Crush Gier
Maloche verstand. Aber das wollte er hier nicht weiter ausführen.
Darum sagte er: »Gemeinsam Pferde zu striegeln ist für mich kein Date.«
»Ihr wart Eis essen.«
»In einem Café, wo sie Uralt-Schlager spielen und rot-weià gestreifte Hemden tragen. Nichts von wegen Wein bei Kerzenschein. Und auch nicht gerade meine Vorstellung von einem Date.«
»Ein Date ist erst ein Date, wennâs danach zur Sache geht.«
»Thigpen!« Oren wirbelte herum. »Halt jetzt den Mund, okay?«
Wick war schon aufgesprungen und hatte die Fäuste geballt. »Wenigstens gehtâs bei mir danach zur Sache, Pigpen. Wie deine Frau unter dem ganzen Geschwabbel deinen Schwanz finden soll, ist mir schleierhaft. Und ich bezweifle schwer, dass sie ihn überhaupt finden möchte.«
»Herr im Himmel, könnt ihr beide damit aufhören?«, bellte Oren. »Wir haben zu arbeiten.«
»Ich nicht. Ich bin drauÃen.«
»Warte, Wick!«
»Ich bin schon ewig auf den Beinen, Oren. Ich bin müde.«
»Ich weiÃ, dass du müde bist. Wir sind alle müde. Das ist kein Grund, gleich sauer zu werden.«
»Ich bin schon längst nicht mehr sauer. Ich habe nicht mehr geschlafen, seit ⦠ScheiÃe, ich weià nicht mal mehr, wann ich das letzte Mal geschlafen habe. Ich werde mich jetzt in mein gemütliches Motelzimmer verziehen und bis morgen Nachmittag durchpennen. Bis dann.«
»Er war der Geschäftspartner ihres Vaters.«
Der Satz lieà Wick erstarren. Und nahm ihm alle Kraft. Er plumpste wie eine Lumpenpuppe auf seinen Metallklappstuhl zurück, lieà den Kopf in den Nacken kippen und schloss die Augen. Auch wenn er das unbedingte Gefühl hatte, die Antwort bereits zu kennen, fragte er: »Wer war der Geschäftspartner ihres Vaters?«
»Der Typ, den unsere feine Ãrztin ausgeknipst hat.«
Auch diesmal ignorierte Wick Thigpen. Stattdessen schlug er wortlos die Augen auf und sah Oren an, der ernst nickte. »Ich habe heute Nachmittag ein wenig in der Stadtbibliothek geschmökert. Ich musste ein paar Jahre zurückgehen, bis ich auf die Geschichte stieÃ, aber sie hatten sogar im Star-Telegram darüber berichtet.«
»So wie über alle heiÃen Geschichten«, ergänzte Thigpen. »Und die ist echt heiÃ.«
Oren bremste ihn mit einem weiteren warnenden Blick und wandte sich dann wieder an Wick. »Der Mann hieà Raymond Collier. Er wurde in T. Dan Newtons Arbeitszimmer erschossen. Direkt am Tatort fand man die sechzehnjährige Rennie.«
Sechzehn? Jesus. »Und?«
»Und was?«
»Was für Details wurden angegeben?«
»Nur wenige und wenig erhellende«, gestand Oren. »Wenigstens im Star-Telegram . Ich kann erst morgen anfangen, genauer
nachzuforschen. Im Police Department von Dalton wollte ich erst anrufen, wenn ich mit irgendeinem hohen Tier reden kann. SchlieÃlich möchte ich nicht, dass die Sache im ganzen Revier rumgeht. Wenn sich rumspricht, dass wir sie beschatten, könnte der Schuss nach hinten losgehen.« Er musterte Wick. »Ich nehme nicht an, dass sie sich dir anvertraut und dir die ganze Geschichte erzählt hat?«
Wick wartete ein paar Sekunden ab, um festzustellen, ob Oren das ernst gemeint hatte, und brach dann in lautes Lachen aus. »Na klar. Ich glaube, wir kamen darauf zu sprechen, als sie sich nicht zwischen Karamell- und Erdbeersirup entscheiden konnte.« Oren runzelte missbilligend die Stirn. Wick ergänzte müde: »Nein, sie hat mir nichts aus ihrer Jugend erzählt.«
»Hat sie über Lozada gesprochen?«
»Nein, Thigpen, über Lozada hat sie auch nicht gesprochen.«
»Ihre Verhandlung? Die Jury?«
»Nein und nein.«
»Du warst stundenlang mit ihr zusammen. Worüber habt ihr euch die ganze Zeit unterhalten?«
»Ãber die Entwicklung vom Affen zum Menschen und darüber, dass sie immer noch nicht abgeschlossen ist. Dabei sind wir übrigens auch auf dich gekommen.«
»Wick«, tadelte Oren.
Wick fuhr aus der Haut. »Er ist ein Vollidiot. Warum sollte sie über Lozada sprechen?«
»Warum erzählst du nicht einfach, worüber ihr geredet habt?«
»Ãber ihre Pferde. Ihr Haus. Wie gut es ihr da drauÃen gefällt. Meinen stinklangweiligen Job als Software-Entwickler. Nichts weiter. Blabla. Irgendwelches Zeug. Sachen, über die man so redet, wenn man jemanden kennen lernen
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