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Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal

Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal

Titel: Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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die Fakultät sollte Daisy kennenlernen. Professor Booker möchte Daisy sehen. Ich…«
    »Die können sie heute Abend bei der Party treffen.« Damit angelte sie die Autoschlüssel aus ihrer Handtasche und winkte Daisy auf den Beifahrersitz. »Geht ihr ruhig.«
    »Daisy möchte gern die Rede ihres zukünftigen Ehemanns hören«, beharrte Crawford hörbar gereizt.
    Chickie stocke. »Würden Sie?«, fragte sie an Daisy gewandt.
    Nun hatte Daisy die Wahl zwischen Crawford und einem Vortrag über Geschichte oder Chickie und einer Kleinstadtbesichtigung. Es war ihr egal, bis sie die Unsicherheit in Chickies Augen sah. Wer auch immer Chickie sein mochte, sie war verletzlich. »Oh, die Rede habe ich schon tausendmal gehört«, erklärte sie liebenswürdig. »Linc probt immer alles mit mir.«
    Voller Bewunderung schüttelte Chickie den Kopf. »Ist das nicht allerliebst? Sind Sie beide nicht herzallerliebst?«
    »Ich glaube schon.« Daisy streckte sich, um Linc auf die Wange zu küssen. »Hau sie um, Schatz.«
    »Danke.« Linc bückte sich, damit er Daisy zurückküssen konnte. »Benimm dich, Nervensäge«, flüsterte er ihr ins Ohr.
    Sie lächelte ihn an, winkte ihm auf Chickie-Art zu und kletterte auf den Vordersitz. Zum Dank sah Linc ihr ängstlich hinterher, während Crawford mürrisch dreinblickte. Gut, zwei Fliegen mit einer Klappe. Langsam wurde die Sache doch zu ihrer Geschichte. Dann drehte sie sich zu Chickie und lächelte, während diese auf den Fahrersitz rutschte. »Das war eine sehr gute Idee«, sagte sie zu ihr. »Sie sind so aufmerksam.«
    Zur Antwort tätschelte Chickie ihr Knie, bevor sie den Schlüssel ins Zündschloss steckte. »Stimmt nicht, ich bin nur egoistisch. Ich wollte dich ganz allein kennenlernen«, ging sie wie selbstverständlich zum Du über.
    Als Chickie das Auto auf die Straße fuhr, ruckelte es ein bisschen. Das ist wohl der dritte Gang, dachte Daisy, bevor sie ihre Aufmerksamkeit ganz auf die Stadt Prescott konzentrierte.
    Durch die Universität war der Ort merkwürdig weltoffen und kleinstädtisch zugleich. Eine interessante Kombination ergab zum Beispiel das Delikatessengeschäft neben dem altmodischen Heimwerkermarkt und einem originalen Diner aus den Fünfzigerjahren. Das einzige Kino hatte eine durchhängende Markise und eine unwahrscheinlich hellgrüne und knallpinke Fassade. Aber es lief der neueste Tarantino, und auf den Plakaten wurden eine Bergman-Retrospektive und der alte Streifen Keiner killt so schlecht wie ich mit Walter Matthau und Elaine May angekündigt.
    »Den Film liebe ich!«, sagte Daisy zu Chickie. »Hast du den gesehen? Er heiratet sie wegen des Geldes, obwohl sie hoffnungslos schusselig ist, aber dann verliebt er sich doch noch in sie. Er ist großartig.«
    »Ich wünschte, du wärst dann hier«, erwiderte Chickie ernsthaft bedauernd. »Wir könnten zusammen gehen, wie Mutter und Tochter. Wäre das nicht schön?«
    »Ja«, antwortete Daisy, verblüfft, sich in einer Geschichte wiederzufinden, die Chickie offensichtlich ohne sie angefangen hatte.
    »Aber du wirst wohl nicht vor dem Herbst herkommen, weil Linc noch bei seiner alten Stelle unterrichten muss«, seufzte Chickie. Dann hellte sich ihr Gesicht auf. »Aber wir können uns andere Filme ansehen, wenn du herziehst. Eine Menge.«
    »Wenn Linc den Job bekommt«, rief Daisy ihr ins Gedächtnis, aber Chickie tätschelte nur wieder ihr Knie. Daraufhin schlingerte das Auto, und Chickie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Straße. In diesem Moment erblickte Daisy die Galerie.
    »Erzähl mir davon«, bat Daisy und zeigte auf die hölzerne Fassade, auf der in goldenen Buchstaben Galerie geschrieben stand.
    Chickie bremste ab. »Oh, das ist Bills Galerie«, erklärte sie. »Vor mehr als dreißig Jahren hat er sie eröffnet, inzwischen ist er sehr erfolgreich. Er hat vier Ausstellungen im Jahr, und diese ganzen großen Kunstleute aus New York kommen her, um seine neuesten Entdeckungen zu sehen.«
    Daisy erstarrte. »Entdeckungen?«
    Chickie nickte. »Er stellt gern neue Künstler aus. Darum sind immer zwei Ausstellungen von neuen, unbekannten Malern, die im Januar und die im Juli. Alle großen Kunstmagazine haben über ihn geschrieben. Er hat mir die Artikel gezeigt, die waren sogar mit Farbfotos.«
    Das ist nicht deine Geschichte, ermahnte Daisy sich selbst. Aber es war zu spät. Es war schon zu spät gewesen, als Daisy die Galerie gesehen hatte. Das Universum ließ ein großes Schild vor ihrer Nase herab, auf

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