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Crush Gier

Crush Gier

Titel: Crush Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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keinen Bestand haben.
    Nicht einmal die Spuren, die wir an dem zweiten Opfer, dem ermordeten Mädchen, finden, werden uns weiterhelfen. Dutzende von Zeugen haben beobachtet, wie sie mit mehreren Männern in der Bar, darunter auch Wick, physischen Kontakt hatte. Wir haben ihre Fingernägel gesäubert und nichts als etwas Schmutz zutage gefördert. Wir haben nichts entdeckt, was möglicherweise durch einen zufälligen Körperkontakt übertragen wurde.«
    Â»Sie war einfach zur falschen Zeit am falschen Ort.«
    Â»Ganz eindeutig, aber das ist noch nicht alles. Sie kannte Lozada«, sagte Wesley. »Sie war als Zimmermädchen für sein Penthouse zuständig und hat damit geprahlt, mit ihm intim gewesen zu sein.«
    Â»Brauchen Sie noch mehr Beweise?«
    Â»Natürlich gibt es unzählige Spuren, die beweisen, dass sie täglich in Kontakt mit Lozadas Kleidung gekommen ist, mit seinem Bettzeug, seinem Teppich, was weiß ich. Aber auch das ist für uns eher ein Hindernis als ein Grund zur Hoffnung. Seine Anwälte bräuchten nur vorzubringen, dass sie die Spuren jederzeit
hatte aufnehmen können, und hätten sogar Recht damit. Damit sind alle Beweise hinfällig.«
    Er sah sie zynisch an. »Warum erklären Sie mir nicht, welchen Beweis eine Jury bräuchte, um Lozada zu verurteilen, Madame Sprecherin?«
    Â»Wie wäre es mit Blut auf seiner Kleidung?«
    Â»Sie wissen besser als ich, dass das meiste Blut in der Bauchhöhle geblieben ist, weil er die Waffe nicht wieder herausgezogen hat. Falls Lozada tatsächlich irgendwo einen Blutfleck abbekommen hat, was ich bezweifle, dann hat er die Sachen garantiert längst vernichtet, bis wir einen Durchsuchungsbefehl bekommen. Im letzten Fall hat das Opfer aus dem Hals geblutet. War irgendetwas davon auf Lozadas Habseligkeiten zu finden gewesen?«
    Â»Nein«, antwortete sie. »Und sein Verteidiger hat dafür gesorgt, dass wir Geschworenen das nie vergaßen.« Sie überlegte ein paar Sekunden und fragte dann: »Was ist mit DNA-Spuren? Die wären praktisch unwiderlegbar. Samen? Oder Speichel?«
    Er schüttelte den Kopf. »So unvorsichtig wäre er niemals. Aber selbst wenn, wäre damit noch nicht bewiesen, dass er in dem Motelzimmer und nicht irgendwann früher mit dem Mädchen zusammen war.«
    Er ließ sich nicht darüber aus, ob sie Wicks DNA an dem Mädchen gefunden hatten, und Rennie fragte nicht danach. »So wie es aussieht, habe ich Ihre Zeit vergeudet.«
    Sie stand auf, öffnete die Tür und brachte damit alle Gespräche nebenan zum Verstummen. Alle Köpfe drehten sich zu ihr um. Sie zögerte, doch Wesley schob sie vorwärts. »Bevor Sie gehen, möchte ich Ihnen noch etwas zeigen.«
    Er führte sie zurück an seinen Schreibtisch, wo er ein Foto heraussuchte. »Das Mädchen hieß Sally Horton. Sie war dreiundzwanzig Jahre alt.«
    Die Frage kam wie von selbst. »Hat Wick sie schon lange gekannt? Waren die beiden befreundet?«

    Â»Etwa zwanzig Minuten lang. Der Barkeeper hat beobachtet, wie sie an seinen Platz kam und ihn angesprochen hat. Wick hat die Bar mit mir zusammen verlassen. Ich werde ihn fragen müssen, was danach geschehen ist. Aber unabhängig davon, was wirklich passiert ist und wie viel Zeit sie letztendlich mit Wick verbracht hat – Lozada scheint daran Anstoß genommen zu haben.« Er reichte ihr das Bild.
    Rennie hatte oft mit dem Tod zu tun. Sie hatte mit eigenen Augen gesehen, was eine Krankheit, eine Maschine oder eine Waffe am menschlichen Körper anrichten konnte. Oft überstieg der zugefügte Schaden die schlimmsten Vorstellungen und bescherte Anblicke wie aus einem grausamen Horrorfilm eines Produzenten mit einer lebhaften und kranken Fantasie.
    Sie erwartete ein Foto wie jenes, das die Geschworenen während der Verhandlung vorgelegt bekommen hatten. Ein aufgedunsenes Gesicht mit heraushängender Zunge und vorquellenden Augen. Doch Sally Horton wirkte völlig unberührt – bis auf die zwei dunklen Punkte auf ihrer Stirn.
    Rennie legte das Foto auf Wesleys Schreibtisch zurück. »Wenn ich Ihnen schon früher von Lozada erzählt hätte, säße er vielleicht schon im Gefängnis und sie wäre noch am Leben. Haben Sie mir deshalb dieses Bild gezeigt?«
    Â»Ja, deshalb. Aber auch, um Sie zu warnen.«
    Â»Dass Lozada gefährlich ist, weiß ich

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