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Crush Gier

Crush Gier

Titel: Crush Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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zu finden warst.«
    Â»Ich war gerade beim Anzugkaufen.«
    Â»Und das Handy hattest du praktischerweise ausgeschaltet.«
    Â»An der Kirche hing ein Schild, dass vor dem Betreten des Gotteshauses alle Handys und Piepser ausgeschaltet werden sollten.«
    Â»Und auf Vibrieren kannst du es nicht stellen?«
    Â»Schon, aber… Es…« Ausnahmsweise wollte ihm partout keine schlüssige Ausrede einfallen. Also versuchte er es mit einem Themenwechsel. »Ich weiß nicht, wieso du dich so aufregst, Oren. Ich war ganz anständig. Ich hatte nicht einen einzigen Drink auf dem Empfang. Ich habe dem glücklichen Paar sogar einen Satz Steakmesser geschenkt. Niemand wäre auf die Idee gekommen, dass ich nicht eingeladen sein könnte.« Er vertilgte seinen Donut, streckte sich dann auf seinem Bett aus und
knüllte das Kissen unter seinem Kopf zusammen. »Es ist überhaupt nichts passiert.«
    Oren sah ihn mehrere Sekunden schweigend an. »Ich weiß wirklich nicht, ob ich diese Unterhaltung noch fortsetzen oder ob ich lieber einfach aufstehen und gehen und auf dich scheißen soll oder ob ich zu dir ans Bett kommen und dir die Scheiße aus dem Hirn prügeln soll.«
    Â»So sauer bist du? Nur weil ich zwanzig Minuten, im allerbesten Fall eine halbe Stunde mit Rennie Newton verbracht habe?«
    Â»Nein, Wick. Ich bin sauer, weil ich schon einmal erlebt habe, wie du Scheiße gebaut hast. Und zwar absolut. Und jetzt habe ich Angst, dass du wieder Scheiße bauen könntest. Noch schlimmer als damals.«
    Wick sah rot. »Pass auf, dass du dir die Tür nicht gegen den Arsch knallst, wenn du rausgehst.«
    Â»O nein, ich werde nicht gehen. Ich glaube, ich muss dich daran erinnern, was dich dieser Fehler damals gekostet hat. Glaubst du vielleicht, ich wüsste nicht, weshalb du das Gummiband an deinem Handgelenk trägst?«
    Â»Gewohnheit.«
    Â»Aber sicher.« Wick hatte den Eindruck, dass er möglicherweise doch noch Prügel beziehen würde. »Allen, die dich mögen  – weiß der Himmel, warum – ist fast das Herz gebrochen, als sie mit ansehen mussten, wie du danach zusammengebrochen bist.
    Du hast es allein deiner Ausdauer zu verdanken, dass du es noch zwei volle Jahre im Dienst ausgehalten hast, ehe du alles hingeschmissen hast. Erst hinterher ist mir klar geworden, wie gefährlich es für dich und uns gewesen ist, dich weiter dabeizuhaben. Hast du wirklich die ganze Scheiße vergessen, Wick?«
    Â»Wie hätte ich sie vergessen können, wo du mich doch ständig daran erinnern musst.«
    Â»Ich erinnere dich ständig daran, weil ich nicht möchte, dass du den gleichen Fehler noch mal machst.«

    Â»Das werde ich nicht!«
    Â»Einen Scheiß wirst du nicht!«
    Wicks Oberkörper schnellte hoch. »Ach ja? Nur weil ich auf einer Hochzeitsfeier mit einer Verdächtigen ein Glas Wasser getrunken und ein paar Takte geplaudert habe? Hör doch auf, Oren.«
    Wicks Zorn richtete sich weniger gegen seinen Freund als gegen die schmerzhafte Wahrheit in seinen Worten. Wenn Wick vor drei Jahren streng nach Vorschrift gehandelt hätte, dann hätten sie Lozada für den Mord an Joe am Haken gehabt. Jetzt verstieß er schon wieder gegen die Anweisungen – ganz offensichtlich, indem er seinen Observationsposten verlassen und Rennie Newton auf der Hochzeitsfeier angesprochen hatte, und weniger offensichtlich, indem er Oren den Anruf verschwiegen hatte, den sie gestern Abend bekommen hatte. Den ersten Anruf, den, der sie so aufgebracht hatte.
    Wenigstens hatte sie aufgebracht gewirkt, als sie mit dem Telefon in der Hand ans Fenster geeilt und beim Reden nach draußen gespäht hatte. Der Anruf, welchen Grund er auch gehabt haben mochte, hatte sie eindeutig nervös gemacht. Hatte sie Angst, Frust oder eher Zorn empfunden, als sie das Telefon aufs Bett geworfen, die Hände vors Gesicht geschlagen und sich aufgeführt hatte wie eine Frau am Rande des Nervenzusammenbruchs? Nach dem Anruf war nichts mehr von der klugen, coolen und kaltblütigen Lady zu erkennen gewesen, die ihn wenige Stunden zuvor so kühl abserviert hatte.
    Wer zum Teufel hatte da angerufen? Freund? Feind? Geliebter? Der Typ, der »Ich bin so in dich verschossen« auf das kleine weiße Kärtchen geschrieben hatte? Wer auch immer, er hatte sie zutiefst erschüttert. Oren musste unbedingt von diesem Anruf

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