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Crush Gier

Crush Gier

Titel: Crush Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Gegend nahe der Innenstadt von Dallas aus möglicherweise die Welt beherrschen können.
    Lozada betrachtete das als bedauerliche Talentverschwendung. Weenies technische Brillanz sollte im Dienst eines Mannes stehen, der sie zu nutzen verstand, eines Mannes mit Elan, Stil und Cojones .
    Wäre Lozada in einer anderen Sparte tätig gewesen, hätte er
Weenies Genie nutzen können, um sich riesige Summen anzueignen, ohne dass man ihn je hätte schnappen können. Aber wo lag da die Herausforderung? Er liebte das persönliche Engagement, das sein Beruf erforderte. Er brauchte Weenie einzig und allein, um Daten über seine Klienten und seine Zielpersonen zu sammeln.
    Er teilte Weenie mit, was er diesmal brauchte. »Informationen.«
    Weenie schob die Brille auf dem speckigen Nasenrücken nach oben. »Das sagst du jedes Mal, Lozada. Und dann wird die Person, über die ich was herausgefunden habe, tot aufgefunden.«
    Lozada fixierte ihn mit einem eisigen Blick. »Was ist heute mit dir los?«
    Â»Nichts.« Weenie zupfte an einer schorfigen Stelle an seinem Ellbogen herum. »Wie kommst du darauf, dass was mit mir los sein könnte?«
    Â»Du kommst mir heute so unglücklich vor. Habe ich dir beim letzten Mal zu wenig gezahlt?«
    Â»Das nicht, aber…« Er zog den Schleim in seiner Nase hoch. »Mit dem Geld gibt es keine Probleme.«
    Â»Womit dann?«
    Â»Ich will keinen Ärger. Mit der Polizei, meine ich. Du warst in letzter Zeit ziemlich oft in den Nachrichten, ist dir das nicht aufgefallen?«
    Â»Und ist dir nicht aufgefallen, dass es immer gute Nachrichten waren?«
    Â»Schon, aber diesmal, ich weiß nicht, scheint dir die Polizei wirklich im Nacken zu sitzen. Dieser Threadgill hat’s auf dich abgesehen.«
    Â»Der macht mir keine Sorgen.«
    Weenie hingegen sah äußerst besorgt aus. »Mir kommt er vor wie auf einem persönlichen Kreuzzug. Und wenn sie uns, also, in Verbindung bringen? Dich und mich, meine ich.«
    Â»Wie sollten sie?«

    Â»Weiß ich doch nicht.«
    Lozada kannte dieses Winseln noch aus der Grundschule. Schon damals hatte es ihn geärgert, und inzwischen ärgerte es ihn noch mehr. Er hatte es eilig, und sie vergeudeten unnötig Zeit mit diesem Geschwafel.
    Â»Ich meine bloß«, fuhr Weenie fort, »ich will kein Mittäter sein. Neulich im Fernsehen haben sie einen Kerl in so einer Gerichtssendung wegen Beihilfe zum Mord verurteilt. Der ging fast so lange in den Bau wie der Typ, der den Mord begangen hat. Das will ich auf keinen Fall.«
    Â»Du hast Angst?«
    Â»Und wie ich Angst habe. Wie lange, glaubst du wohl, würde jemand wie ich im Knast überleben?«
    Lozada betrachtete ihn von Kopf bis Fuß. Er lächelte. »Ich verstehe dich. Also wirst du doppelt vorsichtig sein müssen, damit du nicht geschnappt wirst, richtig?«
    Weenie durchlief erneut das ganze Programm nervöser Übersprunghandlungen, beim Brillehochschieben angefangen über das Schorfkratzen bis zum Rotzhochziehen. Dabei vermied er jeden Augenkontakt. Das gefiel Lozada gar nicht.
    Â»Setz dich, Weenie. Ich hab’s eilig. Fangen wir endlich an.«
    Weenie schien kurz zu überlegen, ob er sich weigern sollte, doch dann ließ er sich widerwillig auf dem Drehstuhl vor den diversen Computern nieder, auf denen die verschiedensten Bildschirmschoner flackerten.
    Â»Rennie Newton«, erklärte ihm Lozada. »Doktor Rennie Newton.«
    Wieder stöhnte Weenie gequält auf. »Genau das habe ich befürchtet. Ich habe sie im Fernsehen gesehen, als sie nach der Operation an diesem Bullen interviewt wurde. Was willst du über sie wissen?«
    Â»Alles.«
    Weenie machte sich an die Arbeit. Die Nase nur wenige Zentimeter vom Bildschirm entfernt, starrte er mit zusammengekniffenen
Augen ins grelle Licht. Mit beeindruckender Geschwindigkeit huschten seine Finger über die Tastatur. Doch Lozada ließ sich nicht täuschen. Er merkte genau, dass Weenie Zeit zu schinden versuchte. Mindestens fünf Minuten lang surfte er ziellos herum. Nur manchmal murmelte er frustriert vor sich hin.
    Zuletzt setzte er sich auf und erklärte: »Lauter Sackgassen. Ehrlich, Lozada, es gibt so gut wie nichts über sie.«
    Lozada schob die Hand in die Hosentasche und zog eine Glasphiole mit perforiertem Metalldeckel heraus. Bedächtig schraubte er sie auf und kippte sie über Weenie aus.
    Der Skorpion landete

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