Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Crush Gier

Crush Gier

Titel: Crush Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
Vom Netzwerk:
leise Keuchen dachte, das Rennie von sich gegeben hatte, als sie die Kraft seiner Erektion gespürt hatte.
    Er schlief wie ein Baby, bis er vom penetranten Klingeln der Türglocke geweckt wurde.
    Â 
    Sich aus einem Krankenhaus zu schleichen war viel einfacher, als Wick geglaubt hätte.
    Das Schwierigste dabei war, in die neue Pyjamahose zu steigen, die Grace ihm mitgebracht hatte. Bis er das verfluchte Ding endlich an den Beinen hatte, war er nass geschwitzt und zitterte vor Erschöpfung. Er widerstand der Versuchung, sich hinzulegen und ein paar Minuten auszuruhen, denn er befürchtete, dass er danach nicht wieder aufstehen würde.
    Die Schwestern hinter der Schwesterntheke waren viel zu sehr mit ihren Büroarbeiten beschäftigt, um zu bemerken, wie er aus seinem Zimmer schlich. Während seines letzten Spaziergangs über den Flur hatte er sich eingeprägt, wo die Feuertreppe lag. Zum Glück war sie nicht weit von seinem Zimmer entfernt. Er schaffte es unentdeckt ins Treppenhaus. Dort kämpfte er sich, ans Geländer festgekrallt, vier Stockwerke hinunter.
Als er im Erdgeschoss ankam, waren seine Knie weich wie Gummi.
    Niemand versuchte ihn aufzuhalten. Die als Wachen postierten Streifenbeamten hätten ihn bestimmt erkannt, doch er schlich unbemerkt an ihnen vorbei. Der eine flirtete gerade angeregt mit der Schwester an der Notaufnahme, der andere machte ein Nickerchen.
    So viel zum Thema Sicherheit.
    Die nächste Einkaufsstraße lag zwei Blocks vom Krankenhaus entfernt. Er machte sich auf den Weg, musste sich aber schon nach wenigen Metern eingestehen, dass die zwei Blocks genauso utopisch waren wie ein Marathonlauf. Die Distanz war für ihn ebenso anstrengend wie normalerweise eine Zweiundvierzig-Kilometer-Strecke. Er fühlte sich wacklig und schwach, und sein Rücken protestierte bei jedem Schritt, doch er zwang sich immer weiter.
    Als er in den Nachtshop trat, musterte ihn der Mann hinter der Theke mit unverhohlener Angst unter seinem Turban hervor.
    Â»Ich weiß, dass ich lächerlich aussehe«, beeilte sich Wick zu erklären. »Ist das zu glauben? Meine Frau ist schwanger. Und gerade als ich tief und fest eingeschlafen bin, kriegt sie Gelüste auf einen Schokoriegel. Also steige ich im Pyjama ins Auto, um ihr einen verdammten Schokoriegel zu besorgen – im Ernst, wir haben tütenweise Chips und Erdnüsse zu Hause, aber nein, es muss ein Schokoriegel sein. Jedenfalls geht mir genau fünfzig Meter vor der Ausfahrt vom Freeway das Benzin aus. Von da bin ich hergewandert, und es ist da draußen wirklich höllisch heiß, sogar zu dieser nachtschlafenen Zeit.« Der Schweiß klebte das Pyjamaoberteil an seine Brust. Er zog den Stoff von der Haut ab und fächelte sich Luft zu. »Könnten Sie mir kurz Ihr Telefonbuch leihen? Ich muss ein Taxi rufen.«
    Möglicherweise verstand der fremdländische Herr genau zwei Worte aus dem gesamten Monolog: »Telefonbuch« und »Taxi«. Er zog eine abgenutzte Ausgabe der Gelben Seiten unter der
Theke hervor und schob sie ihm zusammen mit einem schmutzigen, klebrigen Telefon hinüber.
    Nachdem Wick ein Taxi gerufen hatte, ließ er sich zum Warten auf einen kleinen Anglerfaltstuhl nieder und überbrückte die Zeit mit einem flüchtigen Studium des breiten Angebotes an Bodybuilding-Magazinen. Nur ein einziger Kunde kam während der ganzen Zeit in den Laden. Er kaufte eine Packung Zigaretten und verschwand wieder, ohne Wick eines Blickes zu würdigen.
    Als das Taxi auf den Parkplatz bog, sagte Wick: »Vielen Dank noch mal« und verabschiedete sich mit einem Winken. Er hätte nicht sagen können, wer über das Erscheinen des Taxis erleichterter war, er selbst oder der nervöse Verkäufer. Erst als er im Taxi saß, fiel ihm auf, dass er gar keinen Schokoriegel gekauft hatte.
    Zum Glück war das Haus der Wesleys stockdunkel. Oren wusste nicht, dass Wick einen Ersatzschlüssel in einer Magnetschachtel unter der Stoßstange des Pick-ups aufbewahrte. Er holte ihn heraus, obwohl das Hinknien und Wiederaufstehen so anstrengend war, dass er sich keuchend am Wagen abstützen musste. Mehrmals musste er ein paar Sekunden pausieren, um nicht in Ohnmacht zu fallen.
    Er schloss den Pick-up auf und kramte in den Taschen seiner zusammengepackten Kleidungsstücke nach Geld. Schließlich hatte er genug zusammengekratzt, um das Taxi zu bezahlen. Die langwierige Prozedur

Weitere Kostenlose Bücher