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Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal

Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal

Titel: Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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was schon lange nicht mehr passiert war. Stolz, warmherzig und freundschaftlich sah sie zu ihm auf, und er war ein bisschen traurig, dass alles schon wieder vorbei war. Sie hatten das Ende der Geschichte erreicht. Und sie würden glücklich getrennt bis ans Ende ihrer Tage leben, wie eben derart verschiedene Menschen wie sie nur leben konnten. Daisy würde sich wieder wie ein explodierter Malkasten anziehen, und er würde nach Prescott ziehen.
    Prescott.
    Er ging wirklich nach Prescott. Wegen Daisy.
    »Lass mich dir zum Dank etwas schenken.« Er nahm ihre Hand und drückte sie fest. »Du kannst haben, was du willst.«
    Daisy zögerte etwas, sodass er sich vorbeugte, um ihr besser ins Gesicht sehen zu können. Dann drehte sie sich zu ihm. Sie entwand sich seinem Griff, zog den Blümchenring vom Finger und gab ihn Linc. Dabei lächelte sie ihn an, was ein wenig den Stich der Zurückweisung abschwächte, allerdings nicht genug. Automatisch schlossen sich seine Finger um den Ring.
    »Versprich mir nur, dass ich Crawford nie wiedersehen muss«, antwortete sie.
    »In Ordnung.« Während er sprach, grub sich der Saphir schmerzhaft in seine Haut.

 
5. KAPITEL
     
    D en Rest des Frühlings verbrachte Linc damit, seine letzten Aufgaben an der Uni zu erledigen und den Umzug vorzubereiten. Als er Daisy im Treppenhaus traf, überlegte er, ob er sie zu einer Pizza oder etwas ähnlich Unverfänglichem einladen sollte, das nicht nach »Date« schrie. Aber es erschien ihm besser, nur zu nicken und an ihr vorbeizugehen, damit nicht alles von vorn begann und er sich nicht erneut in diese Geschichte stürzte. Daisy war wie eine Sucht, von der bereits nach nur drei Tagen schwer loszukommen war. Diese Frau war unordentlich und kurvig und unkontrolliert, sie brachte Wärme und Chaos in sein Leben, und er hatte Schwierigkeiten, sie zu vergessen. Besonders nachts, wenn ihm die Geschehnisse im Motelzimmer wieder einfielen. Durch diese Nächte half ihm dann meist nur die Erinnerung daran, wie furchtbar Daisy sein konnte. In den drei Tagen ihres Zusammenseins hatte sie ihm mehr Angst eingejagt als alle Frauen, die er jemals gekannte hatte, zusammen. Aber sie hatte ihm auch zu dem Job in Prescott verholfen. Zum Dank schickte er ihr Blumen, bevor er ging. Dann packte er seine Sachen und zog nach Ohio.
    Er kaufte ein kleines viktorianisches Haus in der Tacoma Street etwa eine Meile vom Campus entfernt, das Chickie für ihn aufgetrieben hatte. Zwar hätte er etwas Moderneres zum Wohnen bevorzugt, aber dieses Haus war vierzig Jahre lang an Studenten vermietet worden und sehr reparaturbedürftig. Darum war es günstig - oder zumindest war der Preis so gut, wie es in einer Collegestadt möglich war. Die Mauern waren solide, die Zimmer luftig, und die Löcher in den Wänden konnte man mit Spachtel und Farbe verschließen. »Ich kann dir gar nicht genug danken«, sagte er zu Chickie, die ihn herumgeführt und sich reizend um ihn gekümmert hatte. »Du hast ein großartiges Angebot für mich gefunden.«
    Chickie strahlte, während sie über den Kaminsims aus Eiche strich. »Ist es nicht entzückend? Und Daisy wird so viel Spaß dabei haben, es zu renovieren.« Sie beugte sich vor. »Ich weiß doch, wie ihr Männer seid. Euch ist es egal, wo ihr lebt. Aber Daisy braucht etwas Hübsches und Gemütliches.«
    »Richtig«, sagte Linc und dachte: »Falsch.« Daisy brauchte eine Therapie und eine Vollzeitnanny. Aber das war nicht sein Problem.
    Chickie wandte sich ab, um noch einmal das Eichenholz zu betrachten. Offenkundig stellte sie sich Daisy beim Staubwedeln oder sonstigen hausfraulichen Aufgaben vor, und es erschreckte ihn, wie glücklich Chickie dabei aussah. Sie glaubte immer noch, sie bekäme eine Ersatztochter. Er schämte sich, sie so hereinzulegen. Aber wahrscheinlich wäre Daisy sowieso eine riesige Enttäuschung für Chickie gewesen. Zumindest war er ziemlich sicher, dass sie nie Staub wischte. Irgendwann würde er Chickie sagen, dass Daisy nicht nachkam, nur im Moment würde er das Gejammer von Crawfords Frau nicht ertragen können. Er würde es ihr sagen, wenn der Herbst kam und sie abgelenkter war, weil der Unterricht anfing. Allerdings war er nicht sicher, was das genau bringen sollte, da sie ja nichts mit dem Unterricht zu tun hatte. Tatsächlich schien das ihr Problem zu sein. Soweit er erkennen konnte, hatte sie überhaupt nichts zu tun.
    Er dagegen wusste gar nicht, was er zuerst machen sollte. Zunächst holte er einen Klempner zum

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