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Crush Gier

Crush Gier

Titel: Crush Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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nicht länger terrorisieren lassen. Offensichtlich war er krankhaft auf sie fixiert und tatsächlich so eingebildet zu glauben, dass sie seine Zuneigung erwiderte. Er war nicht nur mörderisch, er war auch wahnsinnig.

    Sie hatte während des Medizinstudiums genug Seminare in Psychologie belegt, um zu wissen, dass er ein extrem gefährlicher Krimineller war. Er hielt sich für unbesiegbar und würde sich deshalb alles zutrauen.
    Sosehr es ihr auch – seit jeher – widerstrebte, sich an die Polizei zu wenden, so ging das nicht weiter. Sie musste Anzeige erstatten.
    Sie griff nach ihrem Telefon, doch noch ehe sie die Notrufnummer wählen konnte, läutete es von selbst. Sie erstarrte. Dann fiel ihr ein, dass sie erst die im Display angezeigte Anrufernummer kontrollieren sollte, was sie vorhin versäumt hatte. Die Nummer war ihr vertraut. Sie atmete einmal tief durch und antwortete beim dritten Läuten.
    Â»Hallo, Dr. Newton, hier ist Dr. Dearborn aus der Notaufnahme. Wir haben hier einen Schwerverletzten nach einem Verkehrsunfall. Männlich. Anfang dreißig. Im Moment machen wir eine Computertomografie, um das Ausmaß seiner Kopfverletzungen zu diagnostizieren, aber er hat außerdem innere Blutungen im Abdominalbereich.«
    Â»Ich bin schon unterwegs.« Gerade als sie das Telefon ausschalten wollte, fiel ihr noch etwas ein. »Dr. Dearborn?«
    Â»Ja?«
    Â»Meine Codenummer, bitte.«
    Â»Wie?«
    Diese Sicherheitsmaßnahme war eingeführt worden, weil Lee Howell an jenem Abend zu einem Notfall gerufen worden war. »Meine Code –«
    Â»Ach so. Äh, siebzehn.«
    Â»In zehn Minuten bin ich da.«
    Â 
    Kaum hatte Wicks nackter, nasser Fuß den Boden berührt, da klopfte auch schon jemand an die Tür seines Motelzimmers. »Scheiße.« Er trat aus der Dusche, griff nach einem Handtuch und schlang es sich um die Hüften. Er hoffte, dass er es bis zur
Tür schaffte und die Kette einhängen konnte, ehe das Zimmermädchen mit ihrem Generalschlüssel geöffnet hatte.
    Als würde sie genau wissen, dass er jede Nacht durcharbeitete, kam sie jeden Morgen nur wenige Minuten nach seiner Heimkehr, um das Zimmer sauber zu machen, während er nur noch unter die Dusche und dann ins Bett wollte. Allmählich hatte er den Verdacht, dass sie ihn heimlich abpasste. Irgendwann würde er sich splitternackt von ihr erwischen lassen. Vielleicht würde das etwas an ihrem miserablen Timing ändern.
    Â»Jetzt nicht«, brüllte er, während er zur Zimmertür stürzte.
    Â»Es ist aber dringend.«
    Wick öffnete die Tür. Auf der anderen Seite stand Oren, eine weiße Papiertüte in der Hand und einen braunen Umschlag unter dem Arm. Sein Gesicht erinnerte an das einer Bulldogge mit Blähungen.
    Â»O je. Machen dir wieder deine Hämorrhoiden zu schaffen?«
    Oren drückte ihm die Tüte in die Hand und schob sich an ihm vorbei. »Donuts?«
    Â»Krispy Kreme?«
    Â»Auch noch Ansprüche stellen.« Jemand klopfte; Oren drehte sich um. Vor der Tür stand, pünktlich wie die Uhr, das Zimmermädchen mit seinem Karren. »Verschwinden Sie!«, bellte er und knallte ihr die Tür vor der Nase zu.
    Â»Hey, ich wohne hier«, beschwerte sich Wick.
    Â»Du hast selbst gesagt, sie ist eine Strafe.«
    Â»Aber jetzt kommt sie vielleicht erst morgen Früh wieder.«
    Â»Bist du seit neuestem Meister Proper?«
    Â»Scheiße, hast du vielleicht eine Laune. Setz dich.« Er deutete auf den einzigen Sessel im Zimmer. »Ich habe mich schon dafür entschuldigt, dass ich dich gestern aus dem Schlaf gerissen habe. Du hast gesagt, ich soll anrufen, wenn was passiert, also hab ich angerufen, als was passiert ist. Woher sollte ich wissen, dass Rennie Newton zu einem Notfall ins Krankenhaus gefahren ist, als mitten in der Nacht ihr Auto aus der Garage rollte?
    Ist mein Anruf vielleicht ungelegen gekommen? Wolltest du gerade mit Grace den Matratzentango tanzen? Hatte sie frische Batterien für den Vibrator gekauft? Was? Oder bist du heute Morgen so mies drauf, weil Grace nicht in Stimmung war?«
    Â»Halt die Klappe, Wick. Halt einfach die Klappe.« Mit finsterem Blick griff Oren nach der Tüte, tauchte mit der Hand hinein und zog einen Donut heraus.
    Ãœber die nachtschwarze Laune seines Freundes lachend, ließ Wick das Handtuch fallen und stieg in seine Boxershorts. Er schnappte sich

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