Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Crush Gier

Crush Gier

Titel: Crush Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
Vom Netzwerk:
den Nachrichten haben sie berichtet, dass der jungen Frau nicht mehr zu helfen war«, bemerkte die Anästhesistin.
    Der gesprächige assistierende Chirurg nahm den Faden auf. »Ich habe von den Sanitätern, die den Einsatz übernommen hatten, erfahren, dass sie im Bett des Polizisten gefunden wurde. Offenbar hat der Unbekannte erst sie getötet und dann Threadgill angegriffen.«
    Â»Ein eifersüchtiger Freund?«
    Â»Oder Ehemann.«

    Â»Möglich. Wie es aussieht, stand Threadgill gerade unter der Dusche.«
    Â»Also ich für meinen Teil«, gab der Assistenzarzt zum Besten, »brauche danach immer erst eine Zigarette. Danach kommt die Dusche. Wie steht’s mit dir, Betts? Rauchst du nach dem Sex?«
    Â»Keine Ahnung«, gab die zweite Schwester zurück. »Ich hab noch nie nachgeschaut.«
    Alle lachten.
    Die Operationsschwester zog die Brauen über der Maske hoch. »Wenn der Bulle nur halb so gut aussieht wie das Bild in der Zeitung, würde ich meinen, das Mädchen ist mit einem Lächeln auf den Lippen gestorben.«
    Â»Könnten wir uns bitte wieder auf die Arbeit konzentrieren?«, fuhr Rennie sie an. »Wie ist der Blutdruck?«
    Die Anästhesistin antwortete gedämpft und knapp. Durch ihre unwirsche Reaktion hatte Rennie alle weiteren Späße unterbunden. Sie senkte den Kopf und vertiefte sich wieder in die Operation. Doch als ihr Pager piepste, bat sie die zweite Schwester, ihn zu überprüfen.
    Â»Die Intensivstation, Dr. Newton.«
    Â»Würden Sie bitte für mich anrufen?«
    Sie lauschte der telefonierenden Schwester. »Gut, ich richte es ihr aus.« Sie legte auf.
    Â»Mr. Threadgill wacht gerade auf.«
    Â»Danke.«
    Obwohl sie zu spüren glaubte, wie allenthalben die Brauen hochgezogen wurden, wagte niemand einen Kommentar abzugeben. Auch weiterhin beschränkten sich alle Gespräche auf die aktuelle Operation. Schließlich richtete sich Rennie auf und forderte den assistierenden Chirurgen mit einem Nicken auf, die letzte innere Naht zu schließen. Anschließend prüfte sie den operierten Bereich mit dem Finger, um sicherzugehen, dass alle Nähte hielten. »Sieht gut aus.«

    Â»Perfekt«, bekräftigte der assistierende Chirurg. »Gute Arbeit, Dr. Newton.«
    Â»Danke. Würden Sie die Wunde für mich vernähen?«
    Â»Ihr Wunsch ist mir Befehl.«
    Â»Vielen Dank. Sie haben alle gute Arbeit geleistet.«
    Damit schälte sie sich die sterilen Handschuhe von den Fingern und schob sich durch die Tür, wohl wissend, dass sie im Zentrum wilder Spekulationen stehen würde, sobald die Tür hinter ihr ins Schloss fiel. Sollen sie nur rätseln, dachte sie insgeheim.
    Sie klärte die bange wartende Familie der Patientin über den Verlauf der Operation auf, eilte dann zur Umkleide, wo sie ein zweites Mal duschte, und trat genau in dem Augenblick in die Intensivstation, in dem die Schwester Wick dazu drängte, den Schlauch des Beatmungsgerätes auszuhusten.
    Er hatte wie alle Patienten kurzfristig das Gefühl zu ersticken, doch dann war der Schlauch draußen. »War doch gar nicht so schlimm, oder, Mr. Threadgill? Sie waren sehr tapfer.«
    Er bewegte die Lippen, doch die Schwester konnte ihn nicht verstehen, weshalb sie sich über ihn beugte. Als sie sich wieder aufrichtete, lachte sie. »Was hat er denn gesagt?«, wollte Rennie wissen.
    Â»Er hat gesagt: ›Leck mich.‹«
    Â»Das brauchen Sie sich nicht gefallen zu lassen.«
    Â»Machen Sie sich deshalb keinen Kopf, Frau Doktor. Ich habe einen Mann und vier Söhne.«
    Rennie nahm ihren Platz an Wicks Bett ein. »Wick, wissen Sie, wo Sie sind?«
    Er murmelte etwas Unverständliches. Sie setzte das Stethoskop auf seine Brust und lauschte. »Sie erholen sich gut.«
    Â»Durst.«
    Â»Wie wär’s mit etwas gestoßenem Eis?« Sie sah zu der Schwester auf, die nach einem kurzen Nicken davoneilte. »Zum Anfang beschränken wir uns auf Eis, Wick. Ich möchte nicht, dass Sie zu viel trinken und sich übergeben.«

    Wieder gab er einen undefinierbaren Laut von sich, während er gleichzeitig versuchte, das zugeschwollene rechte Auge zu öffnen. »Haben Sie starke Schmerzen, Wick? Ich kann die Dosierung Ihres Schmerzmittels heraufsetzen.« Er brummelte etwas, das sie nicht zu deuten verstand. »Ich nehme das als Ja.«
    Die Schwester kehrte mit einem Becher Eis und

Weitere Kostenlose Bücher