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Crush Gier

Crush Gier

Titel: Crush Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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schon einmal gewarnt, Oren. Und jetzt sage ich es dir zum letzten Mal: Wenn du mich weiterhin als Freund bezeichnen willst, wenn du je meinen Bruder als Freund bezeichnet hast, dann sprich nie wieder so über Rennie. Nie wieder.«
    Oren gab nicht klein bei. »Komisch, dass du Joe erwähnst. Denn der würde dir genau das Gleiche sagen, wenn er hier wäre. Er würde dir als Erster klar machen, dass du zu weit gegangen bist. Du kannst nicht gleichzeitig Bulle und der Geliebte einer Verdächtigen sein.«
    Â»Sie ist keine Verdächtige«, wiederholte Wick laut. »Sondern ein Opfer.«
    Â»Bist du sicher? Anscheinend hast du vergessen, dass sie schon mal einen Mann erschossen hat.«
    Â»Hat sie nicht.«
    Â»Wie bitte?«, rief Oren aus.
    Â»Sie hat Raymond Collier nicht erschossen. Das war ihr Vater. Sie hat die Schuld auf sich genommen.«
    Â»Wieso das denn?«
    Â»Weil es T. Dan so wollte.«
    Oren lachte bellend auf. »Und das kaufst du ihr ab?« Er lachte noch mal. »Sie tischt dir eine Tränendrüsenstory auf, die kein Mensch bezeugen kann, und du kaufst sie ihr ab?«
    Â»Ganz recht.«
    Â»O Mann. Und hat sie in dein Ohr geblasen, als sie das erzählt hat? Oder hat sie woanders geblasen?«

    Wick stürzte sich auf Oren, und beide gingen rückwärts zu Boden. Weenie kreischte auf. Wick konnte ein paar Schläge landen, doch er war noch lange nicht wieder bei Kräften, und Oren war schon immer schwerer und kräftiger gewesen als er. Er wehrte sich verbissen und ohne auf Wicks Verletzung Rücksicht zu nehmen.
    Als er Wick halbwegs unter Kontrolle hatte, ging er auf die Knie und zog den Dienstrevolver aus dem Schulterholster. Dann zielte er damit auf Wick. In dessen Augen brannten Tränen vor Schmerzen, doch er konnte die Mündung von Orens Waffe dennoch gut erkennen.
    Mehrere Beamte in Zivil stürzten aufgeschreckt durch den Lärm in den Raum. »Raus!«, befahl Oren. »Ich habe alles unter Kontrolle.«
    Â»Was war denn los?«
    Â»Nur ein kleines Missverständnis. Und niemand außerhalb dieser Abteilung erfährt davon, kapiert?« Als niemand antwortete, brüllte er: »Kapiert?«
    Betretenes Gemurmel antwortete ihm.
    Oren schwenkte die Waffe hoch. »Steh auf, Wick.«
    Â»Ich kann das einfach nicht glauben. Du hast mit deiner verfluchten Pistole auf mich gezielt?«
    Â»Komm schon. Steh auf. Wahrscheinlich ist es am besten, wenn du einstweilen in den Bunker wanderst. Um dich abzukühlen.« Oren sah zur Tür hin. »Thigpen, hast du deine Handschellen da?«
    Â»So weit kommt’s noch«, knurrte Wick, sprang auf und rammte den Schädel in Orens Bauch. Im selben Moment hörte er aufgeregte Schritte in seinem Rücken und begriff, dass die Kollegen Oren zu Hilfe kamen. Doch dank seiner Wucht gelang es ihm, Oren mit dem Rücken gegen die Wand zu pressen. Er stemmte einen Unterarm quer über Orens Hals, während er mit der anderen Hand versuchte, ihm die Pistole zu entwinden.
    Â»Nimm zurück, was du über Rennie gesagt hast.«
    Oren wehrte sich genauso verbissen wie er.

    Die anderen Polizisten versuchten, Wick wegzuzerren, doch in seinen Adern brodelte reines Adrenalin. »Nimm das zurück!« Sein Gebrüll hallte von den Wänden des kleinen Zimmers wider.
    Trotzdem war es längst nicht so laut wie der Schuss. Der übertönte alles.

33
    Weenie hatte sich wieder nass gemacht. Es war die ultimative Demütigung. Der Albtraum aus der zweiten Klasse war wiedergekehrt, und er hatte seinem lächerlichen Spitznamen alle Ehre gemacht. Nur eines war anders als damals – heute hatte niemand den dunklen Fleck auf seiner Hose bemerkt. Denn alle waren viel zu sehr damit beschäftigt gewesen, den Tumult zu bändigen.
    Gleich nach dem Schuss war das Chaos ausgebrochen, in dem Weenie ungesehen entwischt war. Klein und unauffällig zu sein hatte auch Vorteile. In dem Drunter und Drüber nach dem Schuss hatte niemand einen Gedanken an ihn verschwendet.
    Als er die Gelegenheit gekommen sah, aus dem Vernehmungszimmer zu huschen, ergriff er sie sofort. Statt mit dem Lift war er über die Feuertreppe ins Erdgeschoss gelangt. Und erst als er das Gebäude verlassen hatte, war ihm aufgefallen, dass er sich in die Hose gemacht hatte.
    Wie war er nur auf die Schnapsidee gekommen, nach Fort Worth zu fahren? Dallas war schon als turbulent verrufen, doch in Fort Worth ging es

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