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Crush Gier

Crush Gier

Titel: Crush Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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hinkte zum Pick-up zurück, wobei er sich mehrmals ermahnte, sich ganz natürlich zu verhalten und nicht Ausschau nach den verdeckten Ermittlern zu halten, die sie beschatten sollten. Er wuchtete die beiden Taschen von der Pritsche des Pick-ups und verzog unter den stechenden Schmerzen in seinem Rücken das Gesicht.
    Zweimal hatte ihm Rennie angeboten, das Steuer zu übernehmen. Beim ersten Mal hatte er ihr Angebot abgelehnt und ihr höflich dafür gedankt. Beim zweiten Mal hatte er sie wütend angebellt. Das war nach Lozadas Anruf gewesen, nachdem das angespannte Schweigen in ein feindseliges Nebeneinander umgeschlagen war. Die letzten drei Stunden Fahrt waren ihm wie dreißig vorgekommen. Die Verspannungen hatten seinen sensibelsten Punkt erreicht und sich dort eingenistet. Bei jedem noch so kleinen Ziehen hatte er Lozada verflucht.
    Ohne Rücksicht auf die Privatsphäre seines Gastes zu nehmen, drückte er die Schlafzimmertür auf und trat ein. Er konnte die Wasserrohre im Bad klopfen hören. Eine nackte, seifige Rennie wäre das Schönste, was diese Dusche je zu sehen bekäme, doch er würde sich selbst einen Gefallen erweisen, wenn er sich jeden Gedanken an eine nackte, seifige Rennie oder an Rennie überhaupt verkniff.
    Er ließ die Taschen aufs Bett fallen, trat an seinen Schreibtisch und zog die unterste Schublade auf. Unter einem Haufen seiner
ältesten und bequemsten Shorts förderte er das Mikrofon mit Sender zutage, das man dort für ihn deponiert hatte. Wesley hatte ihm erzählt, wo sie es verstecken würden. Sie würden immer in Kontakt mit dem Beschattungsteam bleiben.
    Er steckte den Ohrhörer ein und sprach in das winzige Mikro: »Wir sind da.«
    Â»Zehn vier. Wir sehen Sie.«
    Â»Wer ist das?«
    Â»Peterson. Ich leite die Operation.«
    Â»Threadgill.«
    Â»Sehr erfreut.«
    Â»Wo haben Sie Position bezogen?«
    Â»Das möchte ich lieber nicht sagen«, antwortete Peterson. »Ich möchte Sie nicht in Versuchung führen, nach uns Ausschau zu halten und uns dadurch zu verraten.«
    Â»Hey, Wick, wie war die Reise?«
    Â»Lang. Wer ist das?«
    Â»Plum.«
    Â»Hi, Plum. Ich wusste nicht, dass Oren auch jemanden runtergeschickt hat.«
    Â»Es ist ein koordinierter Einsatz der Police Departments von Fort Worth und Galveston. Lozada stand bei einem Mord in Galveston unter Verdacht. An einem Großkotz im organisierten Verbrechen, der daran arbeitete, hier unten das Glücksspiel zu legalisieren. Manche meinen, eine kirchliche Gruppe hätte Lozada angeheuert.«
    Â»Ich würde eher auf einen konkurrierenden Glücksspielring tippen.«
    Â»Ich auch«, bestätigte Plum. »Eine kirchliche Gruppe könnte sich Lozada niemals leisten. Jedenfalls haben sie hier einen ungelösten Mordfall in den Büchern und wollten uns deshalb gern unterstützen.«
    Â»Schön, dass du hier bist, Plum. Gott sei Dank ist Thigpen nicht da.«

    Â»Leck mich am Arsch, Threadgill.«
    Â»O heiliger Jesus«, stöhnte Wick. »Sag, dass das nicht wahr ist.«
    Â»Und wenn du schon dabei bist, dann leck auch gleich den süßen Arsch von deiner Ärztin von mir.«
    Â»Das kann ich übernehmen«, meldete sich eine unbekannte Stimme.
    Â»Tiere«, knurrte eine eindeutig weibliche Stimme, offenbar die einer Polizistin.
    Thigpen sagte: »Hey, Threadgill, lass dein Mikro an. Wir wollen alles mithören.«
    Â»Okay, das reicht«, fuhr Peterson energisch dazwischen. »Ich will erst wieder was hören, wenn es etwas zu melden gibt.«
    Â»Ciao, Jungs und Mädels. Viel Spaß noch«, neckte Wick.
    Â»Du mich auch«, hörte er Thigpen flüstern.
    Er ließ den Ohrhörer eingesteckt, damit er alle Warnungen hörte, doch das Mikro schaltete er aus. Rennie trat, in ein Handtuch gewickelt, aus dem Bad. Als sie ihn sah, erstarrte sie mitten in der Bewegung. »Ich habe ganz vergessen, dass meine Reisetasche noch auf dem –« Er zeigte aufs Bett. »Oh. Danke.«
    Er hätte sie ihr geben können. Doch das tat er nicht. Er hätte sich entschuldigen und aus dem Zimmer gehen können. Doch das tat er auch nicht. Stattdessen schaute er zu, wie sie das Zimmer durchquerte, ihre Tasche nahm und ins Bad trug, was sie erstaunlich würdevoll tat, wenn man bedachte, dass sie von Kopf bis Fuß nass und nur in eines seiner fadenscheinigen Handtücher gewickelt

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