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Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal

Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal

Titel: Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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überfahren.«
    »Grundgütiger Gott.« Chickie schlug die Hand vor den Mund.
    Es war gut, dass Chickie so viel getrunken hatte. Diese Geschichte gehörte nicht gerade zu Daisys Glanzleistungen. »Seitdem neigt Linc automatisch dazu, zierliche Blondinen besonders nett zu behandeln, weil sie ihn an sein kleines Zuckerschneckchen erinnern. An die kleine Gertrude.«
    »Oh.« Berührt klammerte Chickie sich an Daisy.
    Endlich ließ Linc die Hand der kleinen Gertrude los, drehte sich um und merkte, wie die beiden Frauen ihn musterten. Chickie schniefte. Daisy drohte ihm mit dem Finger.
    Er kam zu ihnen herüber und nahm Daisy bei der Hand. »Es ist Mitternacht, also sollte ich Cinderella wohl nach Hause bringen.«
    Mitfühlend griff Chickie nach seinem Arm. »Sie armer, armer Junge.«
    Linc warf einen Blick auf das Ginglas in Chickies anderer Hand und nickte. »Absolut. Wir sehen uns morgen.«
    Dann legte er seinen Arm um Daisy und zog sie mit sich nach draußen.
    »Was war das denn?«, fragte er Daisy auf dem Weg zum Auto.
    Daisy strahlte ihn an. »Das erzähle ich dir später, aber es ist nichts Schlimmes.« Misstrauisch betrachtete er Daisy, also fügte sie hinzu: »Außer du hattest vor, irgendwann mit Caroline zu schlafen. Das wäre schlecht.«
    »Daisy…«, begann Linc, doch dann gesellte sich Crawford zu ihnen und unterbrach ihn.
    Daisy stieg ins Auto und lächelte den gesamten Weg zurück zum Motel.
     
    Eine halbe Stunde später kam Daisy mit einem weißen T-Shirt in Übergröße bekleidet aus dem Badezimmer und erblickte Linc ohne Hemd auf dem Bett sitzen. Gnädiger Himmel, dachte sie, bevor ihre Fantasie mit ihr durchging.
    Er blickte grimmig über das Bett hinweg zu ihr herüber. »Warum kann ich nicht irgendwann mit Caroline schlafen?«
    So viel zur Fantasie. Offensichtlich war er immer noch besessen von dieser Retortenblondine. »Weil sie dich an deine arme geliebte Schwester Gertrude erinnert.« Daisy zog die Decke zurück und kletterte ins Bett. »Chickie würde es für Inzest halten.«
    Linc erstarrte. »Ich habe keine Schwester namens Gertrude.«
    Daisy nickte. Sie genoss seine Qual. Wenn sie schon seinetwegen leiden musste, dann sollte es ihm nicht besser gehen. »Ich weiß. Sie starb sehr jung. Sie…«
    »Daisy!«
    Trotzig reckte Daisy das Kinn. »Darum hältst du mit blonden Zwergen Händchen, statt dich um deine Verlobte zu kümmern. Ich musste es Chickie erklären, weil sie dachte, du würdest mich vor meinen Augen betrügen. So wie Crawford es wahrscheinlich mit ihr macht. Kapiert?«
    »Oh.« Linc runzelte die Stirn.
    »Du nanntest sie dein kleines Zuckerschneckchen. Und du warst für sie der aufrechte Abe.«
    »Chickie?«, fragte er verwirrt.
    »Nein, die liebe kleine Gertrude.«
    Plötzlich begann Linc zu lachen, und Daisy musste grinsen. »Und das hat Chickie dir abgekauft?«, fragte er sie.
    Daisys Lächeln verblasste, während sie sich erinnerte. »Sie war betrunken. Sie trinkt viel zu viel, aber das kommt, weil sie so unglücklich ist. Sie würde aufhören, wenn sie jemanden zum Reden hätte.«
    Auch Linc verging das Lachen. »Hat sie dir das erzählt? Worüber habt ihr noch geredet? Was hast du ihr gesagt? Was hast du überhaupt heute Nachmittag gemacht?«
    »Wir haben nur Prescott angeschaut«, erwiderte sie mit erhobenem Kinn. »Aber ich weiß es. Sie ist ein guter Mensch, sie ist nur so schrecklich einsam.«
    Linc beugte sich vor. »Verrenn dich nicht in diese Geschichte. Sie ist nicht wahr, vergiss das nicht.«
    »Ich weiß«, sagte Daisy.
    Dann stand er auf, um sich bettfertig zu machen, und sie schloss die Augen, weil er ihr so nah war. »Ich weiß all das zu schätzen, was du heute getan hast. Glaub nicht, dass ich das nicht tue«, erklärte er. »Mir ist klar, dass du den Ausschlag gegeben hast. Ich verdanke dir den Job und stehe in deiner Schuld.«
    Wie sehr? fragte sie sich im Stillen. Kurz dachte sie darüber nach, ob sie ihn bitten sollte, es ihr zu zeigen. Aber nur für eine Sekunde. Dann meldete sich die Vernunft, und Daisy sagte: »Gern geschehen.« Bevor sie etwas Dummes tun konnte, drehte sie sich auf die Seite.
     
    Als Daisy und Linc am nächsten Tag im Flugzeug saßen, entspannten sie sich. »Du hast es geschafft.« Daisy lehnte den Kopf zurück und seufzte. »Nicht zu fassen. Du hast es geschafft. Ich bin so stolz«, sagte sie. Ihm wurde warm ums Herz, weil er sich so gut geschlagen hatte, was schon früher vorgekommen war. Und weil jemand deswegen stolz auf ihn war,

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