnten, flitzte er immer wieder davon.
Ich konnte alles nur verschwommen wahrnehmen, weil sie so schnell waren - zu schnell für die Augen eines Menschen. Es machte mich furchtbar wütend, dass Aaran mir meine Unsterblichkeit nicht bereits wiedergegeben hatte, und dennoch war ich auch froh darüber, weil ich somit nicht mit ansehen musste, wie drei Brüder nur wegen dem Herrscher der Unterwelt miteinander kämpften. Wieso hatte dieser sich ausgerechnet den Jüngsten von ihnen ausgesucht? Weil er der Stärkste ist? Erwartete Sota eine grausame Strafe oder eine Folter, wenn er mich nicht tötete? War er deshalb ganz wild darauf, meinem Leben ein Ende zu setzen?
Ich seufzte leise und fühlte mich schon wieder total nutzlos. Immer, wenn mich die Stärksten der Stäksten angriffen wurde mir ausgeholfen. Irgendwie gefiel mir das jetzt doch nicht mehr so sehr. Wenn das so weiterging, dann würde ich heute wohl nie zum Einsatz
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