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Crush Gier

Crush Gier

Titel: Crush Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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brauchte ja nicht jeder zu wissen.
    Â»Der Orthopäde hat sein Gesicht geröntgt«, führte die Ärztin aus. »Der Wangenknochen ist nicht gebrochen, aber er ist … Sie werden es selbst sehen.«

    Sie winkte sie in eine Kabine. Grace, die tapferer war als er, trat direkt ans Bett, warf einen einzigen Blick auf Wick und brach in Tränen aus. Oren blieb ein wenig abseits stehen, doch er konnte auch so genug erkennen. Seine erste Reaktion war ein leiser, inbrünstiger Fluch.
    Wick lag auf der linken Seite, von einer dicken Deckenrolle gehalten. Die rechte, sichtbare Seite seines Gesichts war so verschwollen und fleckig, dass er kaum wiederzuerkennen war. Er hatte beide Augen geschlossen, doch das rechte hätte er ohnehin nicht öffnen können – es war vollständig zugeschwollen. An seinen Lippen hatte man mit Pflaster einen Beatmungsschlauch befestigt. Verglichen mit allen anderen Verletzungen wirkte die Platzwunde am Kinn harmlos, trotzdem verzog Oren vor allem deswegen das Gesicht.
    Â»Wir verabreichen ihm intravenös ein Antibiotikum, um einer Infektion vorzubeugen, obwohl es keine Anzeichen dafür gibt, was aber seine Verfassung entschieden beeinträchtigen würde.« Dr. Newtons Stimme klang wieder mechanisch und vollkommen distanziert. »Er hat einen Katheter bekommen. Anfänglich war sein Urin blutig, aber das hat sich gelegt.«
    Â»Das ist ein gutes Zeichen, nicht wahr?«, fragte Grace.
    Â»Ganz eindeutig. Sein Herz ist kräftig, der Puls gleichmäßig. Der Blutdruck wird ständig überprüft. Sobald er wieder bei Bewusstsein ist, werden wir ihn vom Beatmungsgerät abhängen. Natürlich bekommt er auch weiterhin Schmerzmittel. Er verdankt es vor allem seiner guten körperlichen Verfassung, dass er überlebt hat, und die wird ihm auch bei der Erholung helfen. Einige Tage wird er noch auf der Intensivstation bleiben müssen, und wir werden ihn genau im Auge behalten, aber die Prognose ist definitiv positiv.«
    Die drei blieben ein paar Minuten schweigend am Bett stehen, dann winkte Dr. Newton die beiden Besucher hinaus. »Sollen wir irgendwen benachrichtigen? Hat er Familie? Wir wussten nicht, ob wir jemanden anrufen sollen.«

    Â»Wick ist nicht verheiratet«, antwortete Grace, ehe Oren zu Wort kam. »Er hat keine Angehörigen.«
    Dr. Newtons Hände verschwanden wieder in den Kitteltaschen und tauchten so tief ein, als würde sie versuchen, die Fäuste durch den unteren Saum zu stoßen. »Ich verstehe.«
    Â»Können wir irgendwas für ihn tun?«
    Sie lächelte Grace leer an. »Im Moment nicht. Nach seiner Entlassung wird er jemanden brauchen, bei dem er sich mindestens eine Woche lang erholen kann. Anfangs wird er viel Bettruhe brauchen. Bis dahin werden wir uns um ihn kümmern. Morgen Abend kann er wieder Besuch bekommen, aber wirklich nur kurz.«
    Oren räusperte sich. »Leider, Dr. Newton, kann ich nicht gestatten, dass er Besuch bekommt. Er wurde Opfer eines Verbrechens. Und ist außerdem ein wichtiger Zeuge.«
    Â»Wobei?«
    Â»Bei einem Mord.«

16
    Â»Eine junge Frau war mit im Zimmer, als Wick attackiert wurde«, fuhr Wesley fort. »Sie war tot.«
    Rennie gab sich alle Mühe, keine Reaktion zu zeigen. Das war nicht einfach. Weil sie ihrer Stimme nicht traute, nickte sie nur.
    Â»Im Moment untersucht die Spurensicherung den Tatort. Das Zimmermädchen im Motel, das bis heute früh die reinste Pest war, hat ihm das Leben gerettet. Die Kleine kam mit ihrem Generalschlüssel in Wicks Zimmer. Wenn sie nicht mitten in der Nacht aufgetaucht wäre, wäre er mit Sicherheit gestorben.«
    Â»Hat sie den Angreifer gesehen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Im Bad stand das Fenster offen. Wir vermuten, dass er aus dem Fenster geklettert ist, als er sie kommen hörte. Sie hat erst angeklopft. Damit hat sie ihn verscheucht.«

    Â»Sie kann also keine Personenbeschreibung geben.«
    Â»Leider nein. Und in einem Motelzimmer lassen sich kaum Spuren sammeln, weil dort Hunderte ein und aus gehen.«
    Â»Wie steht es mit Fußabdrücken draußen vor dem Fenster?«
    Â»Unter dem Fenster liegt eine asphaltierte Durchfahrt. Bislang haben wir noch keine Indizien finden können. Wir hoffen aber, dass unsere Techniker noch irgendwas Brauchbares zu Tage fördern.«
    Â»Und wie ist es hiermit?« Sie deutete auf die Tüte mit dem

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