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Crush Gier

Crush Gier

Titel: Crush Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Du wolltest von deinem Ständer erlöst werden. Das sollte ihn zum Schrumpeln bringen. Zwei Jahre lang habe ich den armen Kerl gequält. Dann, etwa eine Woche vor diesem Unglückstag, hatte ich Streit mit meinem Vater. Ich weiß nicht einmal mehr, was ich angestellt hatte, jedenfalls hat er mir die Autoschlüssel abgenommen, sodass ich einen Monat lang ans Haus gefesselt blieb.
    Ich habe es ihm heimgezahlt, indem ich mit seinem Geschäftspartner geschlafen habe. Ganz recht, Wick. Ich habe Raymond von einem Motel aus angerufen und ihm gesagt, dass er mich haben könnte, wenn er mich wollte, aber dass er sofort vorbeikommen müsste. Ich würde auf ihn warten.«
    Sie wischte sich Tränen der Scham von ihren glühenden Wangen, doch jetzt gab es kein Halten mehr. Die Worte sprudelten fast von selbst heraus. »Raymond kam sofort angefahren, und ich ging mit ihm ins Bett. So wie ich mit jedem ins Bett gegangen war. Alles, was du über Rennie Newton gehört hast, stimmt. Wahrscheinlich hast du nur einen Bruchteil dessen gehört, was es alles zu erzählen gibt. Wenn uns eines Tages mal kein Killer mehr im Nacken sitzen sollte, können wir uns gemütlich bei einer Flasche Wein zusammensetzen, und ich weihe dich in alle meine sexuellen Eskapaden ein. Als würden wir uns Gruselgeschichten erzählen, nur besser.
    Doch diese eine Geschichte scheint dich ganz besonders zu interessieren. Und das zu Recht, denn es war das Erbärmlichste, was ich je getan habe. Daddy wollte mich bestrafen, aber ich hab’s ihm gezeigt, oder? Und wie ich es ihm gezeigt habe.«

28
    Dem Vernehmen nach war Wesley erleichtert gewesen zu hören, dass sie und Wick die Nacht ohne Probleme verbracht hatten und von Lozada nichts zu hören oder zu sehen gewesen war. Trotzdem hatte er, seit sie von der Ranch weggefahren waren, alle halbe Stunde angerufen, obwohl Wick ihm versichert hatte, augenblicklich Bescheid zu geben, sollten sie Lozada irgendwo auf der langen Strecke nach Galveston bemerken.
    Wick hatte darauf bestanden, seinen Pick-up zu nehmen, und er hatte darauf bestanden, selbst zu fahren. Schon als Beifahrer wäre es für ihn eine schwere und anstrengende Fahrt gewesen. Selbst zu fahren bedeutete noch mehr Stress und eine noch größere Anstrengung für ihn, dennoch hatte sie nicht widersprochen.
    Sie hatten überhaupt nicht mehr miteinander gesprochen.
    Seit ihrem letzten Gespräch lag eine solche Spannung zwischen ihnen in der Luft, dass ein einziges falsches Wort sie zerreißen lassen würde wie ein überdehntes Gummiband. Und Wick hatte sich seines wieder übers Handgelenk gestreift.
    Sie starrte gerade gedankenverloren aus dem Fenster auf die vorbeiziehende Landschaft, als zum x-ten Mal sein Handy läutete. »Mein Gott, Oren, lass es gut sein«, grummelte er genervt.
    Â»Richte dem Detective meine wärmsten Empfehlungen aus«, meinte sie ironisch.
    Â»Ja?«
    Rennie spürte sofort, wie Wick sich anspannte. Sie wandte sich vom Fenster ab und stellte fest, dass die freie Hand das Lenkrad fester umklammerte und seine Lippen zu einer dünnen, geraden Linie zusammengekniffen waren.
    Seine Stimme hingegen klang unpassend freundlich. »Na so was, der gute alte Ricky Roy. Wir haben uns ja länger nicht mehr gesehen. Denn als wir uns das letzte Mal getroffen haben, konnte ich dich leider nicht sehen, stimmt’s?«

    Rennie schauderte allein bei der Vorstellung, dass Lozada am Apparat war. Ihr war noch allzu gut in Erinnerung, welche Panik sie an jenem Abend in der Küche empfunden hatte. Wäre er brutal oder gemein zu ihr gewesen, hätte er ihr nicht halb so viel Angst eingejagt, doch seine Selbstgefälligkeit war schrecklicher als alles andere.
    Wick lenkte den Pick-up an den Straßenrand. »Tut mir Leid, dass ausgerechnet ich dir das erklären muss, Ricky Roy, aber jemanden hinterrücks niederzustechen ist wirklich was für feige Memmen.« Sobald der Wagen stand, schaltete er in den Leerlauf. »Aber inzwischen bin ich wieder so gut wie neu. Schade, dass man das von Sally Horton nicht behaupten kann. Sally Horton, du Arschloch. Du hast sie doch nicht vergessen? Das Mädchen, das du in derselben Nacht umgebracht hast, in der du auch mich umbringen wolltest.«
    Rennie konnte Lozadas seidiges Lachen aus dem Handy hören. Sie schnallte ihren Sicherheitsgurt ab, rutschte neben Wick und bedeutete ihm, das Telefon etwas vom Ohr

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