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Crush Gier

Crush Gier

Titel: Crush Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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sich eine Frau unter den Nagel gerissen hatte, die rechtmäßig Lozada zustand.
    Â»Mr. Smith?«
    Â»Ja?«
    Â»Ich fragte gerade, ob Sie sich bereits Gedanken über die Finanzierung gemacht haben.«

    Fast hatte er vergessen, dass die Maklerin auch noch da war. Er wandte sich zu ihr um und spielte ernsthaft mit dem Gedanken, ihr das Genick zu brechen. Sie würde schnell und schmerzlos sterben, und er hätte etwas Dampf abgelassen. Doch er hatte sich noch nie von spontanen Eingebungen verleiten lassen. Dafür war er zu diszipliniert.
    Als wohlerzogener Mr. Smith antwortete er freundlich: »Die Finanzierung wäre kein Problem.«
    Â»Ausgezeichnet.« Dann ging sie zum nächsten Kapitel ihrer Verkaufslitanei über.
    Er würde den Termin bald beenden. Schließlich hatte er vom sicheren Auto aus alles gesehen, was er sehen musste. Die Dämmerung war der Dunkelheit, seiner liebsten Tageszeit, gewichen. Er freute sich schon jetzt auf die Nacht.
    Â 
    Â»Wie war dein Steak?«
    Â»Perfekt.«
    Â»Das freut mich.« Wick stützte die Unterarme auf die Tischkante und drehte das Weinglas zwischen den Handflächen. »Der Merlot war eine gute Wahl.«
    Â»O ja.«
    Â»Das Glas leider nicht.« In seiner Kollektion unterschiedlichster Gläser hatten sie kein einziges Weinglas gefunden, weshalb sie aus Saftgläsern getrunken hatten.
    Â»Das stört mich nicht.«
    Er ließ die rubinrote Flüssigkeit im Glas kreisen. »Soll ich dir mal was sagen?«
    Â»Was denn?«
    Â»Wenn das hier ein Blind Date wäre, dann wäre es der totale Reinfall.«
    Sie lächelte melancholisch. »Es ist nicht leicht, Small Talk zu betreiben, wenn man so auf dem Präsentierteller sitzt. Ich komme mir vor wie ein Goldfisch im Glas.«
    Sie hatten auf der Veranda gesessen, während die Steaks
schmorten und die Kartoffeln in der Kohle garten. Sie hatten Wein getrunken, wenig geredet und dem Brausen der Brandung gelauscht.
    Die Hollywoodschaukel hatte jedes Mal leise gequietscht, wenn Rennies nackter Fuß ihr einen kleinen Schubs versetzt hatte. In diesen Shorts schienen ihre Beine bis in den Himmel zu reichen. Auf ihren Schenkeln waren kleine Salzflecken übrig geblieben, wo Meerwassertropfen getrocknet waren. Wicks Blick war immer wieder darauf zu liegen gekommen.
    Ein junger Hund, zweifellos vom Geruch der brutzelnden Steaks angelockt, war angelaufen gekommen. Sie ging vor ihm in die Hocke, kraulte ihn hinter den Ohren und lachte laut und offen wie ein Kind, als er versuchte, ihr das Gesicht abzuschlecken. Sie spielte mit ihm, bis ihn sein Herrchen mit einem scharfen Pfiff ermahnte. Gehorsam eilte er davon, hielt aber noch einmal inne und schaute sehnsüchtig zu ihr zurück, als würde er sie nicht gern allein lassen. Gleich darauf war er in der Dunkelheit verschwunden.
    Etwa alle fünf Minuten meldeten sich die verdeckten Ermittler der Reihe nach bei Peterson. Er konnte sie im Ohrhörer belauschen. Falls Lozada irgendwo auf der Insel war, dann hatte er sich unsichtbar gemacht. Er war in keinem Motel, keinem Hotel und keiner Pension aufgetaucht. Was Wick kaum überraschte.
    Peterson ließ sich von ihm Zeichen geben. »Wenn bei Ihnen alles okay ist, kratzen Sie sich an der Nase.« Stecken Sie die rechte Hand in die Tasche. Räkeln Sie sich. Und so weiter. Doch irgendwann war er so weit, dass er die Stimmen in seinem Ohr ausblenden konnte. Wenn der Notfall eintrat, würde er entsprechend reagieren, aber einstweilen kümmerte er sich vor allem um die gespickten Filets und vertrieb sich ansonsten die Zeit damit, Rennie anzuschauen.
    Als die Steaks durch waren, trugen sie das Essen ins Haus. Einmal während des Essens hatte ihr nackter Fuß unter dem Tisch seine Wade berührt. Sie hatte sich nicht für die zufällige
Berührung entschuldigt, was irgendwie schon ein Fortschritt war. Aber sie hatte auch nicht gelächelt. Sie hatte einfach so getan, als wäre nichts geschehen.
    In einer Schublade hatte sie eine vergilbte Kerze gefunden, die sie auf einen Unterteller gestellt und mitten auf dem Tisch platziert hatte, um eine romantische Atmosphäre zu schaffen und die hässliche Küche in ein angenehmeres Licht zu tauchen. Doch das Einzige, was im Kerzenschein noch romantischer und weicher aussah, war Rennie.
    Wenn sie ihr Haar wie jetzt offen trug, fuhr sie immer wieder mit den Fingern hindurch. Sie merkte nicht einmal, dass sie

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