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Crush Gier

Crush Gier

Titel: Crush Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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zu ihnen hemmten ihn weder Gewissen noch Gesetz.

    Wäre zum Beispiel die Bedienung im Wagon Wheel Café in Dalton nicht so kooperativ gewesen, hätte er sie vielleicht nach Hause begleitet und dort alle Antworten aus ihr herausgepresst, bevor er sie umgebracht hätte.
    Allerdings hatte sich Crystal als sprudelnder Quell von Informationen erwiesen. Anfangs hatte sie es etwas eigenartig gefunden, dass innerhalb weniger Wochen gleich zwei Männer nach Rennie Newton fragten.
    Â»Komisch, dass Sie nach ihr fragen.«
    Lozada hatte in seinem Teller mit fettigen Enchiladas herumgestochert und ganz lässig geantwortet: »Wieso das denn?«
    Â»Vor gar nicht langer Zeit war noch so ein Knabe hier. Ich glaube, das war am Sonntag. Er kannte sie aus dem College. Ein echtes Sahneschnittchen.« Sie zwinkerte ihm zu. »Rennie hat da wirklich was verpasst, genau wie bei Ihnen, Mr. Groß und Gutaus sehend.«
    Â»Danke. Und wie sah der Knabe aus?«
    Daraufhin hatte sie vom blonden Haarschopf bis zu den abgewetzten Cowboystiefeln unverkennbar Wick Threadgill beschrieben. Als er Crystal eröffnete, dass hinter ihrem feuchten Traum ein Schnüffler steckte, war sie richtig sauer geworden. »Also das ist doch wohl die Höhe!«, rief sie aus. »Und ich hab dem Kerl seinen ganzen Müll abgekauft!«
    Er erzählte ihr, dass Wick Ermittlungen für einen halbseidenen, auf ärztliche Kunstfehler spezialisierten Anwalt anstelle. »Er ist ausschließlich damit beschäftigt, Schmutz über die angeklagten Ärzte auszugraben.« Crystal glaubte ihm diese Geschichte ebenso unbesehen wie alles, was Threadgill ihr vorher weisgemacht hatte. »Machen Sie sich keine Vorwürfe, Crystal. Er kann verdammt überzeugend sein.«
    Â»Und wie. Da müssen die großen blauen Augen schuld dran sein.« Ihr Blick wurde misstrauisch. »Sind Sie etwa auch so ’ne Art Ermittler?«
    Er ließ sein überzeugendstes Lächeln aufstrahlen. »Ich bin
freier Schriftsteller. Ich will einen Artikel über Dr. Newton schreiben. Über ihre freiwilligen Einsätze in Ländern der Dritten Welt.«
    Â»Also wenn Sie mich fragen, kann sie mit noch so viel freiwilliger Arbeit all die freiwilligen Einsätze nicht ausbügeln, die sie sich damals geleistet hat«, schnaubte sie abfällig. Dann bedachte sie ihn während der nächsten halben Stunde mit Anekdoten über die mannstolle junge Rennie Newton. »Sie können sich denken, dass wir nicht besonders überrascht waren, als sie den armen alten Raymond abgeknallt hat.«
    O ja, der gestrige Ausflug nach Dalton hatte sich als ergiebig und informativ erwiesen. Zur Krönung des Ganzen war er zum Abschied mit einem Stück Schokoladenmeringekuchen beschenkt worden, das schon zum Mitnehmen eingepackt war.
    Auch Weenie Sawyer hatte fristgerecht geliefert. Die Drohung mit dem Skorpion hatte ihm alle möglichen Informationen eingebracht, darunter neue und nützliche Erkenntnisse über Wick Threadgill, wie zum Beispiel seine letzte Kreditkartenabbuchung, die zufällig genau in der Stadt stattgefunden hatte, in der laut anderen Angaben aus dem Computer Rennie Newton geboren und aufgewachsen war.
    Außerdem hatte er erfahren, wie viel Grundsteuer sie für ihre Ranch im Nachbar-County zahlte, dass sie eine begnadete Reiterin war und als solche in ihrer Heimatstadt oft beim Rodeo aufgetreten war. Natürlich nur, wenn sie nicht gerade rumgefickt hatte.
    Jetzt drehte er, noch ganz erfüllt von seinem erfolgreichen Anruf bei dem Ex-Bullen, die Lautstärke des CD-Players in seinem Geländewagen auf, holte tief Luft und fragte sich, wann er wohl das erste Mal eine Brise Meeresluft riechen würde.
    Â 
    Wick schloss die Haustür auf, die mit einem rostigen Quietschen aufschwang. »Erwarte nicht zu viel.«
    Â»Es passt schon.«
    Â»Ich verdiene kein sechsstelliges Chirurgengehalt.«

    Â»Ich sagte, es passt.«
    Â»Die Küche ist da drüben. Schlafzimmer und Bad dort hinten. Fühl dich wie zu Hause.«
    Â»Ich würde gern duschen.«
    Â»Ich kann dir kein heißes Wasser versprechen. Saubere Handtücher findest du – falls welche da sind – in dem Schränkchen über der Kommode.«
    Ohne ein weiteres Wort trat sie durch die Tür zum Schlafzimmer und schloss sie hinter sich. »Nur keine Umstände, Hoheit, ich bringe das Gepäck gleich nach«, grummelte er.
    Er

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